24.04.2021, 12:36
(24.04.2021, 12:22)Gast schrieb: Ich weiss gar nicht was das Problem ist. Joggen und Spazierengehen darf man alleine bis Mitternacht und ab 5 wieder.
Was wollt ihr um 1 Uhr nachts auf der Straße nur aus Trotz? Da schlafen berufstätige Leute ohnehin. Freiheit um der Freiheit willen finde ich falsch. "Ich will aber auch um 3 Uhr nachts joggen können, obwohl ich um 7 aufstehen muss!!" Lächerlich.
Na wenn das eh niemand macht, dann braucht man die Ausgangssperre ja auch nicht...
24.04.2021, 12:39
24.04.2021, 12:44
Man muss sich auch selbst mal zurück nehmen können. Die Ausgangssperre macht vllt für einen vernünftigen Juristen keinen Sinn, weil er sich eh nicht beim Spaziergang spontan trifft und unterhält. Es gibt aber Leute, die das machen und habe das auch schon oft gesehen und dann gehen die auch zu dicht ran, weil beim Sprechen der Abstand mehr als 1,5 m sein muss. Gerade jüngere kommen oft in Gruppen auf dem schmalen Gehweg entgegen.
Die Polizei kann auch nicht Ausnahmen für Gebildete machen und die dann aufwändig kontrollieren. Zur Pandemiebekämpfung muss sich jeder etwas einschränken. In Frankreich/ Spanien war die Ausgangssperre ganztags mit wenigen Ausnahmen. Und für Großstädte ist das auch sehr sinnvoll, weil man da nicht Abstand halten kann auf den Gehwegen. Mir sind auch schon niesende oder hustende Leute entgegen gekommen und dann nützen 1,5 m auch nichts, zumal die Leute oft gar nicht mehr ausweichen oder als Aerosolschleuder eng an einem vorbei joggen.
Die Polizei kann auch nicht Ausnahmen für Gebildete machen und die dann aufwändig kontrollieren. Zur Pandemiebekämpfung muss sich jeder etwas einschränken. In Frankreich/ Spanien war die Ausgangssperre ganztags mit wenigen Ausnahmen. Und für Großstädte ist das auch sehr sinnvoll, weil man da nicht Abstand halten kann auf den Gehwegen. Mir sind auch schon niesende oder hustende Leute entgegen gekommen und dann nützen 1,5 m auch nichts, zumal die Leute oft gar nicht mehr ausweichen oder als Aerosolschleuder eng an einem vorbei joggen.
24.04.2021, 12:50
(24.04.2021, 12:44)Gast schrieb: Man muss sich auch selbst mal zurück nehmen können. Die Ausgangssperre macht vllt für einen vernünftigen Juristen keinen Sinn, weil er sich eh nicht beim Spaziergang spontan trifft und unterhält. Es gibt aber Leute, die das machen und habe das auch schon oft gesehen und dann gehen die auch zu dicht ran, weil beim Sprechen der Abstand mehr als 1,5 m sein muss. Gerade jüngere kommen oft in Gruppen auf dem schmalen Gehweg entgegen.
Die Polizei kann auch nicht Ausnahmen für Gebildete machen und die dann aufwändig kontrollieren. Zur Pandemiebekämpfung muss sich jeder etwas einschränken. In Frankreich/ Spanien war die Ausgangssperre ganztags mit wenigen Ausnahmen. Und für Großstädte ist das auch sehr sinnvoll, weil man da nicht Abstand halten kann auf den Gehwegen. Mir sind auch schon niesende oder hustende Leute entgegen gekommen und dann nützen 1,5 m auch nichts, zumal die Leute oft gar nicht mehr ausweichen oder als Aerosolschleuder eng an einem vorbei joggen.
Vielleicht ist das vorrangige Ziel einer "Pandemiebekämpfung" unter Hinnahme sämtlicher sozio-ökonomischer und kultureller Kollateralschäden auch einfach verfehlt. Schon mal daran gedacht, dass das Leben mehr sein kann als ein panisches Starren auf selbstgesetzte Inzidenzen eines bürokratischen Staates (die insb. in anderen Ländern nicht bekannt sind)?
24.04.2021, 12:50
(24.04.2021, 12:36)Gast schrieb:(24.04.2021, 12:22)Gast schrieb: Freiheit um der Freiheit willen finde ich falsch.
Ich finde Freiheit um der Freiheit willen eine Selbstverständlichkeit in einem Rechtsstaat. Ich bin nicht bereit, vor dem Staat Rechenschaft abzulegen, damit mir Freiheiten zu bestimmten sinnvollen Zwecken gewährt werden.
Richtig, Freiheit kennt per se keinen Zweck oder vernünftigen Grund. Wäre mir auch neu, dass es bspw im Art 2 I 1 GG heißt: Jeder hat das Recht auf freue Entfaltung seiner Persönlichkeit, solange er einen triftigen Grund dazu hat.
24.04.2021, 12:54
(24.04.2021, 12:50)Gast schrieb:(24.04.2021, 12:44)Gast schrieb: Man muss sich auch selbst mal zurück nehmen können. Die Ausgangssperre macht vllt für einen vernünftigen Juristen keinen Sinn, weil er sich eh nicht beim Spaziergang spontan trifft und unterhält. Es gibt aber Leute, die das machen und habe das auch schon oft gesehen und dann gehen die auch zu dicht ran, weil beim Sprechen der Abstand mehr als 1,5 m sein muss. Gerade jüngere kommen oft in Gruppen auf dem schmalen Gehweg entgegen.
Die Polizei kann auch nicht Ausnahmen für Gebildete machen und die dann aufwändig kontrollieren. Zur Pandemiebekämpfung muss sich jeder etwas einschränken. In Frankreich/ Spanien war die Ausgangssperre ganztags mit wenigen Ausnahmen. Und für Großstädte ist das auch sehr sinnvoll, weil man da nicht Abstand halten kann auf den Gehwegen. Mir sind auch schon niesende oder hustende Leute entgegen gekommen und dann nützen 1,5 m auch nichts, zumal die Leute oft gar nicht mehr ausweichen oder als Aerosolschleuder eng an einem vorbei joggen.
Vielleicht ist das vorrangige Ziel einer "Pandemiebekämpfung" unter Hinnahme sämtlicher sozio-ökonomischer und kultureller Kollateralschäden auch einfach verfehlt. Schon mal daran gedacht, dass das Leben mehr sein kann als ein panisches Starren auf selbstgesetzte Inzidenzen eines bürokratischen Staates (die insb. in anderen Ländern nicht bekannt sind)?
Dann kann man sich impfen lassen und bekommt ab Juni alle Freiheiten zurück.
24.04.2021, 12:54
(22.04.2021, 23:10)omnimodo schrieb: Juristisch - keine Ahnung. Habe da keine Lust drauf mich damit zu beschäftigen. Wenn man auf das Ansteckungsrisiko im Freien schaut ist das alles nichtig. Darum geht es aber auch gar nicht.
Politisch finde ich das alles mit den MPKs und der Reform des Infektionsschutzgesetzws einfach unheimlich missglückt.
Der Föderalismus birgt viele Chancen in Verbindung mit der Fachkompetenz des Bundes (RKI zB) auch bei Corona. Man hätte die Möglichkeit 16x Dinge zu probieren, die sich vermutlich im Grunde nicht all zu sehr unterscheiden werden, aber man hätte vermutlich voneinander viel lernen können.
Stattdessen hat man versucht die Länderkompetenz durch eine Art freiwillige Selbstverpflichtung der Länder plus endlose Kompromisse auszuschalten. War von vornherein zum Scheitern verurteilt.
Aktuell pimmeln alle Länder rum und warten auf den Heilsbringer der Bundesnotbremse. Das zeigt doch alles.
Meiner Meinung nach ist das System Föderalismus hier nicht gescheitert, aber die Anwender haben versagt.
Im Grunde ist es auch egal. Wir warten jetzt auf die Effekte der Impfungen. Nur dumm ist: wenn die erste impfresistente Mutante auftaucht sind wir wieder am Anfang.
Ich stimme Dir im Wesentlichen zu.
Die erste Welle wurde deswegen - und nur deswegen, gebrochen - weil unter den Menschen die reinste Panik herrschte und sie sich (weit weit überwiegend) selbst in Quarantäne begaben. Ich habe im Frühjahr 2020 in Köln außer meiner Mitbewohnerin und Fr. Gertgen vom Netto Venloer Str. keinen Menschen gesehen. Dann aber stellte sich heraus, dass Corona mitnichten die Pest ist, sondern eher eine Super-Grippe, die Panik ebbte ab und die Menschen beendeten ihre Selbstisolation und umgingen die Regeln, wo sie konnten. Ich kann das vertehen. Und die Corona-VOen sind nicht durchsetzbar (jedenfalls nicht in einem Gemeinwesen, in dem ich leben möchte), die Menschen müssen sie von sich aus befolgen. Und um vor sich zu rechtfertigten, dass sie die Corona-VOen umgehen, fing das Lamento über den Flickenteppich an Regeln an. Als ob es die Sachsen-Anhaltinerin kümmern würde, was für die Hessin gälte, wäre sie in Heidelberg. Und in einen ähnlichen Trott verfiel der Politik, man klagte und lamentierte, um letztlich nichts zu machen, weil man nichts machen wollte. Die Länder zeigen auf den Bund, der Bund zeigt auf die Länder und eigentlich waren alle froh, schön zeigen zu können aber nicht machen zu müssen.
Persönlich halte ich die Kosten der Maßnahmen mittlerweile für höher als ihren Nutzen. Tote kann man zählen, aber das unermessliche Leid, das viele isolierte und hoffnungslose Menschen im Lockdown fühlen, lässt sich nicht in Statistiken packen. Darüber hinaus gibt es natürlich harte Fakten: Verschobene Operationen. Ungesunder Lebenswandel, insbesondere Bewegungsarmut. Und der Verlust von einem Jahr Bildungsbiographie, der gerade bei Grundschulkindern unermesslich ist. Manchmal kommt mir die Bekämpfung von Corona wie ein unerklärter Krieg der über-60-Jährigen gegen die unter-20-Jährigen vor.
24.04.2021, 12:58
(24.04.2021, 12:54)Gast_Berlin schrieb:(22.04.2021, 23:10)omnimodo schrieb: Juristisch - keine Ahnung. Habe da keine Lust drauf mich damit zu beschäftigen. Wenn man auf das Ansteckungsrisiko im Freien schaut ist das alles nichtig. Darum geht es aber auch gar nicht.
Politisch finde ich das alles mit den MPKs und der Reform des Infektionsschutzgesetzws einfach unheimlich missglückt.
Der Föderalismus birgt viele Chancen in Verbindung mit der Fachkompetenz des Bundes (RKI zB) auch bei Corona. Man hätte die Möglichkeit 16x Dinge zu probieren, die sich vermutlich im Grunde nicht all zu sehr unterscheiden werden, aber man hätte vermutlich voneinander viel lernen können.
Stattdessen hat man versucht die Länderkompetenz durch eine Art freiwillige Selbstverpflichtung der Länder plus endlose Kompromisse auszuschalten. War von vornherein zum Scheitern verurteilt.
Aktuell pimmeln alle Länder rum und warten auf den Heilsbringer der Bundesnotbremse. Das zeigt doch alles.
Meiner Meinung nach ist das System Föderalismus hier nicht gescheitert, aber die Anwender haben versagt.
Im Grunde ist es auch egal. Wir warten jetzt auf die Effekte der Impfungen. Nur dumm ist: wenn die erste impfresistente Mutante auftaucht sind wir wieder am Anfang.
Ich stimme Dir im Wesentlichen zu.
Die erste Welle wurde deswegen - und nur deswegen, gebrochen - weil unter den Menschen die reinste Panik herrschte und sie sich (weit weit überwiegend) selbst in Quarantäne begaben. Ich habe im Frühjahr 2020 in Köln außer meiner Mitbewohnerin und Fr. Gertgen vom Netto Venloer Str. keinen Menschen gesehen. Dann aber stellte sich heraus, dass Corona mitnichten die Pest ist, sondern eher eine Super-Grippe, die Panik ebbte ab und die Menschen beendeten ihre Selbstisolation und umgingen die Regeln, wo sie konnten. Ich kann das vertehen. Und die Corona-VOen sind nicht durchsetzbar (jedenfalls nicht in einem Gemeinwesen, in dem ich leben möchte), die Menschen müssen sie von sich aus befolgen. Und um vor sich zu rechtfertigten, dass sie die Corona-VOen umgehen, fing das Lamento über den Flickenteppich an Regeln an. Als ob es die Sachsen-Anhaltinerin kümmern würde, was für die Hessin gälte, wäre sie in Heidelberg. Und in einen ähnlichen Trott verfiel der Politik, man klagte und lamentierte, um letztlich nichts zu machen, weil man nichts machen wollte. Die Länder zeigen auf den Bund, der Bund zeigt auf die Länder und eigentlich waren alle froh, schön zeigen zu können aber nicht machen zu müssen.
Persönlich halte ich die Kosten der Maßnahmen mittlerweile für höher als ihren Nutzen. Tote kann man zählen, aber das unermessliche Leid, das viele isolierte und hoffnungslose Menschen im Lockdown fühlen, lässt sich nicht in Statistiken packen. Darüber hinaus gibt es natürlich harte Fakten: Verschobene Operationen. Ungesunder Lebenswandel, insbesondere Bewegungsarmut. Und der Verlust von einem Jahr Bildungsbiographie, der gerade bei Grundschulkindern unermesslich ist. Manchmal kommt mir die Bekämpfung von Corona wie ein unerklärter Krieg der über-60-Jährigen gegen die unter-20-Jährigen vor.
Der sprunghafte Anstieg affektiver psychischer Erkrankungen ist auch ein wenig diskutiertes, aber sehr reales Thema.
24.04.2021, 13:01
Na ja, aber es gibt auch unter 60 viele Leute mit Krankheiten wie Asthma, Krebs, COPD, die von Corona im Koma liegen würden. Und weil das Immunsystem das Virus nicht kennt (anders als Grippe), ist es russisches Roulette sich als u60 Person einem hoch ansteckenden Virus (anders als Grippe) auszusetzen, um zu sehen, ob das Immunsystem damit zurecht kommt. Gerade Blutgruppe A ist anfällig und das ist ca. die Hälfte der Bevölkerung. Junge Leute ohne Risikofaktoren sind schon daran gestorben. Man kann nicht vorhersagen wie das eigene Immunsystem reagiert und deshalb muss man die Zahl der Menschen begrenzen, die das hat und einem leicht übertragen kann.
24.04.2021, 13:03
Hallo,
ich teile eure Gedanken größtenteils und verstehe zb nicht, inwiefern die Ausgangssperre ab 22 Uhr auch nur irgendwas verbessern soll. Warum sollten sich da draußen "Grüppchen bilden"? Und warum ist es die Stunden vorher kein weniger ein Problem? Sitzt die Mehrheit nicht ohnehin um die Zeit daheim, weil alles zu hat?
Wir treffen uns heute zb verbotenerweise mit drei Haushalten extra schon nachmittags und lösen unsere illustre Runde dann (leider) früher als sonst auf. Kontakte gab es trotzdem. Wirkung der Ausgangssperre: Verlagerung der Treffen nach vorn. Muss aber dazu sagen, dass wir uns vorher alle einem Corona - Schnelltest unterziehen.
Anderes Beispiel: Ein Freund ist Musiker und wollte sein defektes Piano reparieren lassen. Die Läden, die sowas machen, haben alle geschlossen. Er hat dann einen gefunden, bei denen man klingeln kann und sie nehmen das Instrument draußen entgegen. Er durfte es keinesfalls im Geschäft übergeben. Warum zum Henker darf nicht ein einzige Person in ein LEERES Geschäft, um dort ein defektes Instrument abzugeben, aber ins Aldi dürfen gefühlte 100 Leute gleichzeitig (keine Beschränkungen ersichtlich!), die sich dann an den Wühltischen um Billigkleidung aus Fernost "kloppen". Letztens standen an einem Donnerstag morgen bereits vor der Öffnung mehr als 50 Personen onen Schlange vor der Tür, weil Kochutensilien von Nelson Müller verkauft wurden.
Verstehe auch nicht, warum in Discountern immernoch Dinge verkauft werden dürfen, die nicht zum täglichen Bedarf gehören, während in anderen Märkten solche Abteilungen tatsächlich abgesperrt sind! Da ergibt sich doch ein ungerechtfertigter Wettbewerbsvorteil und, sofern es sich rumspricht, auch ein gewisser Shopping - Tourismus. Inwiefern trägt sowas dazu bei, die Infektionszahlen zu senken?
ich teile eure Gedanken größtenteils und verstehe zb nicht, inwiefern die Ausgangssperre ab 22 Uhr auch nur irgendwas verbessern soll. Warum sollten sich da draußen "Grüppchen bilden"? Und warum ist es die Stunden vorher kein weniger ein Problem? Sitzt die Mehrheit nicht ohnehin um die Zeit daheim, weil alles zu hat?
Wir treffen uns heute zb verbotenerweise mit drei Haushalten extra schon nachmittags und lösen unsere illustre Runde dann (leider) früher als sonst auf. Kontakte gab es trotzdem. Wirkung der Ausgangssperre: Verlagerung der Treffen nach vorn. Muss aber dazu sagen, dass wir uns vorher alle einem Corona - Schnelltest unterziehen.
Anderes Beispiel: Ein Freund ist Musiker und wollte sein defektes Piano reparieren lassen. Die Läden, die sowas machen, haben alle geschlossen. Er hat dann einen gefunden, bei denen man klingeln kann und sie nehmen das Instrument draußen entgegen. Er durfte es keinesfalls im Geschäft übergeben. Warum zum Henker darf nicht ein einzige Person in ein LEERES Geschäft, um dort ein defektes Instrument abzugeben, aber ins Aldi dürfen gefühlte 100 Leute gleichzeitig (keine Beschränkungen ersichtlich!), die sich dann an den Wühltischen um Billigkleidung aus Fernost "kloppen". Letztens standen an einem Donnerstag morgen bereits vor der Öffnung mehr als 50 Personen onen Schlange vor der Tür, weil Kochutensilien von Nelson Müller verkauft wurden.
Verstehe auch nicht, warum in Discountern immernoch Dinge verkauft werden dürfen, die nicht zum täglichen Bedarf gehören, während in anderen Märkten solche Abteilungen tatsächlich abgesperrt sind! Da ergibt sich doch ein ungerechtfertigter Wettbewerbsvorteil und, sofern es sich rumspricht, auch ein gewisser Shopping - Tourismus. Inwiefern trägt sowas dazu bei, die Infektionszahlen zu senken?