27.03.2021, 20:53
Praktischerweise, ja. Je nach Bundesland. Hier ist es so, dass du immer 6 Monate voll machen musst (z.B. nur Elternzeit oder Elternzeit/andere Dienste). Danach steigst du dann einfach da wieder ein, wo du aufgehört hast. Ob das auch beim selben Ausbilder geht, kommt darauf an. Bei Anwälten dürfte es kein Problem sein, bei Behörden könnte man je nach dem auch einen anderen Ausbilder kriegen.
Vorteil ist, dass du 6 Monate länger Ref machst und somit mehr (bezahlte!) Lernzeit hast. Riesig Spaß macht das Ref aber nicht, weshalb eine Verlängerung nicht für jeden was ist. Stell dich darauf ein, dass Kinder kaum berechenbar sind. Grundsätzlich ist der Anfang (erste paar Monate) aber wesentlich besser alleine handlebar als nach ca. einem Jahr. Sobald die Kids in die Kita kommen, gehen die Krankheiten los. Das sind locker mehrere Wochen im Jahr mit Fieber etc pp. Fand ich anstrengender als die erste Zeit. Da pennt das Kind ja auch viel.
Vorteil ist, dass du 6 Monate länger Ref machst und somit mehr (bezahlte!) Lernzeit hast. Riesig Spaß macht das Ref aber nicht, weshalb eine Verlängerung nicht für jeden was ist. Stell dich darauf ein, dass Kinder kaum berechenbar sind. Grundsätzlich ist der Anfang (erste paar Monate) aber wesentlich besser alleine handlebar als nach ca. einem Jahr. Sobald die Kids in die Kita kommen, gehen die Krankheiten los. Das sind locker mehrere Wochen im Jahr mit Fieber etc pp. Fand ich anstrengender als die erste Zeit. Da pennt das Kind ja auch viel.
28.03.2021, 17:02
(27.03.2021, 20:53)Gast schrieb: . Sobald die Kids in die Kita kommen, gehen die Krankheiten los. Das sind locker mehrere Wochen im Jahr mit Fieber etc pp. Fand ich anstrengender als die erste Zeit. Da pennt das Kind ja auch viel.
+1. Chancen stehen gut, dass:
- man selbst krank wird und nix machen kann
- der Partner krank wird und man sich ums Kind kümmern muss und nix machen kann
- das Kind und der Partner krank sind und man sich um beide kümmern muss und nix machen kann
- alle krank sind und man nix machen kann
Mein Sonderurlaubsanspruch war letztes Jahr zB verbraucht wegen Krankentage meines Kindes. Da haben sie dann netterweise meinen Erholungsurlaub für herangezogen, wie lieb.
09.04.2021, 14:46
Hallo.
Sagt mal, bekommt man als Bewerber zum Ref mit Kind eigentlich sofort einen Platz, da Härtefallregelung (Unterhaltspflicht)?
Dankeschön.
Sagt mal, bekommt man als Bewerber zum Ref mit Kind eigentlich sofort einen Platz, da Härtefallregelung (Unterhaltspflicht)?
Dankeschön.
09.04.2021, 17:48
(09.04.2021, 14:46)Gast 2021 schrieb: Hallo.
Sagt mal, bekommt man als Bewerber zum Ref mit Kind eigentlich sofort einen Platz, da Härtefallregelung (Unterhaltspflicht)?
Dankeschön.
Einfach ein Kind zu haben ist doch kein Härtefall.
Trotzdem bekommst du zB in Berlin 6 Monate Wartezeit angerechnet, von sofort kann da aber in Berlin trotzdem keine Rede sein.
11.04.2021, 22:43
Ich (W) habe mein Kind am Ende der Anwaltsstation bekommen. Da ich 2/3 absolviert hatte, wurde die Station als voll absolviert gewertet. Danach war ich 6 Monate in Elternzeit und habe nichts fürs Examen getan außer 2-3 Kaiserseminare (online) am Wochenende. Dann hatte mein Mann Elternzeit und ich bin in die Wahlstation eingestiegen und habe angefangen zu lernen. Jedenfalls in Berlin darf man wohl nicht ohne Station sein, wenn man zurückkehrt, sodass ich eben die wahlstation erst machen musste und an ihrem Ende das Examen stand. Examen dann also mit 9 Monate alten Baby geschrieben. Im Vergleich zum Babyalltag (sehr forderndes Kind, Schreibaby..) kam mir das gar nicht so schlimm vor. Ich durfte 5 Stunden völlig ungestört mein Gehirn benutzen. Geschlafen habe ich an den Klausurtagen bei meinen Eltern. Endlich mal wieder durchschlafen! Da ich schon gestillt habe, habe ich morgens vor den Klausuren noch Milch abgepumpt. Das war ein wenig nervig aber aushaltbar.
Meine Klausuren wurden - weil ich die Wahlstation ja bereits absolviert hatte- schneller korrigiert. Ich hatte schon 2 Monate später meine mündliche Prüfung. Ich war daher insgesamt nur ein halbes Jahr später fertig als meine AG-Kollegen.
Das Lernen war zwar anders, zumal ja die Bibliotheken als Zufluchtsort nicht offen waren und ich mich durch Mann und Kind zu Hause durchaus habe ablenken lassen...habe dann häufiger von 20-23 Uhr nochmal gelernt. Ich empfand das lernen aber gerade nach der Elternzeit wieder als eine nette Abwechslung zu Windeln, Brei und Dadada.
Insgesamt glaube ich, dass meine Noten ohne Kind nicht besser gewesen wären. Habe erneut ein VB geschafft. Gegenüber dem ersten Examen (ohne Kind) habe ich mich sogar um über einen Punkt verbessert.
Von den meisten Vätern, die ich kenne, habe ich nicht den Eindruck, dass das Ref ein Problem war bzw sich anders dargestellt hätte als ohne Kind, da eben doch typischerweise viel die Frau übernimmt. Die Väter wurden weitestgehend „in Ruhe gelassen“. Klar haben sie auch Zeit mit ihren Kindern verbracht. Den Alltag (und die Nächte) haben in den mir bekannten Konstellationen aber die Frauen übernommen. Wenn die Männer Elternzeit genommen haben, dann oftmals um mehr Zeit zum lernen rauszuschlagen und nicht um in dieser Zeit vorrangig das Kind zu betreuen.
Meine Klausuren wurden - weil ich die Wahlstation ja bereits absolviert hatte- schneller korrigiert. Ich hatte schon 2 Monate später meine mündliche Prüfung. Ich war daher insgesamt nur ein halbes Jahr später fertig als meine AG-Kollegen.
Das Lernen war zwar anders, zumal ja die Bibliotheken als Zufluchtsort nicht offen waren und ich mich durch Mann und Kind zu Hause durchaus habe ablenken lassen...habe dann häufiger von 20-23 Uhr nochmal gelernt. Ich empfand das lernen aber gerade nach der Elternzeit wieder als eine nette Abwechslung zu Windeln, Brei und Dadada.
Insgesamt glaube ich, dass meine Noten ohne Kind nicht besser gewesen wären. Habe erneut ein VB geschafft. Gegenüber dem ersten Examen (ohne Kind) habe ich mich sogar um über einen Punkt verbessert.
Von den meisten Vätern, die ich kenne, habe ich nicht den Eindruck, dass das Ref ein Problem war bzw sich anders dargestellt hätte als ohne Kind, da eben doch typischerweise viel die Frau übernimmt. Die Väter wurden weitestgehend „in Ruhe gelassen“. Klar haben sie auch Zeit mit ihren Kindern verbracht. Den Alltag (und die Nächte) haben in den mir bekannten Konstellationen aber die Frauen übernommen. Wenn die Männer Elternzeit genommen haben, dann oftmals um mehr Zeit zum lernen rauszuschlagen und nicht um in dieser Zeit vorrangig das Kind zu betreuen.