08.07.2021, 19:38
(08.07.2021, 12:40)Gast schrieb:(07.07.2021, 16:37)Gast schrieb: Wo findet ihr alle diese Stellenangebote?
Ich habe 2×a, beide Male knapp am b vorbei, und bekomme max. 2.800 Euro geboten. Es ist so deprimierend!
Geht mir mit 2 x 5,x auch so. Ich wundere mich auch immer, wenn ich hier die Angebote lese, die manche haben sollen.
Wie hier schon mal jemand schrieb: ein gutes Gehalt mit 2 x a ist anscheinend nur bei Männern drin, weil die wohl selbstbewusster wirken.
ich denke, dass diese leute
a) noch weitere qualis im lebenslauf haben, die schwerer ins gewicht fallen, als man es anfänglich denken mag. zb einschlägige stationen im ref, fremdsprachenkenntnisse, abgefahrene schwerpunkte, interessante praktika, vielleicht sogar anderweitige ausbildungen
und/oder
b) in einem bereich arbeiten wollen/können, der schon sehr speziell und deswegen gefragter ist. glaube hier im forum wird oft datenschutz oder IT erwähnt (?)
man muss halt auch bedenken, dass man sich immer mit einem gesamtpaket bewirbt und im lebenslauf das noch so kleine detail wichtig sein kann. und man muss selbst popelige (juristische) praktika oder (juristische) nebenjobs gut verkaufen können. nicht zu vergessen, das bewerbungsschreiben muss vernünftig sein, sonst landet die bewerbung schnell in der tonne.
09.07.2021, 00:18
(08.07.2021, 19:38)Gast schrieb:(08.07.2021, 12:40)Gast schrieb:(07.07.2021, 16:37)Gast schrieb: Wo findet ihr alle diese Stellenangebote?
Ich habe 2×a, beide Male knapp am b vorbei, und bekomme max. 2.800 Euro geboten. Es ist so deprimierend!
Geht mir mit 2 x 5,x auch so. Ich wundere mich auch immer, wenn ich hier die Angebote lese, die manche haben sollen.
Wie hier schon mal jemand schrieb: ein gutes Gehalt mit 2 x a ist anscheinend nur bei Männern drin, weil die wohl selbstbewusster wirken.
ich denke, dass diese leute
a) noch weitere qualis im lebenslauf haben, die schwerer ins gewicht fallen, als man es anfänglich denken mag. zb einschlägige stationen im ref, fremdsprachenkenntnisse, abgefahrene schwerpunkte, interessante praktika, vielleicht sogar anderweitige ausbildungen
und/oder
b) in einem bereich arbeiten wollen/können, der schon sehr speziell und deswegen gefragter ist. glaube hier im forum wird oft datenschutz oder IT erwähnt (?)
man muss halt auch bedenken, dass man sich immer mit einem gesamtpaket bewirbt und im lebenslauf das noch so kleine detail wichtig sein kann. und man muss selbst popelige (juristische) praktika oder (juristische) nebenjobs gut verkaufen können. nicht zu vergessen, das bewerbungsschreiben muss vernünftig sein, sonst landet die bewerbung schnell in der tonne.
Bei meinem Kumpel mit dem Angebot von knapp 50000 war nix dergleichen vorhanden... er hat auch Angebote von knapp 40000 gehabt. Ist halt immer so die Sache wo man sich bewirbt. Ich glaube viele legen einfach Wert darauf, dass du kein Spacko von Jurist bist, sondern auch normal cool mit den Menschen umgehen und reden kannst... Viele verstellen sich ja doch zu sehr und das merkt man oder sind sozial jetzt nicht so mega drauf
09.07.2021, 04:53
57.000, 60.000, 70.000 (bei befristeten Stellen)...sowas höre ich immer nur als Gehaltsvorstellung von Arbeitgebern im Gespräch. Aber konkrete Angebote in der Größenordnung habe ich noch nie bekommen.
09.07.2021, 06:54
Ich rate dir, dich nicht so klein zu machen.
Ich kenne auch Leute aus dem Freundeskreis, die richtig gute Examina haben und sowohl in der Justiz als auch in Kanzleien schnell gekündigt wurden bzw.denen angeraten wurde, zu gehen.
Die Examensnoten sagen nämlich nichts darüber aus, ob du auch in der Arbeitswelt klarkommst.
Gerade die Eigenschaften, die man dort braucht, würde ich hervorheben.
Wenn du ein sympathischer Typ bist und so auftreten kannst, findest du ganz sicher einen Job und kannst dann beweisen, dass du ein Gewinn für die Kanzlei bist.
Und: die Noten gehen die Mandanten nichts an. Du bist Volljurist. Punkt.
Ich kenne auch Leute aus dem Freundeskreis, die richtig gute Examina haben und sowohl in der Justiz als auch in Kanzleien schnell gekündigt wurden bzw.denen angeraten wurde, zu gehen.
Die Examensnoten sagen nämlich nichts darüber aus, ob du auch in der Arbeitswelt klarkommst.
Gerade die Eigenschaften, die man dort braucht, würde ich hervorheben.
Wenn du ein sympathischer Typ bist und so auftreten kannst, findest du ganz sicher einen Job und kannst dann beweisen, dass du ein Gewinn für die Kanzlei bist.
Und: die Noten gehen die Mandanten nichts an. Du bist Volljurist. Punkt.
09.07.2021, 18:00
(09.07.2021, 04:53)2 x a Vergleichsbewerber schrieb: 57.000, 60.000, 70.000 (bei befristeten Stellen)...sowas höre ich immer nur als Gehaltsvorstellung von Arbeitgebern im Gespräch. Aber konkrete Angebote in der Größenordnung habe ich noch nie bekommen.
Sowas zahlt einem Berufsanfänger mit 2xa auch niemand. Schaut euch doch mal die Vergleichswerte an. E13 TVÖD sind 50.000, 2400 netto, dafür braucht man i.d.R. (ja, es mag auch mal Ausnahmen geben) mindestens b im 2. Examen. In kleinen Kanzleien sind 42-45000 schon ein gutes Angebot, auch mit mehr als a. Man muss eben mal die Verzerrer außen vor lassen, also GK und DAX-Unternehmen, wo der Durchschnittsbewerber ohnehin chancenlos ist. Dann bleiben eben solche Werte übrig. Es wird kaum jemand mit schwachen Examina für mehr als 50000 einsteigen.
10.07.2021, 12:31
Absoluter Quatsch. 50k ist als Einstiegsgehalt für einen Volljuristen doch schon eher am unteren Ende, mit 2 x a gut zu erreichen. Mit unter 50 k muss man eher als Dipl. Jur. oder Wirtschaftsjurist rechnen. Natürlich gibt es aber schon viele kleine Kanzleien, die anfangs unter 50k zahlen wollen.
10.07.2021, 12:52
(10.07.2021, 12:31)Düssi schrieb: Absoluter Quatsch. 50k ist als Einstiegsgehalt für einen Volljuristen doch schon eher am unteren Ende, mit 2 x a gut zu erreichen. Mit unter 50 k muss man eher als Dipl. Jur. oder Wirtschaftsjurist rechnen. Natürlich gibt es aber schon viele kleine Kanzleien, die anfangs unter 50k zahlen wollen.
Letztendlich hängt es eben davon ab, für wie viel sich die Leute verkaufen. Kenne aus meinen Umfeld beide Richtungen; einen der sich mit 2×a für 30k in einer KK verkauft hat und einen der es mit 2×a tatsächlich geschafft hat, in einer MK für 75k einzusteigen.
10.07.2021, 13:14
(10.07.2021, 12:31)Düssi schrieb: Absoluter Quatsch. 50k ist als Einstiegsgehalt für einen Volljuristen doch schon eher am unteren Ende, mit 2 x a gut zu erreichen. Mit unter 50 k muss man eher als Dipl. Jur. oder Wirtschaftsjurist rechnen. Natürlich gibt es aber schon viele kleine Kanzleien, die anfangs unter 50k zahlen wollen.
Joa, und warum bewerben sich dann auf jede popelige E13-Stelle 20 Leute, wovon dann wohl kaum der mit 2xa genommen wird. Bei KK ebenfalls, die nehmen einen wenn sich sonst keiner findet, aber sicher nicht für 50k. Wenn man mal Rechtsgebiete außen vor lässt, die sonst keiner machen will, wie z.B. Datenschutz, Steuerrecht oder IT. Dafür dürfte es vielleicht in Frankfurt 50k geben. Aber normales Zivilrecht, Strafrecht usw. ist das die absolute Ausnahme. Kommt natürlich auch auf den Standort an, aber ich kann sagen, sowohl im Raum Mannheim/Karlsruhe als auch in Bayern (ohne München) hat mir keine KK 50k angeboten, und ich habe nicht 2xa...
Wirtschafts- oder Diplomjuristen sind was anderes, wenn man sich bei Unternehmen gerade im ländlichen Raum bewirbt, dann verdient man mehr als in Kanzleien, auch mit schwächeren Noten. Aber dazu braucht man kein 2. Examen. Ansonsten haben die aber auch keine Möglichkeiten, ggf. noch gehobener Dienst im Rathaus.
10.07.2021, 14:32
Wenn das stimmen würde, dann würde sich Arbeit mit 2 x a ja nicht lohnen, wenn ich an das denke, was ich abbezahlen muss: PKH aus einem Altfall bevor ich RSV hatte, Bafög..manche noch Studienkredit wegen Überschreitung der Höchstdauer...
Im Rathaus im gD bekommt man dann 1000-1200 netto für 20 Std./Woche. Dafür sitzt man dann auch den halben Tag da, tauscht also Lebenszeit gegen etwas unnütze Berufserfahrung statt zb Sport zu machen, zu lesen, Sprachen zu lernen, netflix zu schauen oder sich zb im IT Recht weiterzubilden.
In München und Frankfurt bekommt man aufgrund der hohen Wohnkosten ca. 650 - 700 warm für eine Wohnung beim Jobcenter. Dann noch 450 Euro extra und schon liegt man bei einem Teilzeitgehalt. Bei einer Vollzeitstelle gibt es auch ein Missverhältnis. Für unter 2000 netto tauscht man fast seine gesamte wache Lebenszeit ein. Ich finde das ist es, gerade bei hohen Mieten, nicht wert. Wenn man arbeitet hat man nicht nur mehr Stress und weniger Schlaf, also weniger Lebensqualität und (psychische) Gesundheit, sondern man hat auch mehr Kosten durch Anzugverschleiss, Fahrkosten, Ernährung to go etc.
Deshalb würde ich keinem, auch nicht mit 2 x a raten, unter 2000 netto anzufangen. Es lohnt sich nicht, dafür so viel Lebenszeit und -qualität einzutauschen. Gerade in Kanzleien hat man dazu noch 50 Std. Wochen. Und Urlaub ist bei so einem Gehalt auch nicht drin ausser vllt mal 1 Woche auf Malle ohne Verpflegung.
Im Rathaus im gD bekommt man dann 1000-1200 netto für 20 Std./Woche. Dafür sitzt man dann auch den halben Tag da, tauscht also Lebenszeit gegen etwas unnütze Berufserfahrung statt zb Sport zu machen, zu lesen, Sprachen zu lernen, netflix zu schauen oder sich zb im IT Recht weiterzubilden.
In München und Frankfurt bekommt man aufgrund der hohen Wohnkosten ca. 650 - 700 warm für eine Wohnung beim Jobcenter. Dann noch 450 Euro extra und schon liegt man bei einem Teilzeitgehalt. Bei einer Vollzeitstelle gibt es auch ein Missverhältnis. Für unter 2000 netto tauscht man fast seine gesamte wache Lebenszeit ein. Ich finde das ist es, gerade bei hohen Mieten, nicht wert. Wenn man arbeitet hat man nicht nur mehr Stress und weniger Schlaf, also weniger Lebensqualität und (psychische) Gesundheit, sondern man hat auch mehr Kosten durch Anzugverschleiss, Fahrkosten, Ernährung to go etc.
Deshalb würde ich keinem, auch nicht mit 2 x a raten, unter 2000 netto anzufangen. Es lohnt sich nicht, dafür so viel Lebenszeit und -qualität einzutauschen. Gerade in Kanzleien hat man dazu noch 50 Std. Wochen. Und Urlaub ist bei so einem Gehalt auch nicht drin ausser vllt mal 1 Woche auf Malle ohne Verpflegung.
10.07.2021, 14:47
E9b nach Kirchensteuer: 1950 Euro netto
- 130 Euro Bafög= 1820 Euro
- 150 Euro PKH oder Studienkredit (weiss jmd wie hoch hier die Raten sind?)
= 1670 Euro
- 50 Euro Monatsticket
= 1620 Euro netto
- 600 Euro Wohnung
= 1020 Euro netto
- 50 Euro Anzugkosten
= 970 Euro
- 400 Euro für Essen
= 570 Euro
Nicht gerade viel was dann für 9 Stunden inkl. Mittagspause außer Haus dann übrig bleibt.
- 130 Euro Bafög= 1820 Euro
- 150 Euro PKH oder Studienkredit (weiss jmd wie hoch hier die Raten sind?)
= 1670 Euro
- 50 Euro Monatsticket
= 1620 Euro netto
- 600 Euro Wohnung
= 1020 Euro netto
- 50 Euro Anzugkosten
= 970 Euro
- 400 Euro für Essen
= 570 Euro
Nicht gerade viel was dann für 9 Stunden inkl. Mittagspause außer Haus dann übrig bleibt.