12.09.2020, 09:39
(12.09.2020, 09:21)Gast schrieb: In der Anwaltsstation angefangen, nur das Probeexamen geschrieben und am Ende bei 8,X gelandet. Macht Euch nicht immer so verrückt.
Ich gratuliere dir. ABer: Du bist die absolute Ausnahme. Ich finde das immer amüsant, wenn hier Leute posten: "Hab fast gar nicht gelernt, nur 2 Klausuren geschrieben, trotzdem 11 Punkte. Alles easy!" Selbst wenn das stimmt, dann ist derjenige 1 von 100, bei dem das so geklappt hat und der/die hatte riesiges Glück. Sollen andere dasselbe Risiko eingehen?
Der Stoff ist riesig, die Stationen teils fordernd. Man muss einfach früh mit dem Lernen anfangen, damit es am Ende nicht stressig wird. Das ist so.
12.09.2020, 09:42
(12.09.2020, 09:21)Gast schrieb: In der Anwaltsstation angefangen, nur das Probeexamen geschrieben und am Ende bei 8,X gelandet. Macht Euch nicht immer so verrückt.
Das ist einfach zu individuell um allgemeine Aussagen zu treffen.
Wenn man den Faktor Glück minimieren will, muss man halt viel arbeiten.
Dann kommen ja persönliche Faktoren wie Auffassungsgabe, Gedächtnis und Lernmotivation dazu.
12.09.2020, 09:46
(12.09.2020, 09:42)Gast schrieb:(12.09.2020, 09:21)Gast schrieb: In der Anwaltsstation angefangen, nur das Probeexamen geschrieben und am Ende bei 8,X gelandet. Macht Euch nicht immer so verrückt.
Das ist einfach zu individuell um allgemeine Aussagen zu treffen.
Wenn man den Faktor Glück minimieren will, muss man halt viel arbeiten.
Dann kommen ja persönliche Faktoren wie Auffassungsgabe, Gedächtnis und Lernmotivation dazu.
Das stimmt. Aber wegen der Stoffmenge muss man rechtzeitig anfangen. Denn selbst bei guter Auffassungsgabe, man muss die Sachen ja gelesen haben, um sie auffassen zu können! Das kommt ja nicht kraft Inspiration in den Kopf. Und das alleine dauert. Dann die Übungsklausuren etc.
Man sollte rechtzeitig anfangen, gerade damit man sich nicht am Ende verrückt macht.
Und seien wir mal ehrlich: Nimmt 100 Kandidaten, die nur ein paar Wochen vor dem Termin mit dem Lernen angefangen haben und frag sie, nach deren Endnote... Ich mach den Beruf schon seit über 20 Jahren und habe schon so oft bei der Arbeit mit den Wiederholern gehört "ich hab zu spät mit Lernen angefangen". Das ist einfach so. Den meisten hat es gut getan, rechtzeitig mit dem Lernen anzufangen. Die Wenigsten brauchen wenig Zeit für die Vorbereitung. Der Sonderfall ist nicht die Regel.
12.09.2020, 10:02
Ich habe erst in den vier Monaten Tauchstation wirklich angefangen zu lernen. Wieso es nicht möglich sein sollte, in der Zeit die wesentlichen Kaiserskripte mehrfach durchzuarbeiten und Lücken mit entsprechender Zusatzliteratur zu füllen, verstehe ich nicht ganz. Unterm Strich standen bei mir vor dem Examen rund 25-30 selbstgeschriebene Klausuren und dass ich mich recht gut vorbereitet fühlte. Das Ergebnis der Schriftlichen lag bei 9,x. Dabei bin ich sicher kein Überflieger (in den Schriftlichen des 1. hatte ich 7,y), aber ich finde die Kaiserskripten extrem leicht geschrieben und deshalb auch in kurzer Zeit leicht durchzuarbeiten. Was nicht verstanden wird, wird durch die jeweilige Fußnote oder in der jeweiligen Standardliteratur (und ggf. deren Fußnote, falls man immer noch auf "dem Schlauch steht") verstanden. Die Skripte geben schlicht einen ziemlich guten Eindruck davon, was im Examen dran kommt und sind dazu noch sehr überschaubar im Umfang. Sie decken nicht alles mögliche (welches Lehrbuch macht das), der Rest wird in der Klausur im Kommentar nachgeschaut.
Abschließend bleibt mMn zu sagen, dass ich es nicht anders machen würde, müsste ich es nochmal machen (Gott bewahre). Sich reinzustressen hilft mMn auch am wenigsten, sodass man sich lieber am Ende komprimiert und konzentriert vorbereiten sollte. Klar wäre es besser, von Tag 1 an zu lernen, aber wer macht das? Daher ist diese Lösung mMn die beste und praktikabelste. 4 Monate sollte jeder aufwenden können.
Alles Gute an alle, die es noch vor sich haben!
Abschließend bleibt mMn zu sagen, dass ich es nicht anders machen würde, müsste ich es nochmal machen (Gott bewahre). Sich reinzustressen hilft mMn auch am wenigsten, sodass man sich lieber am Ende komprimiert und konzentriert vorbereiten sollte. Klar wäre es besser, von Tag 1 an zu lernen, aber wer macht das? Daher ist diese Lösung mMn die beste und praktikabelste. 4 Monate sollte jeder aufwenden können.
Alles Gute an alle, die es noch vor sich haben!
12.09.2020, 10:18
(12.09.2020, 10:02)Gast schrieb: Ich habe erst in den vier Monaten Tauchstation wirklich angefangen zu lernen. Wieso es nicht möglich sein sollte, in der Zeit die wesentlichen Kaiserskripte mehrfach durchzuarbeiten und Lücken mit entsprechender Zusatzliteratur zu füllen, verstehe ich nicht ganz. Unterm Strich standen bei mir vor dem Examen rund 25-30 selbstgeschriebene Klausuren und dass ich mich recht gut vorbereitet fühlte. Das Ergebnis der Schriftlichen lag bei 9,x. Dabei bin ich sicher kein Überflieger (in den Schriftlichen des 1. hatte ich 7,y), aber ich finde die Kaiserskripten extrem leicht geschrieben und deshalb auch in kurzer Zeit leicht durchzuarbeiten. Was nicht verstanden wird, wird durch die jeweilige Fußnote oder in der jeweiligen Standardliteratur (und ggf. deren Fußnote, falls man immer noch auf "dem Schlauch steht") verstanden. Die Skripte geben schlicht einen ziemlich guten Eindruck davon, was im Examen dran kommt und sind dazu noch sehr überschaubar im Umfang. Sie decken nicht alles mögliche (welches Lehrbuch macht das), der Rest wird in der Klausur im Kommentar nachgeschaut.
Abschließend bleibt mMn zu sagen, dass ich es nicht anders machen würde, müsste ich es nochmal machen (Gott bewahre). Sich reinzustressen hilft mMn auch am wenigsten, sodass man sich lieber am Ende komprimiert und konzentriert vorbereiten sollte. Klar wäre es besser, von Tag 1 an zu lernen, aber wer macht das? Daher ist diese Lösung mMn die beste und praktikabelste. 4 Monate sollte jeder aufwenden können.
Alles Gute an alle, die es noch vor sich haben!
Ich glaube, dass allgemein Du dann einfach "genau das richtige" behalten hast und sicherlich einiges an Vorwissen hattest. Wobei 30 geschriebene Klausuren ja schon recht viele sind. Vielleicht ist der Stoff dir auch einfach besser gelegen als mir.
Um wirklich sicher zu sein nicht durchzufallen und ein vergleichsweise annehmbares Ergebnis zu erzielen, sollte man eindeutig vor der Anwaltstation (natürlich die wichtigen Sachen zu lernen) anfangen. So kann man durch viel Übung und Wiederholung dort sicher sein und einfache Fehler vermeiden.
Das hat nix mit reinstressen zu tun, einfach früh an den eigenen Lücken zu arbeiten und bestenfalls so wenig wie möglich im Examen Sachen zum ersten Mal zu hören und im gewohnten Fahrwasser zu sein.
Bei mir waren deshalb gerade die untypischen Klausuren schlecht, weil ich dort viel anfälliger war für Stress als im gewohnten Fahrwasser (dort dann 10,).
12.09.2020, 11:27
Ich kenne auch ein paar Leute, die behaupten, diese und jene tolle(!) Leistung mit solch minimalem Aufwand bewerkstelligt zu haben.
Das Problem ist: Ich weiß, dass diese Personen lügen. Warum sie das tun, weiß ich hingegen nicht.
In concreto kann ich mir auch nicht vorstellen, dass jemand die ersten 3/4 des Refs mehr oder minder gar nichts gelernt hat. Das würde ja bedeuten, dass man so ein heftig harter Hund wäre, dem es nichts ausgemacht hat, dem Zivilrichter und dem Staatsanwalt völlig unbrauchbare Dinge abzugeben. Der den Sitzungsdienst freestylig locker aus dem Ärmel geschüttelt hat. Der in der AG-Klausuren stets einen leeren Zettel abgegeben hat.
Das Problem ist: Ich weiß, dass diese Personen lügen. Warum sie das tun, weiß ich hingegen nicht.
In concreto kann ich mir auch nicht vorstellen, dass jemand die ersten 3/4 des Refs mehr oder minder gar nichts gelernt hat. Das würde ja bedeuten, dass man so ein heftig harter Hund wäre, dem es nichts ausgemacht hat, dem Zivilrichter und dem Staatsanwalt völlig unbrauchbare Dinge abzugeben. Der den Sitzungsdienst freestylig locker aus dem Ärmel geschüttelt hat. Der in der AG-Klausuren stets einen leeren Zettel abgegeben hat.
12.09.2020, 19:32
Meine Ansicht nach sollte man spätestens mit Beginn der Anwaltsstation (9Monate vor der schriftlichen Prüfung) richtig anfangen, also im Sinne einer strukturierten 6-Tage-Lern-Woche (ggf die ersten 4 Monate inkl. noch zwei halbe Tage beim Anwalt, die letzten 5 Monate dann voll tauchen).
Während den drei Stationen davor empfiehlt es sich aber sicher auch schon zumindest die AG-Klausuren jeweils hinsichtlich Basics vor und nachzubereiten.
Während den drei Stationen davor empfiehlt es sich aber sicher auch schon zumindest die AG-Klausuren jeweils hinsichtlich Basics vor und nachzubereiten.
12.09.2020, 20:31
(12.09.2020, 09:08)Gast schrieb:(12.09.2020, 01:21)Gast schrieb: Wie habt ihr denn bitte in 4 Monaten alle kaiserskripte durchgearbeitet und dann noch Klausuren gelöst?
Das ist unmöglich.
Ich habe in der Verwaltungsstation angefangen Rep. Klausuren zu schreiben (insgesamt 68) und die Seminare gehört.
Dann in 6 Monaten den ganzen Stoff wiederholt bzw. bei dem neuen Stoff aus der F-AG den gelernt.
Für mich notwendig, um nicht am Stoff zu scheitern im Examen, der Streß war dafür schon genug.
“Unmöglich” was für ein subjektiver Schwachsinn. Wenn jemand sehr schnell und gut unter Zeitdruck arbeitet ist das mehr als nur möglich.
13.09.2020, 10:34
(12.09.2020, 11:27)Gast schrieb: Ich kenne auch ein paar Leute, die behaupten, diese und jene tolle(!) Leistung mit solch minimalem Aufwand bewerkstelligt zu haben.
Das Problem ist: Ich weiß, dass diese Personen lügen. Warum sie das tun, weiß ich hingegen nicht.
In concreto kann ich mir auch nicht vorstellen, dass jemand die ersten 3/4 des Refs mehr oder minder gar nichts gelernt hat. Das würde ja bedeuten, dass man so ein heftig harter Hund wäre, dem es nichts ausgemacht hat, dem Zivilrichter und dem Staatsanwalt völlig unbrauchbare Dinge abzugeben. Der den Sitzungsdienst freestylig locker aus dem Ärmel geschüttelt hat. Der in der AG-Klausuren stets einen leeren Zettel abgegeben hat.
Ich würde auch sagen dass ich bis 5 monate vor den klausuren garnichts gemacht habe. Deswegen hab ich natürlich nicht nur schrott abgeliefert. Zum einen ist man ja zwangsweise in den AGs. Über die Qualität kann man sicher streiten bzw die ist sehr wechselhaft, aber ich konnte da grade am anfang schon was mitnehmen, also die basics zum bestreiten, tabestand schreiben, tenorieren und sowas. Die akten hab ich dann mit einem Skript daneben bearbeitet, es gibt da ja immer Muster wie zb. Ein teilurteil aufgebaut ist oder was eben in deiner akte grade vorkommt. Als lernen würde ich das aber nicht bezeichnen, denn zwei wochen danach wusste ich natürlich nicht mehr wie der tatbestand bei Hilsaufrechnung und Widerklage nochmal aussieht. Solche sachen hab ich dann erst in den 5 monaten Tauchen gelernt. Für den Sitzungsdienst hab ich dieses kleine buch durchgelesen und die klausuren hab ich auch mit skript daneben geschrieben. Die AG leiter haben themenmäßig immer eingegrenzt, hab dann dazu schon einen tag vorher im skript gelesen und in der klausur auch das Skript daneben gelegt. Als lernen würde ich einen Tag vor klausuren aber auch nicht bezeichnen. Das ref hat sich jedenfalls wie ca. Ein jahr bezahlte Freizeit und ein knappes halbes Jahr lernen angefühlt
13.09.2020, 10:37
(13.09.2020, 10:34)Gast schrieb:(12.09.2020, 11:27)Gast schrieb: Ich kenne auch ein paar Leute, die behaupten, diese und jene tolle(!) Leistung mit solch minimalem Aufwand bewerkstelligt zu haben.
Das Problem ist: Ich weiß, dass diese Personen lügen. Warum sie das tun, weiß ich hingegen nicht.
In concreto kann ich mir auch nicht vorstellen, dass jemand die ersten 3/4 des Refs mehr oder minder gar nichts gelernt hat. Das würde ja bedeuten, dass man so ein heftig harter Hund wäre, dem es nichts ausgemacht hat, dem Zivilrichter und dem Staatsanwalt völlig unbrauchbare Dinge abzugeben. Der den Sitzungsdienst freestylig locker aus dem Ärmel geschüttelt hat. Der in der AG-Klausuren stets einen leeren Zettel abgegeben hat.
Ich würde auch sagen dass ich bis 5 monate vor den klausuren garnichts gemacht habe. Deswegen hab ich natürlich nicht nur schrott abgeliefert. Zum einen ist man ja zwangsweise in den AGs. Über die Qualität kann man sicher streiten bzw die ist sehr wechselhaft, aber ich konnte da grade am anfang schon was mitnehmen, also die basics zum bestreiten, tabestand schreiben, tenorieren und sowas. Die akten hab ich dann mit einem Skript daneben bearbeitet, es gibt da ja immer Muster wie zb. Ein teilurteil aufgebaut ist oder was eben in deiner akte grade vorkommt. Als lernen würde ich das aber nicht bezeichnen, denn zwei wochen danach wusste ich natürlich nicht mehr wie der tatbestand bei Hilsaufrechnung und Widerklage nochmal aussieht. Solche sachen hab ich dann erst in den 5 monaten Tauchen gelernt. Für den Sitzungsdienst hab ich dieses kleine buch durchgelesen und die klausuren hab ich auch mit skript daneben geschrieben. Die AG leiter haben themenmäßig immer eingegrenzt, hab dann dazu schon einen tag vorher im skript gelesen und in der klausur auch das Skript daneben gelegt. Als lernen würde ich einen Tag vor klausuren aber auch nicht bezeichnen. Das ref hat sich jedenfalls wie ca. Ein jahr bezahlte Freizeit und ein knappes halbes Jahr lernen angefühlt
:D Darf ich fragen, wie es am Ende bei dir mit der Vorgehensweise lief? :)