20.11.2020, 17:55
(20.11.2020, 17:34)Gast schrieb:(20.11.2020, 17:15)Gast schrieb: Für diese Kanzleien (noch mit Abstrichen HM) gilt: Wer nicht mit der Zeit gehen will, muss mit der Zeit gehen.
Du weißt schon, dass diese Kanzleien nach FBD die umsatzstärksten in Deutschland sind?
Die Umsatzstärke sagt wenig aus. CMS hat doch nur einen so hohen Umsatz, weil die Kanzlei über 500 Anwälte hat. Der Umsatz pro Kopf ist unter den deutschen Kanzleien nur bei Hengeler auf Top-Niveau. Dass Hengeler perspektivisch Probleme bekommt, ist aber (anders als der Vorposter suggeriert) nicht absehbar.
20.11.2020, 22:54
Danke für euren Input, Leute, sehr interessant.
20.11.2020, 23:04
Ich find hier schon wieder eine Antwort uninformierter als die andere. Das Problem liegt doch bei "Rechtsgebiet ist egal". Es ist aber doch gerade vom Rechtsgebiet abhängig, wer Marktspitze ist. Sogar bei Hengeler würden mir Gebiete einfallen, wo andere eben stärker sind.
Und nur mal aus Interesse: Wie geht man bitte durch 4 Jahre Studium und 2 Jahre Referendariat und am Ende ist einem egal, mit welcher Materie man sich den ganzen Tag beschäftigt?
Und nur mal aus Interesse: Wie geht man bitte durch 4 Jahre Studium und 2 Jahre Referendariat und am Ende ist einem egal, mit welcher Materie man sich den ganzen Tag beschäftigt?
20.11.2020, 23:11
Noerr hat dieses Jahr von Latham in Düsseldorf Zuwachs bekommen. Damit haben sie ordentlich Boden gut gemacht
20.11.2020, 23:34
(20.11.2020, 23:04)Gast schrieb: Ich find hier schon wieder eine Antwort uninformierter als die andere. Das Problem liegt doch bei "Rechtsgebiet ist egal". Es ist aber doch gerade vom Rechtsgebiet abhängig, wer Marktspitze ist. Sogar bei Hengeler würden mir Gebiete einfallen, wo andere eben stärker sind.
Und nur mal aus Interesse: Wie geht man bitte durch 4 Jahre Studium und 2 Jahre Referendariat und am Ende ist einem egal, mit welcher Materie man sich den ganzen Tag beschäftigt?
Manch einer kann mit dieser Einstellung sehr gut durch Studium und Referendariat kommen. Ich bin auch von der Sorte, dem das Rechtsgebiet relativ egal ist. Und mir hat diese Einstellung im Studium und Referendariat zumindest nicht allzu sehr geschadet.
Für mich war es irgendwo immer egal, mit welchen juristischen Fragen ich mich beschäftigt habe. Im Endeffekt saß ich - ob in der Verwaltungsstation beim Amt oder bei der Großkanzlei - den Großteil meines Arbeitstages am Schreibtisch und habe Paragrafen mit einem Sachverhalt abgeglichen. Mir hat sich einfach nie erschlossen, wo hinsichtlich der geistigen Leistung der Unterschied liegen soll, wenn ich prüfe, ob ein Plastikrohr im konkreten Fall als ein gefährliches Werkzeug qualifiziert werden kann, ob das Aufstellen des Stehtisches vor dem Kiosk eine Sondernutzung darstellt oder ob Geschäftsanteile in einer bestimmten Art und Weise steueroptimiert übertragen werden können. Überall habe ich den einschlägigen Paragrafen herausgesucht, die einschlägige Rechtsprechung ermittelt und geschaut, ob mein Fall vergleichbar ist. Alles irgendwo dieselbe Arbeit. Ob es in dem konkreten Fall um 250 Euro (Bußgeld beim Amt) oder um 250 Millionen Euro (Großkanzlei) ging, hat für mich an der Tätigkeit als solcher auch nicht geändert.
Aus diesem Grunde habe ich auch nach dem Motto "Rechtsgebiet ist egal" meinen Beruf vor allem nach den mit diesem Beruf verbundenen Rahmenbedingungen gewählt und habe mich für die Laufbahn als Nur-Notar entschieden (gegenwärtig noch als Notarassessor). Jura - egal was ich konkret gemacht habe - hat diente immer nur dem Zweck das Brot auf den Tisch zu bringen und Kreditraten abzubezahlen.
Wenn jemand schon in der Ausbildung erkennt, dass ihm oder ihr auf dieser Welt nur Weniges mehr Freude bereitet, als Kündigungsschutzklagen zu schreiben oder Unternehmen umzustrukturieren, dann ist das etwas sehr Schönes. Es ist aber auch überhaupt nicht schlimm oder auch nur in irgendeiner Form schlechter, wenn sich das nicht einstellt.
20.11.2020, 23:41
Genau so stell ich mir Notare vor :D
21.11.2020, 10:23
(20.11.2020, 23:34)Gast schrieb:(20.11.2020, 23:04)Gast schrieb: Ich find hier schon wieder eine Antwort uninformierter als die andere. Das Problem liegt doch bei "Rechtsgebiet ist egal". Es ist aber doch gerade vom Rechtsgebiet abhängig, wer Marktspitze ist. Sogar bei Hengeler würden mir Gebiete einfallen, wo andere eben stärker sind.
Und nur mal aus Interesse: Wie geht man bitte durch 4 Jahre Studium und 2 Jahre Referendariat und am Ende ist einem egal, mit welcher Materie man sich den ganzen Tag beschäftigt?
Manch einer kann mit dieser Einstellung sehr gut durch Studium und Referendariat kommen. Ich bin auch von der Sorte, dem das Rechtsgebiet relativ egal ist. Und mir hat diese Einstellung im Studium und Referendariat zumindest nicht allzu sehr geschadet.
Für mich war es irgendwo immer egal, mit welchen juristischen Fragen ich mich beschäftigt habe. Im Endeffekt saß ich - ob in der Verwaltungsstation beim Amt oder bei der Großkanzlei - den Großteil meines Arbeitstages am Schreibtisch und habe Paragrafen mit einem Sachverhalt abgeglichen. Mir hat sich einfach nie erschlossen, wo hinsichtlich der geistigen Leistung der Unterschied liegen soll, wenn ich prüfe, ob ein Plastikrohr im konkreten Fall als ein gefährliches Werkzeug qualifiziert werden kann, ob das Aufstellen des Stehtisches vor dem Kiosk eine Sondernutzung darstellt oder ob Geschäftsanteile in einer bestimmten Art und Weise steueroptimiert übertragen werden können. Überall habe ich den einschlägigen Paragrafen herausgesucht, die einschlägige Rechtsprechung ermittelt und geschaut, ob mein Fall vergleichbar ist. Alles irgendwo dieselbe Arbeit. Ob es in dem konkreten Fall um 250 Euro (Bußgeld beim Amt) oder um 250 Millionen Euro (Großkanzlei) ging, hat für mich an der Tätigkeit als solcher auch nicht geändert.
Aus diesem Grunde habe ich auch nach dem Motto "Rechtsgebiet ist egal" meinen Beruf vor allem nach den mit diesem Beruf verbundenen Rahmenbedingungen gewählt und habe mich für die Laufbahn als Nur-Notar entschieden (gegenwärtig noch als Notarassessor). Jura - egal was ich konkret gemacht habe - hat diente immer nur dem Zweck das Brot auf den Tisch zu bringen und Kreditraten abzubezahlen.
Wenn jemand schon in der Ausbildung erkennt, dass ihm oder ihr auf dieser Welt nur Weniges mehr Freude bereitet, als Kündigungsschutzklagen zu schreiben oder Unternehmen umzustrukturieren, dann ist das etwas sehr Schönes. Es ist aber auch überhaupt nicht schlimm oder auch nur in irgendeiner Form schlechter, wenn sich das nicht einstellt.
Voll Zustimmung. Gesetze anwenden ist Gesetze anwenden.
21.11.2020, 23:34
(20.11.2020, 23:34)Gast schrieb:Da steckt schon einiges an Wahrheit dahinter. Es sind zwar nur wenige in der schönen Position, sich jeden Beruf völlig frei aussuchen zu können. Aber es tut gut von einem tendenziell vorzeigbaren Juristen zu hören, dass man nicht bereits im zweiten Semester ein Rechtsgebiet gefunden haben muss, das einem mehr Spaß macht als ein Tag am Strand.(20.11.2020, 23:04)Gast schrieb: Ich find hier schon wieder eine Antwort uninformierter als die andere. Das Problem liegt doch bei "Rechtsgebiet ist egal". Es ist aber doch gerade vom Rechtsgebiet abhängig, wer Marktspitze ist. Sogar bei Hengeler würden mir Gebiete einfallen, wo andere eben stärker sind.
Und nur mal aus Interesse: Wie geht man bitte durch 4 Jahre Studium und 2 Jahre Referendariat und am Ende ist einem egal, mit welcher Materie man sich den ganzen Tag beschäftigt?
Manch einer kann mit dieser Einstellung sehr gut durch Studium und Referendariat kommen. Ich bin auch von der Sorte, dem das Rechtsgebiet relativ egal ist. Und mir hat diese Einstellung im Studium und Referendariat zumindest nicht allzu sehr geschadet.
Für mich war es irgendwo immer egal, mit welchen juristischen Fragen ich mich beschäftigt habe. Im Endeffekt saß ich - ob in der Verwaltungsstation beim Amt oder bei der Großkanzlei - den Großteil meines Arbeitstages am Schreibtisch und habe Paragrafen mit einem Sachverhalt abgeglichen. Mir hat sich einfach nie erschlossen, wo hinsichtlich der geistigen Leistung der Unterschied liegen soll, wenn ich prüfe, ob ein Plastikrohr im konkreten Fall als ein gefährliches Werkzeug qualifiziert werden kann, ob das Aufstellen des Stehtisches vor dem Kiosk eine Sondernutzung darstellt oder ob Geschäftsanteile in einer bestimmten Art und Weise steueroptimiert übertragen werden können. Überall habe ich den einschlägigen Paragrafen herausgesucht, die einschlägige Rechtsprechung ermittelt und geschaut, ob mein Fall vergleichbar ist. Alles irgendwo dieselbe Arbeit. Ob es in dem konkreten Fall um 250 Euro (Bußgeld beim Amt) oder um 250 Millionen Euro (Großkanzlei) ging, hat für mich an der Tätigkeit als solcher auch nicht geändert.
Aus diesem Grunde habe ich auch nach dem Motto "Rechtsgebiet ist egal" meinen Beruf vor allem nach den mit diesem Beruf verbundenen Rahmenbedingungen gewählt und habe mich für die Laufbahn als Nur-Notar entschieden (gegenwärtig noch als Notarassessor). Jura - egal was ich konkret gemacht habe - hat diente immer nur dem Zweck das Brot auf den Tisch zu bringen und Kreditraten abzubezahlen.
Wenn jemand schon in der Ausbildung erkennt, dass ihm oder ihr auf dieser Welt nur Weniges mehr Freude bereitet, als Kündigungsschutzklagen zu schreiben oder Unternehmen umzustrukturieren, dann ist das etwas sehr Schönes. Es ist aber auch überhaupt nicht schlimm oder auch nur in irgendeiner Form schlechter, wenn sich das nicht einstellt.
21.11.2020, 23:45
Ist halt ab einer bestimmten beruflichen Seniorität Unfug.
22.11.2020, 08:23
Ging ja auch um den Berufseinstieg.