06.04.2021, 21:31
06.04.2021, 21:39
06.04.2021, 22:03
(05.04.2021, 16:03)Gast schrieb: In GKs gibt es sogar Partner mit ausreichend. Ein ausreichend heutzutage ist auch mehr wert als eins in den 90ern. Früher war die Ausbildung leichter.
Ne, is klar... Schon in den Achtzigern gab es eine Juristenschwemme. Diese ist unterbrochen worden durch die Wiedervereinigung. In einem kleinen Zeitfenster konnten dann auch "Ausreichend"-Juristen gute Stellen ergattern. Spätestens nachdem die aufgrund der nicht vorhersehbaren Wiedervereinigung unerwartete Nachfrage nach Juristen mit der Neunziger wieder abgeflaut war und zugleich die Absolventenzahlen bis Anfang der 2000er explodierten, konnte man sich bis Anfang oder sogar Mitte der 2010er Jahre ein Ausreichend an die Klotür nageln. Jedenfalls seit Mitte der 2010er nahm Absolventenüberhang wieder spürbar ab während die ersten Babyboomer bereits in den Ruhestand gingen und die Chancen und Löhne, auch für 2*a-Leute, stiegen in vormals nicht mehr geglaubte Höhen. Dieser Trend mag durch Corona nun erstmal gebrochen zu sein. Vermutlich handelt es sich aber eher um einen kleinen Dämpfer, denn diejenigen, die seit den Achtzigern und Neunzigern die Stellen besetzen gehen nun in den nächsten Jahren sukzessive in Rente/Pension. Ein "Ausreichend" ist, das vermute ich, wenn ich meine jüngeren Kollegen so arbeiten seh, nicht schwerer als Ende der 90er/Mitte der 2000er. Es ist nur aufgrund der Marktlage mehr wert.
06.04.2021, 22:09
(06.04.2021, 22:03)Papa schrieb: (...) Spätestens nachdem die aufgrund der nicht vorhersehbaren Wiedervereinigung unerwartete Nachfrage nach Juristen mit der Neunziger wieder abgeflaut war (...)
Das sollte eigentlich
(...) Spätestens nachdem die aufgrund der nicht vorhersehbaren Wiedervereinigung unerwartete Nachfrage nach Juristen Mitte der Neunziger wieder abgeflaut war (...)
heißen.
06.04.2021, 22:12
(06.04.2021, 21:39)Gast schrieb:(06.04.2021, 16:22)Gast schrieb: Ich tippe da eher auf Ultrafails im Gespräch. Ist dir da selbst etwas aufgefallen? Man muss ja nicht einmal „vorzeigbar“ sein für eine derartige Stelle.
Ja, dem Chef ist ein Malheur passiert im Gespräch. Kann daran liegen. Ich habe jedenfalls nichts falsch gemacht.
Er hat meinen Lebenslauf mit dem von einem Bewerber mit 18 Punkten verwechselt...
06.04.2021, 22:23
(06.04.2021, 22:03)Papa schrieb:(05.04.2021, 16:03)Gast schrieb: In GKs gibt es sogar Partner mit ausreichend. Ein ausreichend heutzutage ist auch mehr wert als eins in den 90ern. Früher war die Ausbildung leichter.
Ne, is klar... Schon in den Achtzigern gab es eine Juristenschwemme. Diese ist unterbrochen worden durch die Wiedervereinigung. In einem kleinen Zeitfenster konnten dann auch "Ausreichend"-Juristen gute Stellen ergattern. Spätestens nachdem die aufgrund der nicht vorhersehbaren Wiedervereinigung unerwartete Nachfrage nach Juristen mit der Neunziger wieder abgeflaut war und zugleich die Absolventenzahlen bis Anfang der 2000er explodierten, konnte man sich bis Anfang oder sogar Mitte der 2010er Jahre ein Ausreichend an die Klotür nageln. Jedenfalls seit Mitte der 2010er nahm Absolventenüberhang wieder spürbar ab während die ersten Babyboomer bereits in den Ruhestand gingen und die Chancen und Löhne, auch für 2*a-Leute, stiegen in vormals nicht mehr geglaubte Höhen. Dieser Trend mag durch Corona nun erstmal gebrochen zu sein. Vermutlich handelt es sich aber eher um einen kleinen Dämpfer, denn diejenigen, die seit den Achtzigern und Neunzigern die Stellen besetzen gehen nun in den nächsten Jahren sukzessive in Rente/Pension. Ein "Ausreichend" ist, das vermute ich, wenn ich meine jüngeren Kollegen so arbeiten seh, nicht schwerer als Ende der 90er/Mitte der 2000er. Es ist nur aufgrund der Marktlage mehr wert.
Früher kam man aber mit einer Hausarbeit mit 2,5 Punkten in die mündliche und konnte da auf ausreichend hoch geprüft werden. Das geht heute nicht mehr. Da muss man schon annähernd 4 P. in allen Klausuren haben, sonst kommt man nicht in die mündliche.
Durch Corona machen weniger Leute ihr Ref. Viele schreiben erstmal Dr. Arbeit schön im HO oder schieben ihr Examen. Und vor Corona gab es schon Volljuristenmangel.
06.04.2021, 22:28
Früher gab es so etwas wie Abschichten und Verbesserungsversuche abseits des Freischusses allenfalls in NRW...
06.04.2021, 22:33
06.04.2021, 22:51
Stichwort Examenshausarbeit
06.04.2021, 22:56
(06.04.2021, 22:33)Gast schrieb:Hm, bezüglich des Lernerfolges mag Abschichten sogar sinnvoller sein. Ich wollte mit meinen Kommentar aber nur hervorheben, dass sich die Bedingungen geändert haben und damit einhergehend die Anforderungen an die Prüflinge nicht nur höher geworden sind, sondern zum Teil auch gesunken sind.(06.04.2021, 22:28)Papa schrieb: Früher gab es so etwas wie Abschichten und Verbesserungsversuche abseits des Freischusses allenfalls in NRW...
Eigentlich krass, dass es so etwas wie abschichten überhaupt gab bzw. gibt. Bulimielerner sollten eigentlich ausgeschieden werden.
Wer eine 2,5 Punkte Hausarbeit in einem richtigen Staatsexamen abgegeben hat, hat ganz einfach unter anderen Bedingungen sein Examen gemacht, als jemand, der einen Wahlschwerpunktschein aus der Uni in die Juristische Prüfung einbringen kann... Andere Bedingungen - schwer zu vergleichen.
Trotzdem: Ausreichend bleibt ausreichend. Damit ist früher und heute eine minimale, eben geradeso ausreichende Methodenkompetenz nachgewiesen. Der monetäre Wert hängt dann vom Markt ab.