31.05.2021, 20:11
31.05.2021, 20:50
Um dazu auch noch was beizutragen:
Niemand bestreitet ernsthaft, dass es in der mündlichen Prüfung mitunter zu willkürlichen Erscheinungen kommt. Das fängt bei der Auswahl des Prüfungsstoffs an (Pflichtstoff light, bis hin zu Spezialthemen, die man nicht gehört haben kann) und zieht sich bis in die konkrete Bewertung fort (strenger vs. lockerer Prüfer). Dabei gibt´s natürlich auch wieder "Glück" und "Pech"-Faktoren was den konkreten Stoff, auch im AV angeht.
Folgende drei Punkte werden dabei aber immer etwas vernachlässigt mMn:
1. Es gibt einfach Leute, die mündlich stärker sind als schriftlich (und umgekehrt). Das hat auch nichts mit "Rhetorik" o.ä. zu tun.
Bspw. ist eine Freundin von mir schriftlich grandios (2x zweistellig im Schriftlichen gehabt), hasst es aber in der mündlichen Prüfung nach dem "Schnellschuss-Prinzip" zu verfahren. Mit genügend Bedenkzeit, ist das alles bei ihr kein Thema, aber spontan die Antwort innerhalb von paar Sekunden rauszuhauen, ist nicht so ihrs.
2. Es ist witzig zu sehen, wieder jeder der sich hier beschwert, mit gutem Examen reingegangen zu sein und sich nicht stark verbessert zu haben, davon ausgeht, dass er die bessere Note verdient hätte und ihm "Unrecht" getan wurde. Hingegen seien die ganzen "Versager" (= die mit schlechteren schriftlichen Noten) "reihenweise" hochgeprüft wurden.
Dabei wird - die sonst auch so gern hochgehaltene - These ausgeblendet, dass es auch in der schriftlichen Prüfung - va im zweiten Examen - durchaus zu Abweichungen kommt, die von Glück & Pech beeinflusst sein können.
Jeder hier denkt, dass er die X Punkte schriftlich "verdient" hat und "Pech" in der mündlichen Prüfung hatte, wohingegen es bei allen anderen Prüflingen genau umgekehrt sein soll? Schlechte Note verdient und Verbesserung nicht.
So stark ist der Unterschied im schriftlichen Examen von 8-10 Punkten nicht zwangsläufig, da kann einer einen guten und der andere einen schlechten Tag haben, sodass 2 9-Punkte Kandidaten bei 8 und 10 landen. Fachlich lägen sie gleich auf.
Vielleicht seid ihr mit dem Schriftlichen ganz gut bedient gewesen und wärt mit etwas weniger Glück/mehr Pech genau dieser X Punkte Kandidat der von Larifari-Prüfern exorbitant hochgeprüft wurde. Auch in meiner AG haben einige wirklich starke Leute im Schriftlichen nur das B geschafft, wohingegen andere bei denen man das kaum für möglich erachtet hatte, das VB gerissen haben. Nach der mündlichen Prüfung waren die aber zumindest Gleichauf bzw. die fachlichen Verhältnisse - sofern man es aus der AG beurteilen kann - wieder nachvollziehbarer.
Auch ist es in der mündlichen Prüfung enorm schwer, sich mit steigender Punktzahl nennenswert zu verbessern, weil die Prüfer bei 10-12 Punkten mdl. tendenziell gnädig sind. Aber für ein gut/sehr gut als mündliche Note schon respektable Anforderungen stellen.
Anekdote zu mir: ich habe im 1. Stex ein gut im Staatsteil. Im 2.Stex bin ich im Erstversuch mit 7,5 raus und mit der mündlichen Prüfung auf knapp über 9 hoch (jetzt denken alle wahrscheinlich, wow was ein Glückspilz, unverdient...). Im Zweitversuch bin ich schriftlich mit 11,00 glatt raus und habe mich mit der mündlichen Prüfung nur noch leicht verbessert und habe nicht das gut geschafft.
Ich hatte in einer Prüfung definitiv Pech und in der anderen wahrscheinlich auch etwas Glück. Wahrscheinlich liegt die Wahrheit irgendwo in der Mitte.
Aber die Prüfer haben im 1. Versuch anerkannt, dass meine Fähigkeiten wohl nicht so weit unten lagen wie es das Schriftliche indiziert und im 2. Versuch gemerkt, dass ich zumindest nicht weit höher komm.
Unabhängig davon, ist es ab einer gewissen Stufe auch einfach schwer sich spürbar zu verbessern. Da man allein punktetechnisch abartige Grenzen erreichen muss.
So reichen in NRW glaube ich 10-12 Punkte um von 7/8 auf die 9 zu kommen, was insgesamt im Bereich des nicht ganz so Unmöglichen liegt (könnte auch gut machbar sagen). Wenn man aber mit 10 rum reingeht, braucht man deutlich mehr, um sich spürbar zu verbessern. Der Unterschied in der mdl. Leistung von ca. 12 Punkten als Spitzenergebnis zu 13/14/15 die man dann teils braucht, ist halt schon erheblich. Der 8 Punkte Kandidat der mit 12 mdl. benotet wird, macht einen krasseren Sprung, als derjenige mit 10 der ebenfalls 12 oder sogar 13 kriegt.
3. Ein Punkt der irgendwie auch nicht genannt wird, meines Erachtens nach aber eine große Rolle spielt und die vorigen Punkte abschließt: Die mündliche Prüfung hat immer auch eine Korrekturfunktion.
Die Prüfer machen sich ein Gesamtbild und sind sich etwaiger Unwägbarkeiten der schriftlichen Prüfung natürlich auch bewusst. Wenn die merken, dass der Prüfling vor ihnen durchaus mehr kann, dann versuchen sie, dies mit dem Gesamtergebnis auch auszugleichen. Wenn da aber schon jemand ist, der im richtigen Bereich ist und keine Tendenzen aufweist bei guten Noten noch schlecht weggekommen zu sein, wird da auch nichts groß verändert. Dort wirken sich dann "Glück" und "Pech" auch aus, aber im Zweifel eher bzgl. der schriftlichen Ergebnisse.
Ähnliches gilt auch bei den Leuten die sich leicht verschlechtern (auch wenn das natürlich persönlich schon ein Unding ist).
Letztlich gibt es dazu natürlich auch vorbereitungstechnische Aspekte, ich kannte durchaus einige, mit 9 rum, die es einfach zu locker angegangen sind und welche mit 8, die wie die Berserker gelernt und sich vorbereitet haben. Aber das trifft auf die Spezialisten hier nicht zu, sodass ich den Punkt auch nur kurz erwähnen will.
Zum Abschluss natürlich auch bei der Wahrnehmung immer dran denken, dass das Forum hier nicht vollkommen repräsentativ ist (in keine Richtung). Auch ist die Grundeinstellungen jedes Juristen, in der mündlichen Prüfung nochmal min. 1 Punkt zu holen ist vielleicht auch etwas vermessen. Nach dem Forum hier, hat man da ja quasi einen Anspruch drauf. Das verzerrt natürlich die Wahrnehmung ein wenig.
Niemand bestreitet ernsthaft, dass es in der mündlichen Prüfung mitunter zu willkürlichen Erscheinungen kommt. Das fängt bei der Auswahl des Prüfungsstoffs an (Pflichtstoff light, bis hin zu Spezialthemen, die man nicht gehört haben kann) und zieht sich bis in die konkrete Bewertung fort (strenger vs. lockerer Prüfer). Dabei gibt´s natürlich auch wieder "Glück" und "Pech"-Faktoren was den konkreten Stoff, auch im AV angeht.
Folgende drei Punkte werden dabei aber immer etwas vernachlässigt mMn:
1. Es gibt einfach Leute, die mündlich stärker sind als schriftlich (und umgekehrt). Das hat auch nichts mit "Rhetorik" o.ä. zu tun.
Bspw. ist eine Freundin von mir schriftlich grandios (2x zweistellig im Schriftlichen gehabt), hasst es aber in der mündlichen Prüfung nach dem "Schnellschuss-Prinzip" zu verfahren. Mit genügend Bedenkzeit, ist das alles bei ihr kein Thema, aber spontan die Antwort innerhalb von paar Sekunden rauszuhauen, ist nicht so ihrs.
2. Es ist witzig zu sehen, wieder jeder der sich hier beschwert, mit gutem Examen reingegangen zu sein und sich nicht stark verbessert zu haben, davon ausgeht, dass er die bessere Note verdient hätte und ihm "Unrecht" getan wurde. Hingegen seien die ganzen "Versager" (= die mit schlechteren schriftlichen Noten) "reihenweise" hochgeprüft wurden.
Dabei wird - die sonst auch so gern hochgehaltene - These ausgeblendet, dass es auch in der schriftlichen Prüfung - va im zweiten Examen - durchaus zu Abweichungen kommt, die von Glück & Pech beeinflusst sein können.
Jeder hier denkt, dass er die X Punkte schriftlich "verdient" hat und "Pech" in der mündlichen Prüfung hatte, wohingegen es bei allen anderen Prüflingen genau umgekehrt sein soll? Schlechte Note verdient und Verbesserung nicht.
So stark ist der Unterschied im schriftlichen Examen von 8-10 Punkten nicht zwangsläufig, da kann einer einen guten und der andere einen schlechten Tag haben, sodass 2 9-Punkte Kandidaten bei 8 und 10 landen. Fachlich lägen sie gleich auf.
Vielleicht seid ihr mit dem Schriftlichen ganz gut bedient gewesen und wärt mit etwas weniger Glück/mehr Pech genau dieser X Punkte Kandidat der von Larifari-Prüfern exorbitant hochgeprüft wurde. Auch in meiner AG haben einige wirklich starke Leute im Schriftlichen nur das B geschafft, wohingegen andere bei denen man das kaum für möglich erachtet hatte, das VB gerissen haben. Nach der mündlichen Prüfung waren die aber zumindest Gleichauf bzw. die fachlichen Verhältnisse - sofern man es aus der AG beurteilen kann - wieder nachvollziehbarer.
Auch ist es in der mündlichen Prüfung enorm schwer, sich mit steigender Punktzahl nennenswert zu verbessern, weil die Prüfer bei 10-12 Punkten mdl. tendenziell gnädig sind. Aber für ein gut/sehr gut als mündliche Note schon respektable Anforderungen stellen.
Anekdote zu mir: ich habe im 1. Stex ein gut im Staatsteil. Im 2.Stex bin ich im Erstversuch mit 7,5 raus und mit der mündlichen Prüfung auf knapp über 9 hoch (jetzt denken alle wahrscheinlich, wow was ein Glückspilz, unverdient...). Im Zweitversuch bin ich schriftlich mit 11,00 glatt raus und habe mich mit der mündlichen Prüfung nur noch leicht verbessert und habe nicht das gut geschafft.
Ich hatte in einer Prüfung definitiv Pech und in der anderen wahrscheinlich auch etwas Glück. Wahrscheinlich liegt die Wahrheit irgendwo in der Mitte.
Aber die Prüfer haben im 1. Versuch anerkannt, dass meine Fähigkeiten wohl nicht so weit unten lagen wie es das Schriftliche indiziert und im 2. Versuch gemerkt, dass ich zumindest nicht weit höher komm.
Unabhängig davon, ist es ab einer gewissen Stufe auch einfach schwer sich spürbar zu verbessern. Da man allein punktetechnisch abartige Grenzen erreichen muss.
So reichen in NRW glaube ich 10-12 Punkte um von 7/8 auf die 9 zu kommen, was insgesamt im Bereich des nicht ganz so Unmöglichen liegt (könnte auch gut machbar sagen). Wenn man aber mit 10 rum reingeht, braucht man deutlich mehr, um sich spürbar zu verbessern. Der Unterschied in der mdl. Leistung von ca. 12 Punkten als Spitzenergebnis zu 13/14/15 die man dann teils braucht, ist halt schon erheblich. Der 8 Punkte Kandidat der mit 12 mdl. benotet wird, macht einen krasseren Sprung, als derjenige mit 10 der ebenfalls 12 oder sogar 13 kriegt.
3. Ein Punkt der irgendwie auch nicht genannt wird, meines Erachtens nach aber eine große Rolle spielt und die vorigen Punkte abschließt: Die mündliche Prüfung hat immer auch eine Korrekturfunktion.
Die Prüfer machen sich ein Gesamtbild und sind sich etwaiger Unwägbarkeiten der schriftlichen Prüfung natürlich auch bewusst. Wenn die merken, dass der Prüfling vor ihnen durchaus mehr kann, dann versuchen sie, dies mit dem Gesamtergebnis auch auszugleichen. Wenn da aber schon jemand ist, der im richtigen Bereich ist und keine Tendenzen aufweist bei guten Noten noch schlecht weggekommen zu sein, wird da auch nichts groß verändert. Dort wirken sich dann "Glück" und "Pech" auch aus, aber im Zweifel eher bzgl. der schriftlichen Ergebnisse.
Ähnliches gilt auch bei den Leuten die sich leicht verschlechtern (auch wenn das natürlich persönlich schon ein Unding ist).
Letztlich gibt es dazu natürlich auch vorbereitungstechnische Aspekte, ich kannte durchaus einige, mit 9 rum, die es einfach zu locker angegangen sind und welche mit 8, die wie die Berserker gelernt und sich vorbereitet haben. Aber das trifft auf die Spezialisten hier nicht zu, sodass ich den Punkt auch nur kurz erwähnen will.
Zum Abschluss natürlich auch bei der Wahrnehmung immer dran denken, dass das Forum hier nicht vollkommen repräsentativ ist (in keine Richtung). Auch ist die Grundeinstellungen jedes Juristen, in der mündlichen Prüfung nochmal min. 1 Punkt zu holen ist vielleicht auch etwas vermessen. Nach dem Forum hier, hat man da ja quasi einen Anspruch drauf. Das verzerrt natürlich die Wahrnehmung ein wenig.
01.06.2021, 10:08
Wenn ich mit 10,0 reingehe und mit 10,3 rausgehe dann ist es Beschiss wenn einer mit 7,5 reinging und am Ende noch 9,8 hat. So einfach isch des
01.06.2021, 11:53
01.06.2021, 12:10
RLP
1. 9,6 schr.
10,04 mdl.
2. 9,4 schr.
10,4 mdl.
1. 9,6 schr.
10,04 mdl.
2. 9,4 schr.
10,4 mdl.
01.06.2021, 13:40
01.06.2021, 14:13
(31.05.2021, 20:50)Gast NRW schrieb: Um dazu auch noch was beizutragen:
Niemand bestreitet ernsthaft, dass es in der mündlichen Prüfung mitunter zu willkürlichen Erscheinungen kommt. Das fängt bei der Auswahl des Prüfungsstoffs an (Pflichtstoff light, bis hin zu Spezialthemen, die man nicht gehört haben kann) und zieht sich bis in die konkrete Bewertung fort (strenger vs. lockerer Prüfer). Dabei gibt´s natürlich auch wieder "Glück" und "Pech"-Faktoren was den konkreten Stoff, auch im AV angeht.
Folgende drei Punkte werden dabei aber immer etwas vernachlässigt mMn:
1. Es gibt einfach Leute, die mündlich stärker sind als schriftlich (und umgekehrt). Das hat auch nichts mit "Rhetorik" o.ä. zu tun.
Bspw. ist eine Freundin von mir schriftlich grandios (2x zweistellig im Schriftlichen gehabt), hasst es aber in der mündlichen Prüfung nach dem "Schnellschuss-Prinzip" zu verfahren. Mit genügend Bedenkzeit, ist das alles bei ihr kein Thema, aber spontan die Antwort innerhalb von paar Sekunden rauszuhauen, ist nicht so ihrs.
2. Es ist witzig zu sehen, wieder jeder der sich hier beschwert, mit gutem Examen reingegangen zu sein und sich nicht stark verbessert zu haben, davon ausgeht, dass er die bessere Note verdient hätte und ihm "Unrecht" getan wurde. Hingegen seien die ganzen "Versager" (= die mit schlechteren schriftlichen Noten) "reihenweise" hochgeprüft wurden.
Dabei wird - die sonst auch so gern hochgehaltene - These ausgeblendet, dass es auch in der schriftlichen Prüfung - va im zweiten Examen - durchaus zu Abweichungen kommt, die von Glück & Pech beeinflusst sein können.
Jeder hier denkt, dass er die X Punkte schriftlich "verdient" hat und "Pech" in der mündlichen Prüfung hatte, wohingegen es bei allen anderen Prüflingen genau umgekehrt sein soll? Schlechte Note verdient und Verbesserung nicht.
So stark ist der Unterschied im schriftlichen Examen von 8-10 Punkten nicht zwangsläufig, da kann einer einen guten und der andere einen schlechten Tag haben, sodass 2 9-Punkte Kandidaten bei 8 und 10 landen. Fachlich lägen sie gleich auf.
Vielleicht seid ihr mit dem Schriftlichen ganz gut bedient gewesen und wärt mit etwas weniger Glück/mehr Pech genau dieser X Punkte Kandidat der von Larifari-Prüfern exorbitant hochgeprüft wurde. Auch in meiner AG haben einige wirklich starke Leute im Schriftlichen nur das B geschafft, wohingegen andere bei denen man das kaum für möglich erachtet hatte, das VB gerissen haben. Nach der mündlichen Prüfung waren die aber zumindest Gleichauf bzw. die fachlichen Verhältnisse - sofern man es aus der AG beurteilen kann - wieder nachvollziehbarer.
Auch ist es in der mündlichen Prüfung enorm schwer, sich mit steigender Punktzahl nennenswert zu verbessern, weil die Prüfer bei 10-12 Punkten mdl. tendenziell gnädig sind. Aber für ein gut/sehr gut als mündliche Note schon respektable Anforderungen stellen.
Anekdote zu mir: ich habe im 1. Stex ein gut im Staatsteil. Im 2.Stex bin ich im Erstversuch mit 7,5 raus und mit der mündlichen Prüfung auf knapp über 9 hoch (jetzt denken alle wahrscheinlich, wow was ein Glückspilz, unverdient...). Im Zweitversuch bin ich schriftlich mit 11,00 glatt raus und habe mich mit der mündlichen Prüfung nur noch leicht verbessert und habe nicht das gut geschafft.
Ich hatte in einer Prüfung definitiv Pech und in der anderen wahrscheinlich auch etwas Glück. Wahrscheinlich liegt die Wahrheit irgendwo in der Mitte.
Aber die Prüfer haben im 1. Versuch anerkannt, dass meine Fähigkeiten wohl nicht so weit unten lagen wie es das Schriftliche indiziert und im 2. Versuch gemerkt, dass ich zumindest nicht weit höher komm.
Unabhängig davon, ist es ab einer gewissen Stufe auch einfach schwer sich spürbar zu verbessern. Da man allein punktetechnisch abartige Grenzen erreichen muss.
So reichen in NRW glaube ich 10-12 Punkte um von 7/8 auf die 9 zu kommen, was insgesamt im Bereich des nicht ganz so Unmöglichen liegt (könnte auch gut machbar sagen). Wenn man aber mit 10 rum reingeht, braucht man deutlich mehr, um sich spürbar zu verbessern. Der Unterschied in der mdl. Leistung von ca. 12 Punkten als Spitzenergebnis zu 13/14/15 die man dann teils braucht, ist halt schon erheblich. Der 8 Punkte Kandidat der mit 12 mdl. benotet wird, macht einen krasseren Sprung, als derjenige mit 10 der ebenfalls 12 oder sogar 13 kriegt.
3. Ein Punkt der irgendwie auch nicht genannt wird, meines Erachtens nach aber eine große Rolle spielt und die vorigen Punkte abschließt: Die mündliche Prüfung hat immer auch eine Korrekturfunktion.
Die Prüfer machen sich ein Gesamtbild und sind sich etwaiger Unwägbarkeiten der schriftlichen Prüfung natürlich auch bewusst. Wenn die merken, dass der Prüfling vor ihnen durchaus mehr kann, dann versuchen sie, dies mit dem Gesamtergebnis auch auszugleichen. Wenn da aber schon jemand ist, der im richtigen Bereich ist und keine Tendenzen aufweist bei guten Noten noch schlecht weggekommen zu sein, wird da auch nichts groß verändert. Dort wirken sich dann "Glück" und "Pech" auch aus, aber im Zweifel eher bzgl. der schriftlichen Ergebnisse.
Ähnliches gilt auch bei den Leuten die sich leicht verschlechtern (auch wenn das natürlich persönlich schon ein Unding ist).
Letztlich gibt es dazu natürlich auch vorbereitungstechnische Aspekte, ich kannte durchaus einige, mit 9 rum, die es einfach zu locker angegangen sind und welche mit 8, die wie die Berserker gelernt und sich vorbereitet haben. Aber das trifft auf die Spezialisten hier nicht zu, sodass ich den Punkt auch nur kurz erwähnen will.
Zum Abschluss natürlich auch bei der Wahrnehmung immer dran denken, dass das Forum hier nicht vollkommen repräsentativ ist (in keine Richtung). Auch ist die Grundeinstellungen jedes Juristen, in der mündlichen Prüfung nochmal min. 1 Punkt zu holen ist vielleicht auch etwas vermessen. Nach dem Forum hier, hat man da ja quasi einen Anspruch drauf. Das verzerrt natürlich die Wahrnehmung ein wenig.
Die relation zu den übrigen Prüfungen innerhalb einer Prüfung darf man auch nicht vergessen.
01.06.2021, 15:48
Noch ein netter Punkt zur willkürlichen Themenwahl:
Bei einem Kumpel wurde in der mündlichen hauptsächlich aktuelle politische Themen vom Ö-Rechts Prüfer abgefragt, ohne dass diese einen Aufhänger für tiefergehendere rechtliche Fragen bildeten. D.h. wusste man dies, indem man fein detailliert die Nachrichten verfolgt hat easy und wenn nicht, war man aufgeschmissen. Hat mir einer Prüfung der rechtlichen Fähigkeiten nur noch mittelbar was zu tun (zB. welche Partei denn welchen Vorschlag bzgl. Legislaturperiode und Bundeskanzlerzeit unterbreitet oder wie eigentlich die letzte Wahl in der konkreten Großstadt ausgefallen ist).
Bei einer weiteren Freundin wurde bspw. gefragt, welche Berührungspunkte ein OVG und das BVerfG haben (das hat es sogar auf die Seite von Frau Klamser geschafft). Was man mit solchen Fragen erreichen will, erschließt sich mir auch nur bedingt.
Bei meiner Freundin damals im ersten Examen (das ist aber in der Tat paar Jahre her) hat ein Prof damals die Folgen des Brexit rauf und runter abgeprüft. Wohingegen es in der Parallelprüfung um 0815 AGB-Kontrollen und §§ 280, 241 bei Waschstraßen ging. Macht Freude!
Da ist man manchmal einfach nur froh, dass man es hinter sich hat.
Bei einem Kumpel wurde in der mündlichen hauptsächlich aktuelle politische Themen vom Ö-Rechts Prüfer abgefragt, ohne dass diese einen Aufhänger für tiefergehendere rechtliche Fragen bildeten. D.h. wusste man dies, indem man fein detailliert die Nachrichten verfolgt hat easy und wenn nicht, war man aufgeschmissen. Hat mir einer Prüfung der rechtlichen Fähigkeiten nur noch mittelbar was zu tun (zB. welche Partei denn welchen Vorschlag bzgl. Legislaturperiode und Bundeskanzlerzeit unterbreitet oder wie eigentlich die letzte Wahl in der konkreten Großstadt ausgefallen ist).
Bei einer weiteren Freundin wurde bspw. gefragt, welche Berührungspunkte ein OVG und das BVerfG haben (das hat es sogar auf die Seite von Frau Klamser geschafft). Was man mit solchen Fragen erreichen will, erschließt sich mir auch nur bedingt.
Bei meiner Freundin damals im ersten Examen (das ist aber in der Tat paar Jahre her) hat ein Prof damals die Folgen des Brexit rauf und runter abgeprüft. Wohingegen es in der Parallelprüfung um 0815 AGB-Kontrollen und §§ 280, 241 bei Waschstraßen ging. Macht Freude!
Da ist man manchmal einfach nur froh, dass man es hinter sich hat.
01.06.2021, 22:40
Schon alleine der Umstand, dass man mit 2-4 Wochen vorbereitung (seit der schriftlichen sind dann ca 5 Monate vergangen) wenn man Glück hat satte Zweistellige Ergebisse in der mündlichen Prüfung bekommen kann, während dafür schriftlich gerne mal 1 Jahr lernen Glück angesagt ist, zeigt schon die absurde Relation.
01.06.2021, 22:52
(01.06.2021, 22:40)Gast schrieb: Schon alleine der Umstand, dass man mit 2-4 Wochen vorbereitung (seit der schriftlichen sind dann ca 5 Monate vergangen) wenn man Glück hat satte Zweistellige Ergebisse in der mündlichen Prüfung bekommen kann, während dafür schriftlich gerne mal 1 Jahr lernen Glück angesagt ist, zeigt schon die absurde Relation.
Im Zweifel sind die in der mündlichen gründlicher als bei der Klausurkorrektur.
Finde es schön, wie leicht die Leute im forum zwischen Verteufelung und Lobpreisung der mündlichen wie schriftlichen Prüfung hin und her springen.