06.07.2020, 14:15
(05.07.2020, 21:20)Gast schrieb:(05.07.2020, 20:42)Gast schrieb: Dass Jura relativ leicht ist, nur einfach viel, ist schlicht Unsinn.Wo ist Dein Vergleich? Ich hab zuerst nen Bachelor in Politikwissenschaft gemacht und erst dann angefangen Jura zu studieren und muss sagen, dass ich bei Jura nie dachte "Das kapiere ich nicht", sondern immer nur "Wie soll ich mir das alles merken?". Da ging es mir während des Bachelors anders. Nun habe ich erst ein zweistelliges Examen und bin vom Zweiten noch etwas entfernt, aber auch im Ref ist mir ein "Das kapiere ich nicht" bisher nicht untergekommen. Es ist nur einfach unglaublich viel.
Es gibt ganz, ganz viele Dinge in Jura, die ziemlich komplex und abstrakt sind, siehe etwa einige Probleme im materiellen ZivilR, aber gerade auch prozessual.
Sehr schwierig ist es auch, einen komplexen Sachverhalt, der auf 20 Seiten dargestellt ist, in begrenzter Zeit sinnvoll zu ordnen, die Probleme zu sehen, strukturieren und lösen sowie sprachlich gut zu behandeln.
Ich hatte in beiden Examen zweistellige Ergebnisse und ein sehr gutes Abi und würde behaupten, dass Jura ziemlich anspruchsvoll ist.
Dann hast du Jura in Variante B gelernt "sich alles merken". Ich habe das genaue Gegenteil gemacht und nie versucht mir etwas zu "merken", sondern nur zu verstehen. Die paar wirklich notwendigen Dinge, die man sich merken muss, hat man idR in der Examensvorbereitung allein durch ständige Wiederholung in den Klausuren drauf. Den Rest habe ich mir immer über Systematik hergeleitet und war damit recht erfolgreich. Ich würde so als Daumenregel behaupten, dass man ein normales VB sowohl über genug Talent mit Systemverständnis als auch über Fleiß und Auswendiglernen erreichen kann. Erst für die wirklich hohen Regionen in Richtung "gut" muss beides zusammenkommen.
06.07.2020, 14:47
(06.07.2020, 14:15)Gast7 schrieb:(05.07.2020, 21:20)Gast schrieb:(05.07.2020, 20:42)Gast schrieb: Dass Jura relativ leicht ist, nur einfach viel, ist schlicht Unsinn.Wo ist Dein Vergleich? Ich hab zuerst nen Bachelor in Politikwissenschaft gemacht und erst dann angefangen Jura zu studieren und muss sagen, dass ich bei Jura nie dachte "Das kapiere ich nicht", sondern immer nur "Wie soll ich mir das alles merken?". Da ging es mir während des Bachelors anders. Nun habe ich erst ein zweistelliges Examen und bin vom Zweiten noch etwas entfernt, aber auch im Ref ist mir ein "Das kapiere ich nicht" bisher nicht untergekommen. Es ist nur einfach unglaublich viel.
Es gibt ganz, ganz viele Dinge in Jura, die ziemlich komplex und abstrakt sind, siehe etwa einige Probleme im materiellen ZivilR, aber gerade auch prozessual.
Sehr schwierig ist es auch, einen komplexen Sachverhalt, der auf 20 Seiten dargestellt ist, in begrenzter Zeit sinnvoll zu ordnen, die Probleme zu sehen, strukturieren und lösen sowie sprachlich gut zu behandeln.
Ich hatte in beiden Examen zweistellige Ergebnisse und ein sehr gutes Abi und würde behaupten, dass Jura ziemlich anspruchsvoll ist.
Dann hast du Jura in Variante B gelernt "sich alles merken". Ich habe das genaue Gegenteil gemacht und nie versucht mir etwas zu "merken", sondern nur zu verstehen. Die paar wirklich notwendigen Dinge, die man sich merken muss, hat man idR in der Examensvorbereitung allein durch ständige Wiederholung in den Klausuren drauf. Den Rest habe ich mir immer über Systematik hergeleitet und war damit recht erfolgreich. Ich würde so als Daumenregel behaupten, dass man ein normales VB sowohl über genug Talent mit Systemverständnis als auch über Fleiß und Auswendiglernen erreichen kann. Erst für die wirklich hohen Regionen in Richtung "gut" muss beides zusammenkommen.
Fleiß allein reicht niemals für ein VB. Es muss auch schon beim VB beides zusammenkommen. Ich hatte einen Kumpel, der saß jeden Tag Minimum 10 Stunden in der bib und das nicht nur 3 Wochen. Und nein, er hat auch nicht 4 Stunden Kaffee getrunken. Herausgekommen sind 2x ausreichend.
06.07.2020, 15:10
Eine Freundin von mir hat sowohl Jura auch als Medizin studiert und beides mit Bestnoten abgeschlossen (Jura jeweils zweistellig, Medizin 1,0). Sie meint, sie fand Medizin leichter, da man eben mit purem Auswendiglernen gute Noten erzielt, die Masse aber trotzdem geringer als bei Jura sei.
06.07.2020, 15:21
Es sollte für Akademiker eine Selbstverständlichkeit sein, dass nicht bloß die Quantität des Lernens entscheidend ist, sondern auch die Qualität.
Wer 10 Stunden am Tag in der Bib sitzt aber an den Examensanforderungen vorbei lernt, wird leider keine gute Noten schreiben. Selbst wenn er viel gemacht hat. Genauso kann man Jura auch nicht einfach nur "verstehen". Viele Aufbauschemata oder Streitentscheids könnten logisch auch ganz anders aussehen, nur wird es eben auf eine bestimmte Art gemacht und die muss man lernen.
Insofern besteht Jura aus einer Kombi aus Lernen und Verstehen. So wie so ziemlich jedes andere Studium auch... wobei eben manche ein Mangel am Verstehen durch mehr Lernen kompensieren und andere durch ein sehr gutes Systemverständnis Lücken im Wissen kompensieren können. Hier gibt es keine goldene Regel.
Wer 10 Stunden am Tag in der Bib sitzt aber an den Examensanforderungen vorbei lernt, wird leider keine gute Noten schreiben. Selbst wenn er viel gemacht hat. Genauso kann man Jura auch nicht einfach nur "verstehen". Viele Aufbauschemata oder Streitentscheids könnten logisch auch ganz anders aussehen, nur wird es eben auf eine bestimmte Art gemacht und die muss man lernen.
Insofern besteht Jura aus einer Kombi aus Lernen und Verstehen. So wie so ziemlich jedes andere Studium auch... wobei eben manche ein Mangel am Verstehen durch mehr Lernen kompensieren und andere durch ein sehr gutes Systemverständnis Lücken im Wissen kompensieren können. Hier gibt es keine goldene Regel.