13.11.2020, 13:06
(13.11.2020, 13:03)Gast. schrieb: Habe Ende 2019 in NRW geschrieben und hatte zumindest in meinem Durchgang nicht das Gefühl, dass die Klausuren länger waren als zB Übungsklausuren aus 2016. war, wenn ich mich richtig erinner, eher positiv von der Länge überrascht und hatte mit mehr Seiten gerechnet :) ist aber natürlich nur mein einzelfallspezifischer subjektiver Eindruck!
Wobei die Klausuren ja auch schon 2016 lang waren. Warum sie etwa im Vergleich zu 2010 oder gerade 2000 so viel länger geworden sind, wird dadurch nicht erklärt.
13.11.2020, 13:14
(13.11.2020, 13:03)Gast. schrieb: Habe Ende 2019 in NRW geschrieben und hatte zumindest in meinem Durchgang nicht das Gefühl, dass die Klausuren länger waren als zB Übungsklausuren aus 2016. war, wenn ich mich richtig erinner, eher positiv von der Länge überrascht und hatte mit mehr Seiten gerechnet :) ist aber natürlich nur mein einzelfallspezifischer subjektiver Eindruck!
Hast Du im November 2019 geschrieben?
13.11.2020, 13:15
(13.11.2020, 11:57)Gast schrieb:(13.11.2020, 11:51)Gast schrieb: Wie kannst du wagen dem GJPA zu widersprechen? Ich glaube die werden besser wissen, wie lang ihre Klausuren in den letzten Jahren waren. Du kennst du nur „wenige“ Klausuren, weil die meisten noch gar nicht freigeben sind.
2x Examen geschrieben und kenne mehrere Prüflinge aus anderen Terminen sowie dutzende Klausuren aus den Jahren zuvor. Übrigens GPA, nicht GJPA.
Hahaha, ich frag mich, was es da ernsthaft zu bestreiten gibt. Es ist doch einfach ein Fakt, der sich sehr leicht belegen lässt, da ja die alten Klausuren im Klausurenkurs laufen. Da sieht man im Jahr halt schon so rund 50 Stück. Wir leben wirklich in der postfaktischen Gesellschaft.
13.11.2020, 13:54
Längere Klausuren bedeuten ja zum Glück nicht gleich „schwerer“. Es gibt auch kurze Sachverhalte, bei denen die üblichen versteckten Hinweise in den Schriftsätzen sehr wenige sind und es sehr schwer ist auf die richtige Lösung bzw. überhaupt den Klausureinstieg zu kommen. Stimme aber zu, dass manche „Rennfahrerklausur“ übertrieben lang und zugleich inhaltlich heftig schwer ist.
13.11.2020, 14:20
Ich denke auch, dass länger nicht mit schwieriger gleichzusetzen ist.
Bei langen Sachverhalten muss man ja mehr Zeit fürs Lesen und "sortieren" einplanen und hat weniger Zeit für die Rechtsausführungen. Das ist nicht unbedingt ein Nachteil. Klar kann man dann nicht ein 100 % saubere Lösung abliefern und ärgert sich darüber, weil man es bei mehr Zeit womöglich geschafft hätte. Allerdings wird immer noch relativ korrigiert. Jeder Prüfling muss den SV ja erstmal lesen und sortieren.
Bei langen Sachverhalten muss man ja mehr Zeit fürs Lesen und "sortieren" einplanen und hat weniger Zeit für die Rechtsausführungen. Das ist nicht unbedingt ein Nachteil. Klar kann man dann nicht ein 100 % saubere Lösung abliefern und ärgert sich darüber, weil man es bei mehr Zeit womöglich geschafft hätte. Allerdings wird immer noch relativ korrigiert. Jeder Prüfling muss den SV ja erstmal lesen und sortieren.
13.11.2020, 14:27
Ich habe mir soeben vom OLG Braunschweig die übliche Freitagsübungsklausur ausgedrückt und werde sie morgen schreiben.
Es ist eine original StA Klausur vom 10.10.2019 aus dem Durchgang des letzten Jahres. Sie ist ohne Bearbeitervermerk, der eine Seite ausmacht, exakt 14 Seiten lang und liegt damit ungefähr bei den anderen 8 oder 9 StA Klausuren, die ich seit der Station geschrieben habe. Die aktuellesten Klausuren waren auch bisher aus 2019, keine jedoch älter als 2017 - AG Klausuren ausgenommen.
Hingegen wurde mir berichtet, dass im Oktobertermin einige Klausuren kaum unter 20 Seiten waren - wenn da jetzt nicht grade Bilder bei sind frage ich mich dann doch, wie das in 5 Stunden gehen soll. Einzig bei einer etwas längeren Beweisaufnahme im Zivilrecht könnte ich mir das noch machbar vorstellen - doch dann darf das materielle Recht nicht gleichzeitig auch noch sehr schwer sein.
Es ist eine original StA Klausur vom 10.10.2019 aus dem Durchgang des letzten Jahres. Sie ist ohne Bearbeitervermerk, der eine Seite ausmacht, exakt 14 Seiten lang und liegt damit ungefähr bei den anderen 8 oder 9 StA Klausuren, die ich seit der Station geschrieben habe. Die aktuellesten Klausuren waren auch bisher aus 2019, keine jedoch älter als 2017 - AG Klausuren ausgenommen.
Hingegen wurde mir berichtet, dass im Oktobertermin einige Klausuren kaum unter 20 Seiten waren - wenn da jetzt nicht grade Bilder bei sind frage ich mich dann doch, wie das in 5 Stunden gehen soll. Einzig bei einer etwas längeren Beweisaufnahme im Zivilrecht könnte ich mir das noch machbar vorstellen - doch dann darf das materielle Recht nicht gleichzeitig auch noch sehr schwer sein.
13.11.2020, 14:52
In einem Bundesland, in dem man noch einen Tatbestand schreiben muss, halte ich 20 Seiten auch für sehr viel.
13.11.2020, 16:34
(13.11.2020, 13:54)Gast. schrieb: Längere Klausuren bedeuten ja zum Glück nicht gleich „schwerer“. Es gibt auch kurze Sachverhalte, bei denen die üblichen versteckten Hinweise in den Schriftsätzen sehr wenige sind und es sehr schwer ist auf die richtige Lösung bzw. überhaupt den Klausureinstieg zu kommen. Stimme aber zu, dass manche „Rennfahrerklausur“ übertrieben lang und zugleich inhaltlich heftig schwer ist.
Ja, nur leider hier meine subjektive Erfahrung aus dem Juni diesen Jahres: die Klausuren werden auch inhaltlich schwieriger.
13.11.2020, 16:53
die Klausuren werden in der Tat immer umfangreicher und anspruchsvoller. Das liegt an verschiedenen Faktoren: Kommentarnutzung wurde erlaubt und auch sonst ist die Vorbereitung immer mehr (z.B. durch Kaiser) auf die Klausuren zugeschnitten worden.
Wartet mal ab bis das E-Examen läuft. Dann wird der Umfang weiter steigen...
Wartet mal ab bis das E-Examen läuft. Dann wird der Umfang weiter steigen...
13.11.2020, 17:02
Ich finde es ok wenn die Sachverhalte länger und anspruchsvoller werden - wenn sich das auch in der Bewertung niederschlägt.
Aber ich hatte den Eindruck (bin insgesamt zufrieden mit meiner Bewertung, also kein frustrierter Jurist) dass die Sachverhalte immer länger werden UND dann noch erwartet wird, dass man das alles in 5 Stunden ausführlich behandelt und prüft. Ich lese wirklich schnell, kann Sachverhalte gut erfassen und trotzdem war es bei mir nur ein Runterschreiben ohne Zeit über einzelne Punkte oder Formulierungen nachzudenken. Diese Fähigkeit kann man in einer Klausur abprüfen, aber wo der Sinn sein soll das in allen Klausuren abzuprüfen weiß ich nicht. Praxisnah scheint mir das nicht zu sein, juristische Kenntnisse werden so auch nur begrenzt abgeprüft. Und dann fehlt aus Zeitgründen irgendwas und man kriegt 7 Punkte mit dem Argument, dass der Punkt nicht ausreichend genug bearbeitet wurde...
Aber ich hatte den Eindruck (bin insgesamt zufrieden mit meiner Bewertung, also kein frustrierter Jurist) dass die Sachverhalte immer länger werden UND dann noch erwartet wird, dass man das alles in 5 Stunden ausführlich behandelt und prüft. Ich lese wirklich schnell, kann Sachverhalte gut erfassen und trotzdem war es bei mir nur ein Runterschreiben ohne Zeit über einzelne Punkte oder Formulierungen nachzudenken. Diese Fähigkeit kann man in einer Klausur abprüfen, aber wo der Sinn sein soll das in allen Klausuren abzuprüfen weiß ich nicht. Praxisnah scheint mir das nicht zu sein, juristische Kenntnisse werden so auch nur begrenzt abgeprüft. Und dann fehlt aus Zeitgründen irgendwas und man kriegt 7 Punkte mit dem Argument, dass der Punkt nicht ausreichend genug bearbeitet wurde...