23.05.2020, 17:59
(23.05.2020, 17:48)Gast schrieb:(22.05.2020, 22:58)Gast008 schrieb: Hallo,Na hoffentlich hast du im Leben auch schon mal was nicht nur gemacht, weil es sich finanziell lohnt, und etwas gemacht, obwohl irgendwer denken könnte, es sei ein „Fehler“...
ich sitze momentan an meiner Diss. bin jetzt seit 5 Monaten dabei und ich hasse es!! Ich frage mich, ob es sich wirklich lohnt, glaube irgendwie kaum dadurch ein besserer Jurist zu werden. Will langfristig in die Justiz und dann lohnt sich der Titel nicht einmal finanziell. Stecke momentan irgendwie in einem persönlichen Dilemma, ob ich mich durch quälen soll oder einfach hinschmeißen soll. Hab Angst den Stempel Versager ohne Durchhaltevermögen zu bekommen.
Oh man :sick:
24.05.2020, 17:36
(22.05.2020, 22:58)Gast008 schrieb: Hallo,
ich sitze momentan an meiner Diss. bin jetzt seit 5 Monaten dabei und ich hasse es!! Ich frage mich, ob es sich wirklich lohnt, glaube irgendwie kaum dadurch ein besserer Jurist zu werden. Will langfristig in die Justiz und dann lohnt sich der Titel nicht einmal finanziell. Stecke momentan irgendwie in einem persönlichen Dilemma, ob ich mich durch quälen soll oder einfach hinschmeißen soll. Hab Angst den Stempel Versager ohne Durchhaltevermögen zu bekommen.
Lieber Gast008,
viele Fragen in diesem Forum lassen sich nur schwer beantworten, Deine jedoch nicht: Sofort abbrechen und etwas tun, das dich glücklich macht. Ich habe meinen Titel und es war mir schon immer klar, dass ich einen Doktor machen würde, und ich liebe wissenschaftliches Arbeiten und trotzdem war es zeitweise höllisch anstrengend. Wenn mich Leute fragen, ob sie Jura studieren/promovieren sollen, dann gebe ich immer dieselbe Antwort: Wenn du nie irgendetwas anderes machen wolltest, dann auf jeden Fall. Wenn Du Dir unsicher bist, dann lass es sein. Das gilt erst recht, wenn du es nach nur 5 Monaten schon hasst. Ich würde sagen, du bist bisher noch nicht über 50 Seiten hinausgekommen. Jetzt stell dir vor, noch einmal mindestens 1,5 Jahre in dem jetzigen Zustand durcharbeiten. Dann evtl. Anmerkungen deines Betreuers einarbeiten. Dann Disputation. Dann alles für die Veröffentlichung aktualisieren. Wenn dir beim Lesen dieser Zeilen schlecht wird, dann weißt du, was zu tun ist. Viel Glück!
24.05.2020, 17:53
(24.05.2020, 17:36)Dr. iur. schrieb:(22.05.2020, 22:58)Gast008 schrieb: Hallo,
ich sitze momentan an meiner Diss. bin jetzt seit 5 Monaten dabei und ich hasse es!! Ich frage mich, ob es sich wirklich lohnt, glaube irgendwie kaum dadurch ein besserer Jurist zu werden. Will langfristig in die Justiz und dann lohnt sich der Titel nicht einmal finanziell. Stecke momentan irgendwie in einem persönlichen Dilemma, ob ich mich durch quälen soll oder einfach hinschmeißen soll. Hab Angst den Stempel Versager ohne Durchhaltevermögen zu bekommen.
Lieber Gast008,
viele Fragen in diesem Forum lassen sich nur schwer beantworten, Deine jedoch nicht: Sofort abbrechen und etwas tun, das dich glücklich macht. Ich habe meinen Titel und es war mir schon immer klar, dass ich einen Doktor machen würde, und ich liebe wissenschaftliches Arbeiten und trotzdem war es zeitweise höllisch anstrengend. Wenn mich Leute fragen, ob sie Jura studieren/promovieren sollen, dann gebe ich immer dieselbe Antwort: Wenn du nie irgendetwas anderes machen wolltest, dann auf jeden Fall. Wenn Du Dir unsicher bist, dann lass es sein. Das gilt erst recht, wenn du es nach nur 5 Monaten schon hasst. Ich würde sagen, du bist bisher noch nicht über 50 Seiten hinausgekommen. Jetzt stell dir vor, noch einmal mindestens 1,5 Jahre in dem jetzigen Zustand durcharbeiten. Dann evtl. Anmerkungen deines Betreuers einarbeiten. Dann Disputation. Dann alles für die Veröffentlichung aktualisieren. Wenn dir beim Lesen dieser Zeilen schlecht wird, dann weißt du, was zu tun ist. Viel Glück!
Dem kann ich mich anschließen. Ich bin aber gleichzeitig auch neugierig, warum du die Diss. begonnen hast. Es gab doch sichelrich etwas, was dich dazu bewogen hat. Etwas, warum du dachtest es sei eine gute Idee. Welche Gründe waren das und welche Bedeutung haben die vor dem Hintergrund deiner bisher unangenehmen Erfahrung?
Ich drücke dir die Daumen, dass du bald eine Lösung findest, mit der du gut leben kannst!
24.05.2020, 18:47
Bin kein Dr., finde die Ratschläge von so "echten Wissenschaftlern" aber auch mit Vorsicht zu geniessen. Gibt doch auch einige, die 12 Monate Schmalspur machen, die müssen sich ja nicht grade mit Leib und Seele der Wissenschaft widmen.
Zur Sache: würde es auch eher lassen, wenn es nicht nur ein kurzzeitiges Tief ist. Dafür ist die Zeit zu schade, zumal der Nutzen in der Justiz gering/ nicht gegeben ist.
Zur Sache: würde es auch eher lassen, wenn es nicht nur ein kurzzeitiges Tief ist. Dafür ist die Zeit zu schade, zumal der Nutzen in der Justiz gering/ nicht gegeben ist.
24.05.2020, 20:15
In der Justiz eh, aber auch in GKen wird der Titel immer seltener. Scheint die Runde gemacht zu haben, dass es gerade ein Bewerbermarkt ist. Steigert natürlich auch den Marktwert derjenigen nochmal, die schon einen haben. Aber:Ich fand die Rolle der Diss bei Juristen eh immer fragwürdig. Ging ja selten um eine wissenschaftliche Laufbahn, wenn man mal ehrlich ist. Also, wenn du das nicht anstrebst, lass es doch einfach.
24.05.2020, 20:34
In den letzten Jahren war der Titel in der Kanzleiwelt nicht nötig. Die Situation kann sich, vor allem durch eine Corona bedingte Wirtschaftskrise, aber auch verändern. Als Wackelkandidat (16 aus 2) kann eine Promotion daher nicht schaden.
24.05.2020, 20:48
Solange man noch reinkommt, würde ich aber auch nicht noch Jahre mit irgendwas verbringen, wer weiß wie es in 2-4 Jahren aussieht. Andersrum natürlich, wenn man nicht reinkam..
25.05.2020, 09:43
(22.05.2020, 22:58)Gast008 schrieb: Hallo,
ich sitze momentan an meiner Diss. bin jetzt seit 5 Monaten dabei und ich hasse es!! Ich frage mich, ob es sich wirklich lohnt, glaube irgendwie kaum dadurch ein besserer Jurist zu werden. Will langfristig in die Justiz und dann lohnt sich der Titel nicht einmal finanziell. Stecke momentan irgendwie in einem persönlichen Dilemma, ob ich mich durch quälen soll oder einfach hinschmeißen soll. Hab Angst den Stempel Versager ohne Durchhaltevermögen zu bekommen.
Die Promotion hebt die Note um einen Punkt an. Kann bei einigen für die Justiz durchaus relevant sein. Aber wenn du es hasst, hat es keinen Zweck. Dann würde ich höchstens einen LLM machen, der macht weniger Aufwand und hat einen ähnlichen Effekt, wenn dir ein weiterer Hochschulgrad wichtig ist.
25.05.2020, 10:04
(25.05.2020, 09:43)Jellinek schrieb:Keine Ahnung, ob das vielleicht in Bayern so ist, aber abgesehen davon, dass die Einstellungsvoraussetzungen der Länder ohnehin stark variieren, habe ich so etwas noch nie irgendwo gelesen oder gehört. In manchen Ländern können besondere (wissenschaftliche) Leistungen - vermutlich auch eine Promotion - helfen, wenn man das "Mindestwunschziel" von z.B. 8 Punkten nicht ganz erreicht hat. Aber, dass es irgendwo Dr. = + 1 Punkt gibt, halte ich für Schwachsinn. Wenn Du in NRW die 7,76 Punkte nicht hast, hilft Dir auch der Dr.-Grad nicht. Und auch ansonsten steht tw, dass eine Promotion oder Berufserfahrung gern gesehen sind, aber auch, dass diese nicht weiterhelfen, wenn die geforderte Mindestnote nicht erreicht wird.(22.05.2020, 22:58)Gast008 schrieb: Hallo,
ich sitze momentan an meiner Diss. bin jetzt seit 5 Monaten dabei und ich hasse es!! Ich frage mich, ob es sich wirklich lohnt, glaube irgendwie kaum dadurch ein besserer Jurist zu werden. Will langfristig in die Justiz und dann lohnt sich der Titel nicht einmal finanziell. Stecke momentan irgendwie in einem persönlichen Dilemma, ob ich mich durch quälen soll oder einfach hinschmeißen soll. Hab Angst den Stempel Versager ohne Durchhaltevermögen zu bekommen.
Die Promotion hebt die Note um einen Punkt an. Kann bei einigen für die Justiz durchaus relevant sein. Aber wenn du es hasst, hat es keinen Zweck. Dann würde ich höchstens einen LLM machen, der macht weniger Aufwand und hat einen ähnlichen Effekt, wenn dir ein weiterer Hochschulgrad wichtig ist.
Ich bin natürlich nicht allwissend. Falls Du das tatsächlich auf irgendeiner Landeshomepage gesehen haben solltest, kannst Du ja mal den Link posten. Sollte es das tatsächlich geben, kann ich mir wirklich allenfalls eine Ausnahme bei Bayern vorstellen und auch da nicht einen ganzen Punkt.
25.05.2020, 11:21
Mir ist auch nicht bekannt, dass der Dr. etwas an der Auswahlgrenze im öD ändert.
Abgesehen davon, ihr denkt viel zu sehr aus Arbeitgebersicht. Wenn ihr Anwälte werden wollt, dann müsst ihr Mandanten am Ende für euch gewinnen. Arbeitgeber zur Einstellung müsst ihr zwei, vielleicht dreimal in eurem Leben überzeugen. Mandanten aber über 30 Jahre konstant und regelmäßig neue gewinnen.
Ein Dr. kann da im Umfeld schlicht hilfreich sein. Sei es, wenn der Partner nicht da ist und der Mandant zu einem durchgestellt wird mit einem "Herr Dr. Schmidt ist nicht da, Dr. Müller ist allerdings auch mit der Sache betraut." Oder aber wenn man in einer Verhandlung sitzt, in der 6 von 7 Beteiligten einen Dr. haben (alles schon erlebt). Wer hingegen primär mit US/UK-Mandanten zu tun haben wird, braucht den Titel eher nicht.
Abgesehen davon, ihr denkt viel zu sehr aus Arbeitgebersicht. Wenn ihr Anwälte werden wollt, dann müsst ihr Mandanten am Ende für euch gewinnen. Arbeitgeber zur Einstellung müsst ihr zwei, vielleicht dreimal in eurem Leben überzeugen. Mandanten aber über 30 Jahre konstant und regelmäßig neue gewinnen.
Ein Dr. kann da im Umfeld schlicht hilfreich sein. Sei es, wenn der Partner nicht da ist und der Mandant zu einem durchgestellt wird mit einem "Herr Dr. Schmidt ist nicht da, Dr. Müller ist allerdings auch mit der Sache betraut." Oder aber wenn man in einer Verhandlung sitzt, in der 6 von 7 Beteiligten einen Dr. haben (alles schon erlebt). Wer hingegen primär mit US/UK-Mandanten zu tun haben wird, braucht den Titel eher nicht.