20.02.2021, 13:26
Woher kennst du dich denn so aus?
20.02.2021, 13:29
20.02.2021, 14:23
(20.02.2021, 02:19)RoadtTo18 schrieb:(20.02.2021, 01:42)Gast schrieb: Also falls es kein Troll ist:
Ich kann deine Motivation nachvollziehen, bin ebenfalls Migrant und kenne den Wunsch ein finanziell sicheres Einkommen haben zu wollen und auch die Eltern im Alter versorgen zu können.
Planbar ist ein VB vielleicht nicht, aber man kann schon durchaus absehen, ob es klappen könnte. Sagen wir es so: es gibt durchaus Fälle von Leuten, die das ganze Studium und noch im Repititorium fast nur schlechte Noten schreiben und dann im Examen plötzlich abräumen. Oft passiert das aber nicht, in der Regel zeigt sich spätestens in der Examensvorbereitung so ungefähr die Richtung, in die es geht. Ich war jedenfalls bei kaum jemandem vom Ergebnis überrascht, den ich vorher schon aus dem Rep oder Studium kannte. Klar, 1-2 Punkte Varianz gibt es, aber es sind schon fast alle mehr oder weniger in der Region gelandet, in der ich sie eingeschätzt hat.
Will sagen, dass Jura mE durchaus etwas mit Talent zu tun hat. Ich habe mir jedenfalls nie ein Bein rausgerissen, sondern habe lediglich das letzte Jahr recht diszipliniert gelernt. Allerdings auch nicht 12+ Stunden am Tag, sondern eben so wie in einem 9 to 5 Job. Spätestens um 18 Uhr war ich zuhause und habe was mit Freunden/WG/Freundin unternommen, bin zum Sport oder hab eben irgendwie Ausgleich gesucht und bin letztlich in beiden Examine knapp zweistellig rausgegangen. Andere haben sich täglich und jahrelang massiv gequält und sind nie über ein Ausreichend hinaus gekommen. Die waren auch auf keinen Fall dumm und auf jeden Fall auch nicht faul, aber ihnen lag juristsiches Denken und Arbeiten einfach nicht.
Leider gibt es keine Möglichkeit vorher genau zu wissen, ob dir die Anforderungen die im Studium gestellt sind auch tatsächlich liegen. Insofern würde ich durchaus raten es zu probieren. ABER werd vorher psychisch gesund, achte während des Studiums auf psychische Gesundheit und vor allem: versuche dir einen zumindest kleinen aber vertrauten sozialen Kreis aufzubauen. Ich kenne wirklich niemanden, der die Examina ohne jeglichen sozialen Support gepackt hätte. Ohne meine Studienfreunde, mit denen man täglich in die Bib gegangen ist, Klausuren geschrieben hat und allgemein das Leid geteilt hat, hätte ich es auch sicher nicht gepackt. Plus - du wirst niemals im Leben als irgendwas Karriere machen, wenn du ein sozial auffälliger Sonderling bist (maybe in der IT oder so, da ist das egal). Ich arbeite heute in einer GK und ab und an fängt wieder einer an, der direkt als "awkward" auffällt. Meistens haben die Leute spitzen Noten, sind aber nach spätestens einem Jahr weg, weil in der Realität das Zwischenmenschliche mindestens ebenso wichtig ist für eine erfolgreiche Laufbahn ist, wie das Fachliche.
Vielen Dank für deine ausführliche Antwort. :)
Ich verstehe allerdings nie den Punkt ,,Talent & Juristisches Denken''. Ist es denn nicht möglich, diese Kompetenzen im Laufe des Studiums zu erlernen? Weil sonst kommt mir das ganze System unfair vor, wenn nur ,,geborene Juristen'', für den Erfolg bestimmt sind.. :/
Naja es ist doch in keinem anderen Fach der Welt so. Manchen Menschen liegt Mathematik nicht, sie haben einfach kein Gefühl für Zahlen. Natürlich kann man mit viel Arbeit und Disziplin sich irgendwie durch ein Studium mit Mathe (BWL zB) quälen, aber ein Mathematikdiplom? Wird schwer. So ist das halt im Leben, man muss sich etwas suchen, dass man sowohl gerne macht, als auch gut kann. Nur eins von beiden reicht nie, um zur Spitzengruppe zu gehören.
20.02.2021, 14:45
20.02.2021, 14:46
(20.02.2021, 14:23)Gast schrieb:(20.02.2021, 02:19)RoadtTo18 schrieb:(20.02.2021, 01:42)Gast schrieb: Also falls es kein Troll ist:
Ich kann deine Motivation nachvollziehen, bin ebenfalls Migrant und kenne den Wunsch ein finanziell sicheres Einkommen haben zu wollen und auch die Eltern im Alter versorgen zu können.
Planbar ist ein VB vielleicht nicht, aber man kann schon durchaus absehen, ob es klappen könnte. Sagen wir es so: es gibt durchaus Fälle von Leuten, die das ganze Studium und noch im Repititorium fast nur schlechte Noten schreiben und dann im Examen plötzlich abräumen. Oft passiert das aber nicht, in der Regel zeigt sich spätestens in der Examensvorbereitung so ungefähr die Richtung, in die es geht. Ich war jedenfalls bei kaum jemandem vom Ergebnis überrascht, den ich vorher schon aus dem Rep oder Studium kannte. Klar, 1-2 Punkte Varianz gibt es, aber es sind schon fast alle mehr oder weniger in der Region gelandet, in der ich sie eingeschätzt hat.
Will sagen, dass Jura mE durchaus etwas mit Talent zu tun hat. Ich habe mir jedenfalls nie ein Bein rausgerissen, sondern habe lediglich das letzte Jahr recht diszipliniert gelernt. Allerdings auch nicht 12+ Stunden am Tag, sondern eben so wie in einem 9 to 5 Job. Spätestens um 18 Uhr war ich zuhause und habe was mit Freunden/WG/Freundin unternommen, bin zum Sport oder hab eben irgendwie Ausgleich gesucht und bin letztlich in beiden Examine knapp zweistellig rausgegangen. Andere haben sich täglich und jahrelang massiv gequält und sind nie über ein Ausreichend hinaus gekommen. Die waren auch auf keinen Fall dumm und auf jeden Fall auch nicht faul, aber ihnen lag juristsiches Denken und Arbeiten einfach nicht.
Leider gibt es keine Möglichkeit vorher genau zu wissen, ob dir die Anforderungen die im Studium gestellt sind auch tatsächlich liegen. Insofern würde ich durchaus raten es zu probieren. ABER werd vorher psychisch gesund, achte während des Studiums auf psychische Gesundheit und vor allem: versuche dir einen zumindest kleinen aber vertrauten sozialen Kreis aufzubauen. Ich kenne wirklich niemanden, der die Examina ohne jeglichen sozialen Support gepackt hätte. Ohne meine Studienfreunde, mit denen man täglich in die Bib gegangen ist, Klausuren geschrieben hat und allgemein das Leid geteilt hat, hätte ich es auch sicher nicht gepackt. Plus - du wirst niemals im Leben als irgendwas Karriere machen, wenn du ein sozial auffälliger Sonderling bist (maybe in der IT oder so, da ist das egal). Ich arbeite heute in einer GK und ab und an fängt wieder einer an, der direkt als "awkward" auffällt. Meistens haben die Leute spitzen Noten, sind aber nach spätestens einem Jahr weg, weil in der Realität das Zwischenmenschliche mindestens ebenso wichtig ist für eine erfolgreiche Laufbahn ist, wie das Fachliche.
Vielen Dank für deine ausführliche Antwort. :)
Ich verstehe allerdings nie den Punkt ,,Talent & Juristisches Denken''. Ist es denn nicht möglich, diese Kompetenzen im Laufe des Studiums zu erlernen? Weil sonst kommt mir das ganze System unfair vor, wenn nur ,,geborene Juristen'', für den Erfolg bestimmt sind.. :/
Naja es ist doch in keinem anderen Fach der Welt so. Manchen Menschen liegt Mathematik nicht, sie haben einfach kein Gefühl für Zahlen. Natürlich kann man mit viel Arbeit und Disziplin sich irgendwie durch ein Studium mit Mathe (BWL zB) quälen, aber ein Mathematikdiplom? Wird schwer. So ist das halt im Leben, man muss sich etwas suchen, dass man sowohl gerne macht, als auch gut kann. Nur eins von beiden reicht nie, um zur Spitzengruppe zu gehören.
Dann werde ich professioneller Bücherleser.
20.02.2021, 15:19
(20.02.2021, 14:46)Gast schrieb:(20.02.2021, 14:23)Gast schrieb:(20.02.2021, 02:19)RoadtTo18 schrieb:(20.02.2021, 01:42)Gast schrieb: Also falls es kein Troll ist:
Ich kann deine Motivation nachvollziehen, bin ebenfalls Migrant und kenne den Wunsch ein finanziell sicheres Einkommen haben zu wollen und auch die Eltern im Alter versorgen zu können.
Planbar ist ein VB vielleicht nicht, aber man kann schon durchaus absehen, ob es klappen könnte. Sagen wir es so: es gibt durchaus Fälle von Leuten, die das ganze Studium und noch im Repititorium fast nur schlechte Noten schreiben und dann im Examen plötzlich abräumen. Oft passiert das aber nicht, in der Regel zeigt sich spätestens in der Examensvorbereitung so ungefähr die Richtung, in die es geht. Ich war jedenfalls bei kaum jemandem vom Ergebnis überrascht, den ich vorher schon aus dem Rep oder Studium kannte. Klar, 1-2 Punkte Varianz gibt es, aber es sind schon fast alle mehr oder weniger in der Region gelandet, in der ich sie eingeschätzt hat.
Will sagen, dass Jura mE durchaus etwas mit Talent zu tun hat. Ich habe mir jedenfalls nie ein Bein rausgerissen, sondern habe lediglich das letzte Jahr recht diszipliniert gelernt. Allerdings auch nicht 12+ Stunden am Tag, sondern eben so wie in einem 9 to 5 Job. Spätestens um 18 Uhr war ich zuhause und habe was mit Freunden/WG/Freundin unternommen, bin zum Sport oder hab eben irgendwie Ausgleich gesucht und bin letztlich in beiden Examine knapp zweistellig rausgegangen. Andere haben sich täglich und jahrelang massiv gequält und sind nie über ein Ausreichend hinaus gekommen. Die waren auch auf keinen Fall dumm und auf jeden Fall auch nicht faul, aber ihnen lag juristsiches Denken und Arbeiten einfach nicht.
Leider gibt es keine Möglichkeit vorher genau zu wissen, ob dir die Anforderungen die im Studium gestellt sind auch tatsächlich liegen. Insofern würde ich durchaus raten es zu probieren. ABER werd vorher psychisch gesund, achte während des Studiums auf psychische Gesundheit und vor allem: versuche dir einen zumindest kleinen aber vertrauten sozialen Kreis aufzubauen. Ich kenne wirklich niemanden, der die Examina ohne jeglichen sozialen Support gepackt hätte. Ohne meine Studienfreunde, mit denen man täglich in die Bib gegangen ist, Klausuren geschrieben hat und allgemein das Leid geteilt hat, hätte ich es auch sicher nicht gepackt. Plus - du wirst niemals im Leben als irgendwas Karriere machen, wenn du ein sozial auffälliger Sonderling bist (maybe in der IT oder so, da ist das egal). Ich arbeite heute in einer GK und ab und an fängt wieder einer an, der direkt als "awkward" auffällt. Meistens haben die Leute spitzen Noten, sind aber nach spätestens einem Jahr weg, weil in der Realität das Zwischenmenschliche mindestens ebenso wichtig ist für eine erfolgreiche Laufbahn ist, wie das Fachliche.
Vielen Dank für deine ausführliche Antwort. :)
Ich verstehe allerdings nie den Punkt ,,Talent & Juristisches Denken''. Ist es denn nicht möglich, diese Kompetenzen im Laufe des Studiums zu erlernen? Weil sonst kommt mir das ganze System unfair vor, wenn nur ,,geborene Juristen'', für den Erfolg bestimmt sind.. :/
Naja es ist doch in keinem anderen Fach der Welt so. Manchen Menschen liegt Mathematik nicht, sie haben einfach kein Gefühl für Zahlen. Natürlich kann man mit viel Arbeit und Disziplin sich irgendwie durch ein Studium mit Mathe (BWL zB) quälen, aber ein Mathematikdiplom? Wird schwer. So ist das halt im Leben, man muss sich etwas suchen, dass man sowohl gerne macht, als auch gut kann. Nur eins von beiden reicht nie, um zur Spitzengruppe zu gehören.
Dann werde ich professioneller Bücherleser.
Hab die dritte Komponente vergessen: es muss auch etwas sein, für das dir jemand viel Geld geben möchte. Sonst wird man halt brotlose Künstler, davon gibt es ja auch nicht gerade weniger. Schau in jede größere Fußgängerzone, da sind teilweise wirklich gute Musiker, Maler, Akrobaten o.Ä (naja vor Corona zumindest). Die machen etwas sehr gerne und manche auch ziemlich gut, nur gibt es dafür nicht genug Nachfrage um ein gutes Einkommen zu erzielen.
20.02.2021, 15:32
Influencer bzw. überbezahlter Produkttester bei Instagram
20.02.2021, 23:37
VB ist nicht planbar - allein dafür braucht es ein gewisses maß an talent, zusätzlich zu viel einsatz - und vorallem glück bei den klausurthemen.
gk ist nur ein winziger teil der berufsmöglichkeiten und die realität dort ist ganz anders als man es sich vorstellt. wenn du nur des geldes wegen jura möchtest, dann werde besser banker oder ähnliches.
zudem verdient auch ein sozius in einer kk gut und gerne seine 60k im jahr und hat eine halbwegs normale 40-45h woche, wenns gut läuft.
und warum denn unbedingt gk? studiere, wenn es dich interessiert und das siehst du nach 1-2 semester... ggf wechselst du eben das studium.
gk ist nur ein winziger teil der berufsmöglichkeiten und die realität dort ist ganz anders als man es sich vorstellt. wenn du nur des geldes wegen jura möchtest, dann werde besser banker oder ähnliches.
zudem verdient auch ein sozius in einer kk gut und gerne seine 60k im jahr und hat eine halbwegs normale 40-45h woche, wenns gut läuft.
und warum denn unbedingt gk? studiere, wenn es dich interessiert und das siehst du nach 1-2 semester... ggf wechselst du eben das studium.
21.02.2021, 00:18
(20.02.2021, 23:37)Gast schrieb: VB ist nicht planbar - allein dafür braucht es ein gewisses maß an talent, zusätzlich zu viel einsatz - und vorallem glück bei den klausurthemen.
gk ist nur ein winziger teil der berufsmöglichkeiten und die realität dort ist ganz anders als man es sich vorstellt. wenn du nur des geldes wegen jura möchtest, dann werde besser banker oder ähnliches.
zudem verdient auch ein sozius in einer kk gut und gerne seine 60k im jahr und hat eine halbwegs normale 40-45h woche, wenns gut läuft.
und warum denn unbedingt gk? studiere, wenn es dich interessiert und das siehst du nach 1-2 semester... ggf wechselst du eben das studium.
Weil man mit 60k keine zwei Familien ernähren kann.
21.02.2021, 00:19
(20.02.2021, 23:37)Gast schrieb: VB ist nicht planbar - allein dafür braucht es ein gewisses maß an talent, zusätzlich zu viel einsatz - und vorallem glück bei den klausurthemen.
gk ist nur ein winziger teil der berufsmöglichkeiten und die realität dort ist ganz anders als man es sich vorstellt. wenn du nur des geldes wegen jura möchtest, dann werde besser banker oder ähnliches.
zudem verdient auch ein sozius in einer kk gut und gerne seine 60k im jahr und hat eine halbwegs normale 40-45h woche, wenns gut läuft.
und warum denn unbedingt gk? studiere, wenn es dich interessiert und das siehst du nach 1-2 semester... ggf wechselst du eben das studium.
Ist ein VB denn zwingend nötig, um in einer GK angenommen zu werden?