07.04.2021, 14:32
Moin,
ich lese hier schon eine Weile fleißig mit, aber irgendwie frustriert es mehr als zu helfen.
Ungeachtet der Tatsache, dass die Antworten oft unhöflich ausfallen und es am Ende jedes Titels nur darum geht, wer warum ein VB hat oder am meisten verdient scheinen die meisten nicht wirklich zufrieden zu sein?
Die Arbeit als Richter oder Staatsanwalt dürfte in den ersten Jahren ermüdend sein. Kaum Feedback, relativ viel Einsamkeit und am Ende des Tages ein riesiger Aktenberg, der bleibt.
Das nennt man dann richterliche Freiheit.
Die Arbeit in einer (Groß)kanzlei dürfte spannend und prestigeträchtig sein, aber meistens fragen die Leute hier doch auch nur nach den Arbeitszeiten. Für kein Geld der Welt möchte ich jeden Tag 12-14 Stunden außer Haus sein, da könnte mir die Arbeit noch so viel Spaß machen.
FWW-Anwalt werden für -wenn man den Nachrichten hier Glauben schenken mag- 40.000€ im Jahr? Und dazu dann gezwungen werden zu arbeiten, wenn man krank ist?
Oder in die Verwaltung? Aber was ist mit den festgefahrenen hierarchischen Strukturen, von denen alle sprechen? Was ist mit der faulen Mentalität, von der man hört? Den nicht vorhandenen Perspektiven? Davon mal abgesehen, dass Kommunalrecht oder Straßenverkehrsrecht auch nicht was für jedermann ist.
Und was bleibt dann noch? Unternehmensjurist. 40-Stunden und ein moderates Gehalt, klar. Aber mehr kann ich mir darunter auch nicht vorstellen außer haufenweise langweilige Mustervertrags"erstellung". Und wenn es dann mal spannend wird, wird der ganze Krempel an eine Kanzlei von außen abgegeben.
Klar, alles provokant formuliert, aber das kann irgendwie doch auch nicht die Erfüllung sein? Seid ihr glücklich in eurem Job? Und wenn ja, warum?
ich lese hier schon eine Weile fleißig mit, aber irgendwie frustriert es mehr als zu helfen.
Ungeachtet der Tatsache, dass die Antworten oft unhöflich ausfallen und es am Ende jedes Titels nur darum geht, wer warum ein VB hat oder am meisten verdient scheinen die meisten nicht wirklich zufrieden zu sein?
Die Arbeit als Richter oder Staatsanwalt dürfte in den ersten Jahren ermüdend sein. Kaum Feedback, relativ viel Einsamkeit und am Ende des Tages ein riesiger Aktenberg, der bleibt.
Das nennt man dann richterliche Freiheit.
Die Arbeit in einer (Groß)kanzlei dürfte spannend und prestigeträchtig sein, aber meistens fragen die Leute hier doch auch nur nach den Arbeitszeiten. Für kein Geld der Welt möchte ich jeden Tag 12-14 Stunden außer Haus sein, da könnte mir die Arbeit noch so viel Spaß machen.
FWW-Anwalt werden für -wenn man den Nachrichten hier Glauben schenken mag- 40.000€ im Jahr? Und dazu dann gezwungen werden zu arbeiten, wenn man krank ist?
Oder in die Verwaltung? Aber was ist mit den festgefahrenen hierarchischen Strukturen, von denen alle sprechen? Was ist mit der faulen Mentalität, von der man hört? Den nicht vorhandenen Perspektiven? Davon mal abgesehen, dass Kommunalrecht oder Straßenverkehrsrecht auch nicht was für jedermann ist.
Und was bleibt dann noch? Unternehmensjurist. 40-Stunden und ein moderates Gehalt, klar. Aber mehr kann ich mir darunter auch nicht vorstellen außer haufenweise langweilige Mustervertrags"erstellung". Und wenn es dann mal spannend wird, wird der ganze Krempel an eine Kanzlei von außen abgegeben.
Klar, alles provokant formuliert, aber das kann irgendwie doch auch nicht die Erfüllung sein? Seid ihr glücklich in eurem Job? Und wenn ja, warum?
07.04.2021, 14:40
Die von dir beschriebenen Sezenarien sind zwar überspitzt, dürften jedoch einen großen Teil von Wahrheit enthalten. Ich könnte mir vorstellen, dass die Tätigkeit als selbstständiger Rechtsanwalt für die breite Masse noch am vielseitigsten ist: Man hat relativ viel Mandantenkontakt, bearbeitet viele verschiedene (juristische) Themen und kommt auch mal raus für Termine vor Gericht.
Wenn dann auch noch das Einkommen stimmt, steht dem Glück nichts mehr im Wege.
Wenn dann auch noch das Einkommen stimmt, steht dem Glück nichts mehr im Wege.
07.04.2021, 14:51
Du hast es zwar etwas Klischeehaft formuliert aber im Grunde denke ich genauso wie du...
Ich habe selbst nur als Referendar in Großkanzleien gearbeitet und kann mir das aufgrund der Arbeitszeiten und auch selten wahnsinnig spannender Tätigkeiten leider überhaupt nicht vorstellen.
Im Unternehmen hast du halt bessere Arbeitszeiten, aber letztendlich meistens einen 0815 Bürojob und ich kann mir nicht vorstellen dass das überwiegend ne spannende Tätigkeit ist.
Und klar, als selbstständiger Anwalt hast du auch sehr viel zu tun und ein großes Risiko... Bei den wenigsten läuft es auch so super toll. Die können schon davon leben, aber das wars auch. Noch dazu musst du andauernd neue Mandanten akquirieren. Und in kleineren Kanzleien angestellt verdienen halt viele wirklich sehr schlecht.
Ich hab mich jetzt letztendlich dazu entschlossen mich beim Staat zu bewerben. Am Anfang ist die Arbeitsbelastung da sicher auch nicht ohne (wobei es natürlich auch drauf ankommt wo du hinkommst). Ich find persönlich aber schön, dass man mehrmals die Woche Sitzungen hat und nicht andauernd nur am Schreibtisch ist und dazu trotzdem recht ordentlich verdient, verbeamtet ist und eigentlich absolut kein Risiko hat..
Ich habe selbst nur als Referendar in Großkanzleien gearbeitet und kann mir das aufgrund der Arbeitszeiten und auch selten wahnsinnig spannender Tätigkeiten leider überhaupt nicht vorstellen.
Im Unternehmen hast du halt bessere Arbeitszeiten, aber letztendlich meistens einen 0815 Bürojob und ich kann mir nicht vorstellen dass das überwiegend ne spannende Tätigkeit ist.
Und klar, als selbstständiger Anwalt hast du auch sehr viel zu tun und ein großes Risiko... Bei den wenigsten läuft es auch so super toll. Die können schon davon leben, aber das wars auch. Noch dazu musst du andauernd neue Mandanten akquirieren. Und in kleineren Kanzleien angestellt verdienen halt viele wirklich sehr schlecht.
Ich hab mich jetzt letztendlich dazu entschlossen mich beim Staat zu bewerben. Am Anfang ist die Arbeitsbelastung da sicher auch nicht ohne (wobei es natürlich auch drauf ankommt wo du hinkommst). Ich find persönlich aber schön, dass man mehrmals die Woche Sitzungen hat und nicht andauernd nur am Schreibtisch ist und dazu trotzdem recht ordentlich verdient, verbeamtet ist und eigentlich absolut kein Risiko hat..
07.04.2021, 15:57
Glück nicht vom Beruf abhängig machen - ich Versuche es auch, aber fällt mir schwer.
Man verbringt den Großteil der Woche damit seinem Job nachzugehen, auch wenn er scheiße ist, damit man Geld verdient um privat sein Glück zu suchen. Es geht nur darum einen möglichst wenig beschissenen Job auszuüben.
Man verbringt den Großteil der Woche damit seinem Job nachzugehen, auch wenn er scheiße ist, damit man Geld verdient um privat sein Glück zu suchen. Es geht nur darum einen möglichst wenig beschissenen Job auszuüben.
07.04.2021, 16:28
Beim Unternehmensjuristen kommt es auf die Größe und die internationale Ausrichtung des Unternehmens bzw. Konzerns an.
Große Unternehmen leisten sich verschiedene Rechtsabteilungen, z.B. Kollektivarbeitsrecht, Steuern, Außenwirtschaftsrecht, IP, compliance, M&A, manchmal als Konzernrechtsabteilungen. Der Trend bei den großen Unternehmen ist auch eher, so viel, wie möglich inhouse zu machen.
Große Unternehmen leisten sich verschiedene Rechtsabteilungen, z.B. Kollektivarbeitsrecht, Steuern, Außenwirtschaftsrecht, IP, compliance, M&A, manchmal als Konzernrechtsabteilungen. Der Trend bei den großen Unternehmen ist auch eher, so viel, wie möglich inhouse zu machen.
07.04.2021, 16:32
Ich glaube es kommt einfach auf deine persönlichen Prioritäten an.
Alle Jobs haben Vor- und Nachteile. Mach dir klar, mit welchen Nachteilen du am ehesten leben kannst bzw. was dir am meisten Spaß macht und dann filtere danach.
Alle Jobs haben Vor- und Nachteile. Mach dir klar, mit welchen Nachteilen du am ehesten leben kannst bzw. was dir am meisten Spaß macht und dann filtere danach.
07.04.2021, 16:33
Der Hamster im Rad ist glücklich, aber sieht nicht, dass er das Haustier eines anderen ist....
I am working only for my self
I am working only for my self
07.04.2021, 16:34
Als Berufsanfänger 40000 brutto ist viel Geld. Das ist mehr als viele andere am Anfang ihres Arbeitslebens bekommen und viel wichtiger ist, dass sich dieses Gehalt innerhalb weniger Jahre auf 60000 oder mehr steigert.
Das Problem sind die völlig abgehobenen Erwartungshaltungen, weil man ja eine ach so furchtbare Ausbildung durchstanden hat, die einen leider trotzdem kaum auf den Berufsalltag vorbereitet.
Ein guter Freund fing als Architekt für 2000 brutto an und ist nach ca. 8 Jahren bei rund 80000 im Jahr angekommen.
Das Problem sind die völlig abgehobenen Erwartungshaltungen, weil man ja eine ach so furchtbare Ausbildung durchstanden hat, die einen leider trotzdem kaum auf den Berufsalltag vorbereitet.
Ein guter Freund fing als Architekt für 2000 brutto an und ist nach ca. 8 Jahren bei rund 80000 im Jahr angekommen.
07.04.2021, 16:38
Die Frage ist, was Glück im beruflichen Sinne bedeutet. Man wird immer Sachen machen müssen, die man Scheiße findet. Das geht selbst Fußballern, Rennfahrern, Schauspielern oder Astronauten so.
Ich für mich (Richter am VG) kann jedenfalls sagen, dass meine derzeitige Situation beruflichem Glück zumindest so nah wie möglich kommt. Ich hab Top-Kollegen, eine gute Ausstattung, eine gute Mischung aus anspruchsvollen und weniger anspruchsvollen Verfahren, Homeoffice wie ich will, angenehme Arbeitszeiten (weil ich mein Dezernat im Griff habe) und mehr als ausreichend Geld. Das heißt aber nicht, das alles perfekt wäre oder das nicht irgendwas davon auch wieder kippen könnte.
Ich für mich (Richter am VG) kann jedenfalls sagen, dass meine derzeitige Situation beruflichem Glück zumindest so nah wie möglich kommt. Ich hab Top-Kollegen, eine gute Ausstattung, eine gute Mischung aus anspruchsvollen und weniger anspruchsvollen Verfahren, Homeoffice wie ich will, angenehme Arbeitszeiten (weil ich mein Dezernat im Griff habe) und mehr als ausreichend Geld. Das heißt aber nicht, das alles perfekt wäre oder das nicht irgendwas davon auch wieder kippen könnte.
07.04.2021, 16:50
(07.04.2021, 16:33)Gast schrieb: Der Hamster im Rad ist glücklich, aber sieht nicht, dass er das Haustier eines anderen ist....
I am working only for my self
Echt? Privatier? Das war hier aber nicht gemeint. Falls selbständig gemeint ist, dann arbeitest du für deine Mandanten. Alles andere ist Augenwischerei.