23.04.2020, 18:56
Hatte einer von euch schon mal eine befristete Stelle beim Arbeitsamt und hat danach eine neue Stelle gefunden? Und was für Stellen bekommt man danach?
24.04.2020, 09:31
27.04.2020, 15:41
Ein Bekannter von mir hatte zuerst eine befristete Stelle bei der Arbeitsagentur und dann haben sie es in eine unbefristete Stelle umgewandelt bzw er konnte dann auch den Ort wechseln, was ihm auch sehr gelegen kam.
Ist eigentlich eine etwas bittere Geschichte, denn er war vorher freiberuflicher Rechtsanwalt und hat da weniger verdient als jetzt beim Amt. Von dem was ich so höre sind die nicht gerade ein Traum Arbeitgeber, es gibt eben relativ viel befristete Verträge und es wird auch relativ streng überwacht, wie viel man schafft. Er bearbeitet zB Hartz 4 Anträge.
Ist eigentlich eine etwas bittere Geschichte, denn er war vorher freiberuflicher Rechtsanwalt und hat da weniger verdient als jetzt beim Amt. Von dem was ich so höre sind die nicht gerade ein Traum Arbeitgeber, es gibt eben relativ viel befristete Verträge und es wird auch relativ streng überwacht, wie viel man schafft. Er bearbeitet zB Hartz 4 Anträge.
27.04.2020, 17:16
(27.04.2020, 15:41)Gast1 schrieb: Ein Bekannter von mir hatte zuerst eine befristete Stelle bei der Arbeitsagentur und dann haben sie es in eine unbefristete Stelle umgewandelt bzw er konnte dann auch den Ort wechseln, was ihm auch sehr gelegen kam.
Ist eigentlich eine etwas bittere Geschichte, denn er war vorher freiberuflicher Rechtsanwalt und hat da weniger verdient als jetzt beim Amt. Von dem was ich so höre sind die nicht gerade ein Traum Arbeitgeber, es gibt eben relativ viel befristete Verträge und es wird auch relativ streng überwacht, wie viel man schafft. Er bearbeitet zB Hartz 4 Anträge.
Ist das nicht total unmotivierend, jeden Tag mit RTL2- Menschen zu tun zu haben und dann jeden Tag aufs Neue das ganze Elend zu erleben, wie Chantalle- Brittney mal wieder schwanger ist mit ihren zarten 15 Jahren?
27.04.2020, 17:37
(27.04.2020, 17:16)Gast schrieb:(27.04.2020, 15:41)Gast1 schrieb: Ein Bekannter von mir hatte zuerst eine befristete Stelle bei der Arbeitsagentur und dann haben sie es in eine unbefristete Stelle umgewandelt bzw er konnte dann auch den Ort wechseln, was ihm auch sehr gelegen kam.
Ist eigentlich eine etwas bittere Geschichte, denn er war vorher freiberuflicher Rechtsanwalt und hat da weniger verdient als jetzt beim Amt. Von dem was ich so höre sind die nicht gerade ein Traum Arbeitgeber, es gibt eben relativ viel befristete Verträge und es wird auch relativ streng überwacht, wie viel man schafft. Er bearbeitet zB Hartz 4 Anträge.
Ist das nicht total unmotivierend, jeden Tag mit RTL2- Menschen zu tun zu haben und dann jeden Tag aufs Neue das ganze Elend zu erleben, wie Chantalle- Brittney mal wieder schwanger ist mit ihren zarten 15 Jahren?
Aus dem Artikel der Zeit "Selbst die Jobcenter haben sich abgeschottet":
ZEIT ONLINE: Gucken Sie manchmal Fernsehformate über Langzeitarbeitslose wie Hartz und herzlich oder Armes Deutschland?
Beistand: Das halte ich nicht aus, so erstunken und erlogen wie das ist. Dass man asozial ist, nicht auf seine Kinder aufpasst, sich nicht pflegt, frisst, partout nicht arbeiten will, arbeitsscheu ist – mit meiner persönlichen Realität oder auch der von Leuten, die ich durch die Beratung kenne, hat das nichts zu tun. Nichts, nicht mal im Ansatz. Das ist wie – ach, da fällt mir gar kein Beispiel für ein.
ZEIT ONLINE: Wenn Hartz IV so paradiesisch ist, wie es medial dargestellt wird – Amt zahlt, schön auf der Couch chillen, Knipse an und dann gepflegt Chips reingepfiffen –, dann ist es in meinen Augen nicht ohne Ironie, wie die ganzen High-Performer aus der Leistungsgesellschaft im Moment mit den Hufen scharren, weil sie es gerade zu Hause nicht aushalten. Wie sehen Sie das?
Beistand: Es ist noch mal ein Unterschied, ob ich auf 30 oder 50 qm wohne, durch die Mietobergrenzen in einfache Wohnverhältnisse gezwungen bin, oder ob ich in einem Einfamilienhaus mit Garten oder einem Apartment mit Dachterrasse zu Hause bin. Natürlich spürt man, dass die Leute raus wollen, an die Strände, was mit Hartz-IV aufgrund der geringen Mobilitätskosten ohnehin fast unmöglich ist.
ZEIT ONLINE: Das heißt, für Sie ist eigentlich immer Quarantäne.
Beistand: Als Hartz-IV-Empfänger ist man ans eigene Zuhause gefesselt, weil alles, was man draußen macht, Geld kostet oder aus Versuchung besteht. Nur spazieren zu gehen nervt einen irgendwann. Auch deswegen isoliert man sich. Und Isolation ist etwas, das Menschen nicht gut vertragen. Deshalb warten gerade alle gespannt darauf, dass die Maßnahmen gelockert werden. Da kann man sich überlegen, was Hartz-IV-Empfänger erleiden, Depression und soziale Isolation kommen da häufig vor.
ZEIT ONLINE: Gäbe es aus ihrer Warte Tipps, wie man mit der Isolation umgeht?
Beistand: Tipps? (lacht) Nein. Die Isolation für die Leute aktuell wird endlich sein. Aber ein Hartz-IV-Empfänger hat die soziale Isolation immer. Die Vermittlung in wirkliche Arbeit ist marginal. Keine Hoffnung zu haben, dass sich dein Zustand ändert, das macht was mit den Leuten. Das erlebe ich in den Beratungen ganz oft. Das führt zu Resignation. Wenn man dann bedenkt, wie die Geldhähne jetzt geöffnet wurden, die schwarze Null sich in Luft aufgelöst hat – wenn man dieses Geld im Hartz-IV-Bereich in die Fortbildung von Leuten gesteckt hätte, die sich etwa im Pflegebereich engagiert wollten, wenn sie dafür ausgebildet würden! Das wäre doch einmal eine Überlegung wert, ob man nicht in die Würde der Leute investieren sollte statt in ihre Armut. Mit einem vernünftigen Regelsatz und wirksamen Weiterbildungen, die den Interessen der Menschen entsprechen, statt sie in Billigjobs hineinzuzwängen.
27.04.2020, 17:39
(27.04.2020, 17:16)Gast schrieb:(27.04.2020, 15:41)Gast1 schrieb: Ein Bekannter von mir hatte zuerst eine befristete Stelle bei der Arbeitsagentur und dann haben sie es in eine unbefristete Stelle umgewandelt bzw er konnte dann auch den Ort wechseln, was ihm auch sehr gelegen kam.
Ist eigentlich eine etwas bittere Geschichte, denn er war vorher freiberuflicher Rechtsanwalt und hat da weniger verdient als jetzt beim Amt. Von dem was ich so höre sind die nicht gerade ein Traum Arbeitgeber, es gibt eben relativ viel befristete Verträge und es wird auch relativ streng überwacht, wie viel man schafft. Er bearbeitet zB Hartz 4 Anträge.
Ist das nicht total unmotivierend, jeden Tag mit RTL2- Menschen zu tun zu haben und dann jeden Tag aufs Neue das ganze Elend zu erleben, wie Chantalle- Brittney mal wieder schwanger ist mit ihren zarten 15 Jahren?
Eine ähnliche Klientel wird doch aber auch der Strafrichter am AG haben?
28.04.2020, 16:31
Also meinen Bekannten stören dort weniger die sogenannten Kunden, als vielmehr Teile der Kollegen, wo ein ziemliches bespitzeln zu herrschen scheint, z.b. Fehler der Kollegen werden von bestimmten Leuten an den Vorgesetzten gemeldet, und es wird eben sehr genau überwacht, ob man seine Fallzahlen schafft und so weiter. Von den Leuten die als Kunden da sind, klar, einige sind asozial, aber wenn man sich sachlich und höflich verhält geht das auch und im Gegensatz zur Tätigkeit als Anwalt muss man eben auch keine Akquisition betreiben, wo er sehr schlecht ist
28.04.2020, 17:13
(28.04.2020, 16:31)Gast1 schrieb: Also meinen Bekannten stören dort weniger die sogenannten Kunden, als vielmehr Teile der Kollegen, wo ein ziemliches bespitzeln zu herrschen scheint, z.b. Fehler der Kollegen werden von bestimmten Leuten an den Vorgesetzten gemeldet, und es wird eben sehr genau überwacht, ob man seine Fallzahlen schafft und so weiter. Von den Leuten die als Kunden da sind, klar, einige sind asozial, aber wenn man sich sachlich und höflich verhält geht das auch und im Gegensatz zur Tätigkeit als Anwalt muss man eben auch keine Akquisition betreiben, wo er sehr schlecht ist
Die Kunden kommen von selber...
Und wie ist es als Arbeitsvermittler? Bringt das mehr Spaß? Oder steckt man da nur in sinnlose Maßnahmen?