28.09.2020, 17:04
(28.09.2020, 16:57)Gast schrieb:(28.09.2020, 10:40)Gast schrieb: Ich kann von vier mittelständischen Kanzleien (eine aus dem Ref, drei aus Vorstellungsgesprächen) berichten:
- erste Kanzlei: Rund 25 Anwälte, Arbeitszeit bis 19.30 Uhr, ab und zu auch mal am WE, Gehalt lag bei 60k im ersten Jahr, Partnerchancen wohl sehr gut
-zweite Kanzlei: ca 80 Anwälte, Arbeitszeit meistens bis 18.30 Uhr, am Anfang aber auf jeden Fall auch länger, Gehalt bei 60k, mit VB auch mal bei 65k, es wurde aber von Anfang auch Aquise verlangt, generell kamen mit die Ansprüche dort sehr hoch vor
-dritte Kanzlei: ca 100 Anwälte, Arbeitszeit in der Regel bis 19 Uhr, natürlich aber auch oft länger, dafür nie am WE, Gehalt bei 55k
mit Steigerung frühestens nach 2-3 Jahren
-vierte Kanzlei (aus dem Ref): ca 90-100 Anwälte, ab 19 Uhr leerte sich die Büros, jüngere Anwälte waren aber fast immer bis mindestens 19.30 Uhr da, selten auch am WE, kam aber durchaus mal vor, Gehalt 60-75k, wobei nach Noten, Qualifikationen und Erfahrungen gezahlt wurde, 75k haben nur die Top Leute bekommen
Um es zusammenzufassen: Mittelständische Kanzlei lohnt sich mit guten Noten nicht. Wenn ich das mit meinen Arbeitszeiten in der GK vergleiche, habe ich ähnliche Arbeitszeiten, aber das doppelte Gehalt.
Vorausgesetzt du arbeitest in einer Stadt, in der es auch GKs gibt ;)
28.09.2020, 17:28
Was macht man denn, wenn der Arbeitgeber im Vorstellungsgespräch Gehalt und Arbeitszeit nicht anspricht? Erfährt man das dann erst aus dem Arbeitsvertrag?
28.09.2020, 17:38
(28.09.2020, 17:28)Gast schrieb: Was macht man denn, wenn der Arbeitgeber im Vorstellungsgespräch Gehalt und Arbeitszeit nicht anspricht? Erfährt man das dann erst aus dem Arbeitsvertrag?
Normal wird das im zweiten Gespräch besprochen, falls es eins gibt. Ansonsten schon im ersten Gespräch. Man kann ja schlecht was zusagen ohne die genauen Konditionen zu kennen.
28.09.2020, 17:39
28.09.2020, 17:40
(28.09.2020, 17:39)Gast Gast schrieb:(28.09.2020, 17:28)Gast schrieb: Was macht man denn, wenn der Arbeitgeber im Vorstellungsgespräch Gehalt und Arbeitszeit nicht anspricht? Erfährt man das dann erst aus dem Arbeitsvertrag?
Dann sollte man sich fragen, wieso man selbst diese essentiellen Punkte des Jobs nicht angesprochen hat...
Weil man nicht geldgeil wirken wollte oder so, als ob man schon fest mit einer Zusage rechnet (zu siegessicher).
28.09.2020, 17:57
das wirkt höchst unprofessionell und negativ. Als Jurist erwarten Leute, dass du offene Punkte aktiv ansprichst. Wenn das ein Test von den Partnern war, dann kannst mit der Absage rechnen. Solche Punkte spricht man im Gespräch an. Da gibts nichts zu verstecken.
28.09.2020, 18:15
(28.09.2020, 17:40)Gast schrieb:(28.09.2020, 17:39)Gast Gast schrieb:(28.09.2020, 17:28)Gast schrieb: Was macht man denn, wenn der Arbeitgeber im Vorstellungsgespräch Gehalt und Arbeitszeit nicht anspricht? Erfährt man das dann erst aus dem Arbeitsvertrag?
Dann sollte man sich fragen, wieso man selbst diese essentiellen Punkte des Jobs nicht angesprochen hat...
Weil man nicht geldgeil wirken wollte oder so, als ob man schon fest mit einer Zusage rechnet (zu siegessicher).
Nunja, niemand lebt von Luft und Liebe. Ich finde es vollkommen in Ordnung im ersten Gespräch über die Arbeitszeit und das grobe Gehalt zu sprechen. Nachverhandeln kann man dann ja im zweiten Gespräch. Wenn die Vorstellungen aber zu weit auseinander liegen, dann macht ein zweites Gespräch für beide Seiten ja schon keinen Sinn.
28.09.2020, 18:29
Eher weird das nicht zu tun. Spricht nicht fürs Selbstbewusstsein.
28.09.2020, 18:50
(28.09.2020, 17:28)Gast schrieb: Was macht man denn, wenn der Arbeitgeber im Vorstellungsgespräch Gehalt und Arbeitszeit nicht anspricht? Erfährt man das dann erst aus dem Arbeitsvertrag?
Bei GK (und den meisten mittelständischen) steht die Arbeitszeit nie im Vertrag. Wie auch? 50 bis 60h wäre ja krass rechtswidrig. Das wird allenfalls mündlich kommuniziert.
28.09.2020, 18:58
(28.09.2020, 18:50)Gast schrieb:(28.09.2020, 17:28)Gast schrieb: Was macht man denn, wenn der Arbeitgeber im Vorstellungsgespräch Gehalt und Arbeitszeit nicht anspricht? Erfährt man das dann erst aus dem Arbeitsvertrag?
Bei GK (und den meisten mittelständischen) steht die Arbeitszeit nie im Vertrag. Wie auch? 50 bis 60h wäre ja krass rechtswidrig. Das wird allenfalls mündlich kommuniziert.
Die Logik verstehe ich nicht... ob nun etwa 40 Stunden im Vertrag stehen, man aber 60 Stunden machen muss oder aber keine Stunden im Vertrag stehen und man 60 Stunden machen muss... das ist absolut gleich.
Bei der Mehrheit der Verträge steht eine Arbeitszeit drin, in der Regel 40 oder 45 Wochenstunden plus der Hinweis, dass Mehrarbeit mit dem Gehalt abgegolten ist.