21.02.2021, 10:21
(21.02.2021, 08:24)Gast schrieb:(19.02.2021, 19:05)Gast schrieb: Kann nur über das erste Examen sprechen:
Da wissen viele einfach nicht, was der Korrektor gerne hören will. Und das kann man auch niemandem vorwerfen, da es in der Uni ganz einfach nicht vermittelt wird und selbst bei kommerziellen Reps (oder dort erst recht?) an den Rand gedrängt wird. Für die allermeisten Klausuren braucht man nämlich kein Superspezialwissen. Sondern einen guten Klausurstil. Sachverhalt auswerten. Gutachtenstil einwandfrei. Knackig formulieren. Vor allem muss die Lösung kleinschrittig begründet werden.
Mit diesen "Kompetenzen" und vor allem einfach sauberem Gutachtenstil und notfalls aus den Fingern gesaugten Definitionen konnte ich einigermaßen gute Ergebnisse selbst dann einfahren, wenn ich inhaltlich keinen Plan hatte, was da gerade abging. Wenn ich doch inhaltlich fit war, dann hatte ich zumindest gute Chancen auf etwas Zweistelliges.
Habe später als Korrektor gemerkt, bei wie vielen Kandidaten in der Examensvorbereitung der Gutachtenstil einfach nichtmals ansatzweise stimmt. Definitionen kommen gar nicht, Obersätze fehlen und beim Streitentscheid wird das Ergebnis immer an den Anfang gestellt, am besten noch damit begründet, dass das nach der hM nunmal so ist.
Das ist etwas schade, weil die Kandidaten offensichtlich mehr können und wissen. Sie wissen nur nicht, was eigentlich von Ihnen verlangt ist. Und ganz ehrlich: Das sagt einem ja auch niemand. Man kann nur hoffen, dass man dahingehend immer gutes Feedback bekommt. Das gab es bei uns an der Uni aber nicht. Eigentlich geht das mE auch nur, wenn jemand mit dir zusammen deine Lösung durchgeht und genau aufzeigt, wo fdu stilistische Schwächen hast. Das ist nicht machbar bei den Betreuungsverhältnissen an der Uni. Die meisten Profs und WissMits sind dazu wohl auch weder gewillt noch befähigt.
Schön, dass du eine Lanze für die Studis brichst, aber der Großteil ist auch einfach schlecht. Habe über Jahre hinweg selbst korrigiert und die Klausuren waren überwiegend erschreckend, insbesondere in Rechtsgebieten wie dem Strafrecht.
Ist doch Quatsch. Natürlich gibt es Abstufungen, gerade, wenn man untypischerweise alles auswendig können soll in einem Examen, aber letztendlich ist nicht jeder Müll, der die Examen bestanden hat.
Wie ich eben auch in einem anderen Thread zutreffend gelesen habe: In anderen Studiengängen, insb. Medizin u.a., interessiert die Abschlussnote niemanden und dort geht es wahrscheinlich um wichtigere Güter im Anschluss. Warum es in Jura so eine Notengeilheit gibt, ist nicht zu erklären und entbehrt einer Grundlage.
21.02.2021, 11:09
Grauenhaft, wie viele Müll hier unwidersprochen stehen darf. Hohes-B/VB sind weder Zufall noch Glückssache. Hat auch nur zweitrangig mit Intelligenz zutun. Maßgeblich ist allein die disziplinierte zweispurige Vorbereitung in beiden Examina. (i) viele Übungsklausuren und (ii) ein breites abrufbares Wissen in ZR, ÖR, SR.
Wer (ii) im Ersten schon nicht erarbeitet hat, kann den Erfolg im Zweiten von vornherein vergessen. Wer es getan hat, muss (i) und (ii) dennoch fortlaufend weiterbetreiben. Dazu dann im Zweiten die Aufgabe, Praxisnähe inSchriftsatz und Vortrag zu simulieren. Das muss dann in den Stationen (oder bei mir als WissMit) geübt worden sein.
Das Glück kommt erst nach diesem Pflichtenprogramm ins Spiel: nämlich bei der Frage, ob Korrektor Dich in nem Stapel von schlechten Klausuren oder guten erwischt, ob die Sonne scheint, ob Montag oder Samstag ist, der Haussegen schief hängt uswusf
Wer (ii) im Ersten schon nicht erarbeitet hat, kann den Erfolg im Zweiten von vornherein vergessen. Wer es getan hat, muss (i) und (ii) dennoch fortlaufend weiterbetreiben. Dazu dann im Zweiten die Aufgabe, Praxisnähe inSchriftsatz und Vortrag zu simulieren. Das muss dann in den Stationen (oder bei mir als WissMit) geübt worden sein.
Das Glück kommt erst nach diesem Pflichtenprogramm ins Spiel: nämlich bei der Frage, ob Korrektor Dich in nem Stapel von schlechten Klausuren oder guten erwischt, ob die Sonne scheint, ob Montag oder Samstag ist, der Haussegen schief hängt uswusf
21.02.2021, 11:22
(21.02.2021, 11:09)Gast schrieb: Grauenhaft, wie viele Müll hier unwidersprochen stehen darf. Hohes-B/VB sind weder Zufall noch Glückssache. Hat auch nur zweitrangig mit Intelligenz zutun. Maßgeblich ist allein die disziplinierte zweispurige Vorbereitung in beiden Examina. (i) viele Übungsklausuren und (ii) ein breites abrufbares Wissen in ZR, ÖR, SR.
Wer (ii) im Ersten schon nicht erarbeitet hat, kann den Erfolg im Zweiten von vornherein vergessen. Wer es getan hat, muss (i) und (ii) dennoch fortlaufend weiterbetreiben. Dazu dann im Zweiten die Aufgabe, Praxisnähe inSchriftsatz und Vortrag zu simulieren. Das muss dann in den Stationen (oder bei mir als WissMit) geübt worden sein.
Das Glück kommt erst nach diesem Pflichtenprogramm ins Spiel: nämlich bei der Frage, ob Korrektor Dich in nem Stapel von schlechten Klausuren oder guten erwischt, ob die Sonne scheint, ob Montag oder Samstag ist, der Haussegen schief hängt uswusf
+1
21.02.2021, 11:40
Das Problem ist die ständige Aufrüstung. Die "geheimen" Tipps hier kennt jeder und sehr viele setzen sie um. Die VB Quote ist und bleibt mehr oder weniger konstant. Du musst also einfach besser als 80% der, durchaus im Vergleich zur Allgemeinheit, sehr klugen und sehr fleißigen Juristen sein.
Von einer Gruppe sehr intelligenter und sehr fleißiger Leute zu den Top 20 zu gehören ist und bleibt schwer. Viel Glück an jeden, der das noch vor sich hat. Bei mir hat es zum Glück gereicht. Ich sehe es dennoch als den größten Fehler meines Lebens Jura studiert zu haben. Mit dem Aufwand, den jeder einzelne in die Examina steckt, würde man JEDES andere Studium als Jahrgangsbester beenden können.
Von einer Gruppe sehr intelligenter und sehr fleißiger Leute zu den Top 20 zu gehören ist und bleibt schwer. Viel Glück an jeden, der das noch vor sich hat. Bei mir hat es zum Glück gereicht. Ich sehe es dennoch als den größten Fehler meines Lebens Jura studiert zu haben. Mit dem Aufwand, den jeder einzelne in die Examina steckt, würde man JEDES andere Studium als Jahrgangsbester beenden können.
21.02.2021, 12:26
Bin jedenfalls gespannt, wie bzw. ob es sich auf die Notenvergabe auswirkt, wenn demnächst tatsächlich im ersten Examen keine Gesamtnote mehr aus Staatsanteil und Schwerpunkt gebildet wird (Änderungsvorschlag des Bundesrates zu § 5 II 4 DRiG).
Siehe https://twitter.com/kilianmatthias/status/1359883357430173699
Siehe https://twitter.com/kilianmatthias/status/1359883357430173699
21.02.2021, 12:41
(21.02.2021, 12:26)Gast schrieb: Bin jedenfalls gespannt, wie bzw. ob es sich auf die Notenvergabe auswirkt, wenn demnächst tatsächlich im ersten Examen keine Gesamtnote mehr aus Staatsanteil und Schwerpunkt gebildet wird (Änderungsvorschlag des Bundesrates zu § 5 II 4 DRiG).
Siehe https://twitter.com/kilianmatthias/status/1359883357430173699
gar nicht, warum sollte es?
selbst der staatsdienst legt ja bereits nur noch bei der hälfte der bl als eintrittskarte das erste examen mit an, da ist das erste eh nicht sooo interessant - und man bekommt doch sowieso neben der gesamtnote auch jetzt schon die einzelnote aus staat und swp als zeugnis mit.
vorallem ist seine rechnung auch bescheuert, wenn er die durchfaller nicht mit einrechnet aus staat und swp - da wird die diskrepanz erst krass.
21.02.2021, 12:53
(21.02.2021, 11:09)Gast schrieb: Grauenhaft, wie viele Müll hier unwidersprochen stehen darf. Hohes-B/VB sind weder Zufall noch Glückssache. Hat auch nur zweitrangig mit Intelligenz zutun. Maßgeblich ist allein die disziplinierte zweispurige Vorbereitung in beiden Examina. (i) viele Übungsklausuren und (ii) ein breites abrufbares Wissen in ZR, ÖR, SR.
Wer (ii) im Ersten schon nicht erarbeitet hat, kann den Erfolg im Zweiten von vornherein vergessen. Wer es getan hat, muss (i) und (ii) dennoch fortlaufend weiterbetreiben. Dazu dann im Zweiten die Aufgabe, Praxisnähe inSchriftsatz und Vortrag zu simulieren. Das muss dann in den Stationen (oder bei mir als WissMit) geübt worden sein.
Das Glück kommt erst nach diesem Pflichtenprogramm ins Spiel: nämlich bei der Frage, ob Korrektor Dich in nem Stapel von schlechten Klausuren oder guten erwischt, ob die Sonne scheint, ob Montag oder Samstag ist, der Haussegen schief hängt uswusf
Ich, 2xVB, widerspreche. Im ersten 0 Übungsklausuren geschrieben, im zweiten 10. Prüfungsvorbereitung jeweils 2,5 Monate. Man muss sich vergegenwärtigen, dass es unterschiedliche Lerntypen gibt. Die vorherrschende Meinung, wonach man mindestens ein Jahr nonstop lernen müsste, ein Rep besuchen und zig Übungsklausuren schreiben muss, mag für die Mehrheit zutreffen, manchen bringt das aber nichts, weil es nicht ihre Art ist, Wissen aufzunehmen oder sie nicht so diszipliniert sind, etc...
Man muss vor allem schnell schreiben, sich gut ausdrücken und argumentieren können. Sicher hilft es ungemein, wenn man viel präsentes Wissen hat, man muss das aber auch an der richtigen Stelle und im Kontext richtig anwenden können, woran es häufig hapert.
Wer weder begabt noch fleißig ist, dem wird auch Glück nicht viel helfen. Man muss aber nicht zwingend begabt UND fleißig sein, wenn man etwas Glück hat. Ist man hingegen begabt und fleißig, sollte man bloß kein Pech haben.
Ein großes Problem ist m.E., dass den Leuten vorm Examen zu viel Angst gemacht wird und sie sich verrückt machen. Vorher ausreichend lange und gut schlafen, gut essen und Freizeit in der Natur verbringen, um Knoten im Kopf zu lösen, hat mir geholfen, recht entspannt in die Prüfungen zu gehen. Hätte ich vorher die Nächte durchgelernt und mich von anderen verrückt machen lassen, wäre es sicher in die Hose gegangen.
21.02.2021, 13:56
(21.02.2021, 11:09)Gast schrieb: Grauenhaft, wie viele Müll hier unwidersprochen stehen darf. Hohes-B/VB sind weder Zufall noch Glückssache. Hat auch nur zweitrangig mit Intelligenz zutun. Maßgeblich ist allein die disziplinierte zweispurige Vorbereitung in beiden Examina. (i) viele Übungsklausuren und (ii) ein breites abrufbares Wissen in ZR, ÖR, SR.
Wer (ii) im Ersten schon nicht erarbeitet hat, kann den Erfolg im Zweiten von vornherein vergessen. Wer es getan hat, muss (i) und (ii) dennoch fortlaufend weiterbetreiben. Dazu dann im Zweiten die Aufgabe, Praxisnähe inSchriftsatz und Vortrag zu simulieren. Das muss dann in den Stationen (oder bei mir als WissMit) geübt worden sein.
Das Glück kommt erst nach diesem Pflichtenprogramm ins Spiel: nämlich bei der Frage, ob Korrektor Dich in nem Stapel von schlechten Klausuren oder guten erwischt, ob die Sonne scheint, ob Montag oder Samstag ist, der Haussegen schief hängt uswusf
stimmt nicht ganz - wer es schafft die kommentare effizient im zweiten zu nutzen, der kann massiv lücken vom ersten schließen. die meisten schaffen das halt nicht.
21.02.2021, 16:49
(21.02.2021, 13:56)Gast schrieb:(21.02.2021, 11:09)Gast schrieb: Grauenhaft, wie viele Müll hier unwidersprochen stehen darf. Hohes-B/VB sind weder Zufall noch Glückssache. Hat auch nur zweitrangig mit Intelligenz zutun. Maßgeblich ist allein die disziplinierte zweispurige Vorbereitung in beiden Examina. (i) viele Übungsklausuren und (ii) ein breites abrufbares Wissen in ZR, ÖR, SR.
Wer (ii) im Ersten schon nicht erarbeitet hat, kann den Erfolg im Zweiten von vornherein vergessen. Wer es getan hat, muss (i) und (ii) dennoch fortlaufend weiterbetreiben. Dazu dann im Zweiten die Aufgabe, Praxisnähe inSchriftsatz und Vortrag zu simulieren. Das muss dann in den Stationen (oder bei mir als WissMit) geübt worden sein.
Das Glück kommt erst nach diesem Pflichtenprogramm ins Spiel: nämlich bei der Frage, ob Korrektor Dich in nem Stapel von schlechten Klausuren oder guten erwischt, ob die Sonne scheint, ob Montag oder Samstag ist, der Haussegen schief hängt uswusf
stimmt nicht ganz - wer es schafft die kommentare effizient im zweiten zu nutzen, der kann massiv lücken vom ersten schließen. die meisten schaffen das halt nicht.
Das stimmt. Aber ohne viel Orientierung im Recht nutzt ein Kommentar nichts. Du musst erst eine Grundlage haben, um überhaupt erkennen zu können, hinter welchem Merkmal das - über den Kommentar zu lösende - Problem lauert.
Mag es theoretisch möglich sein, die gesamte Prüfung über den Kommentar zu vollziehen, so kann das aber nicht in dem knappen Zeitrahmen gelingen.
21.02.2021, 16:51
(21.02.2021, 12:53)Gast schrieb:(21.02.2021, 11:09)Gast schrieb: Grauenhaft, wie viele Müll hier unwidersprochen stehen darf. Hohes-B/VB sind weder Zufall noch Glückssache. Hat auch nur zweitrangig mit Intelligenz zutun. Maßgeblich ist allein die disziplinierte zweispurige Vorbereitung in beiden Examina. (i) viele Übungsklausuren und (ii) ein breites abrufbares Wissen in ZR, ÖR, SR.
Wer (ii) im Ersten schon nicht erarbeitet hat, kann den Erfolg im Zweiten von vornherein vergessen. Wer es getan hat, muss (i) und (ii) dennoch fortlaufend weiterbetreiben. Dazu dann im Zweiten die Aufgabe, Praxisnähe inSchriftsatz und Vortrag zu simulieren. Das muss dann in den Stationen (oder bei mir als WissMit) geübt worden sein.
Das Glück kommt erst nach diesem Pflichtenprogramm ins Spiel: nämlich bei der Frage, ob Korrektor Dich in nem Stapel von schlechten Klausuren oder guten erwischt, ob die Sonne scheint, ob Montag oder Samstag ist, der Haussegen schief hängt uswusf
Ich, 2xVB, widerspreche. Im ersten 0 Übungsklausuren geschrieben, im zweiten 10. Prüfungsvorbereitung jeweils 2,5 Monate. Man muss sich vergegenwärtigen, dass es unterschiedliche Lerntypen gibt. Die vorherrschende Meinung, wonach man mindestens ein Jahr nonstop lernen müsste, ein Rep besuchen und zig Übungsklausuren schreiben muss, mag für die Mehrheit zutreffen, manchen bringt das aber nichts, weil es nicht ihre Art ist, Wissen aufzunehmen oder sie nicht so diszipliniert sind, etc...
Man muss vor allem schnell schreiben, sich gut ausdrücken und argumentieren können. Sicher hilft es ungemein, wenn man viel präsentes Wissen hat, man muss das aber auch an der richtigen Stelle und im Kontext richtig anwenden können, woran es häufig hapert.
Wer weder begabt noch fleißig ist, dem wird auch Glück nicht viel helfen. Man muss aber nicht zwingend begabt UND fleißig sein, wenn man etwas Glück hat. Ist man hingegen begabt und fleißig, sollte man bloß kein Pech haben.
Ein großes Problem ist m.E., dass den Leuten vorm Examen zu viel Angst gemacht wird und sie sich verrückt machen. Vorher ausreichend lange und gut schlafen, gut essen und Freizeit in der Natur verbringen, um Knoten im Kopf zu lösen, hat mir geholfen, recht entspannt in die Prüfungen zu gehen. Hätte ich vorher die Nächte durchgelernt und mich von anderen verrückt machen lassen, wäre es sicher in die Hose gegangen.
Ich bin sicher dass diese Herangehensweisen für Dich gelungen ist. Habe auch einen Bekannten der es so gehalten hat und heute Prädikatsjurist+StB+WP ist. Aber wie Du schon sagst: die _Mehrheit_ muss den von mir skizzierten 2x (i)+(ii)-Weg gehen um Erfolge vor die Sonne zu bringen