20.02.2024, 10:45
Hallo,
mein Beitrag wendet sich in erster Linie an diejenigen, die ihr zweites Examen schon erfolgreich hinter sich gebracht haben (vielleicht sogar als Mutter/Vater). Ich habe ein kleines Kind und schreibe in rund einem halben Jahr Examen. Bin also gerade in der Anwaltsstation.
Meine Stationen waren leider sehr arbeitsintensiv, sodass ich wirklich viel durch die Stationsarbeit eingespannt war. Rückblickend betrachtet hätte ich mich vielleicht über die Belastung beschweren sollen um mehr Zeit zum Lernen zu haben, aber das lässt sich nun nicht ändern.
Jedenfalls war ich durch die Stationsarbeit und die Kinderbetreuung teilweise sehr eingespannt und bin nicht wirklich zum Lernen oder Klausurenschreiben gekommen. Natürlich habe ich hier und da mal eine Klausur mitgeschrieben und auch Skripte durchgelesen, sodass mir die verschiedenen Prozesskonstellationen (Klagerücknahme, Widerklage usw.) nicht gänzlich unbekannt sind und ich zumindest weiß, wo sie geregelt sind.
Mein Problem ist, dass ich mich aber total überfordert mit den Probeklausuren fühle, weil ich weder im prozessualen, noch im materiellen Recht wirklich fit bin. Dabei war mein erstes Examen recht solide (vb). Jedoch liegt es nun einige Jahre zurück, da ich nach dem ersten Examen wegen Arbeit und Elternzeit ausgefallen bin.
Ich komme also mit den Probeklausuren überhaupt nicht zurecht und komme meist an irgendeinen Punkt, wo ich "nicht weiterkomme" und mich so unsicher fühle, dass ich in meinen Unterlagen nachschaue, um doch irgendwie auf die Lösung zu kommen. Ich weiß, dass die Kunst gerade darin liegt, dass man sich irgendwie durchbeißt, aber ich fühle mich richtig blockiert, weil ich das Gefühl habe, kein solides "Gerüst" aufgebaut zu haben, mit dem ich arbeiten kann. Dadurch fallen meine Probeklausuren (aus dem Fortgeschrittenen-Kurs) wirklich miserabel aus (durchgefallen oder knapp bestanden). Ich weiß nicht, wie ich die Klausuren bestehen soll, weil es momentan einfach grottenschlecht läuft und liege nachts teilweise wach, weil mich die Angst vor dem Durchfallen so umtreibt.
Ich möchte die nächsten 5 Monate jetzt wirklich Gas geben, um die Klausuren irgendwie zu bestehen. Gerade auch weil ich ein Kind habe und dementsprechend viel Verantwortung, lastet ein gewaltiger Druck auf mich und mir fehlt gerade ein bisschen die Gelassenheit, um mich auf das Wesentliche zu besinnen. Daher meine Frage: Wie würdet ihr an meiner Stelle die nächsten Monate nutzen, um euch vorzubereiten, sowohl in materiell-rechtlicher Hinsicht als auch prozessual? Womit seid ihr gut gefahren?
Manche Themengebiete (ZVR, Revisionsrecht) habe ich mir quasi noch gar nicht angeschaut, aber ein Skript von vorne bis hinten durchzulesen, wird mich wohl kaum durch die Klausuren bringen.
Ich bin euch wirklich unendlich dankbar für jeden Tipp und Erfahrungsaustausch!
mein Beitrag wendet sich in erster Linie an diejenigen, die ihr zweites Examen schon erfolgreich hinter sich gebracht haben (vielleicht sogar als Mutter/Vater). Ich habe ein kleines Kind und schreibe in rund einem halben Jahr Examen. Bin also gerade in der Anwaltsstation.
Meine Stationen waren leider sehr arbeitsintensiv, sodass ich wirklich viel durch die Stationsarbeit eingespannt war. Rückblickend betrachtet hätte ich mich vielleicht über die Belastung beschweren sollen um mehr Zeit zum Lernen zu haben, aber das lässt sich nun nicht ändern.
Jedenfalls war ich durch die Stationsarbeit und die Kinderbetreuung teilweise sehr eingespannt und bin nicht wirklich zum Lernen oder Klausurenschreiben gekommen. Natürlich habe ich hier und da mal eine Klausur mitgeschrieben und auch Skripte durchgelesen, sodass mir die verschiedenen Prozesskonstellationen (Klagerücknahme, Widerklage usw.) nicht gänzlich unbekannt sind und ich zumindest weiß, wo sie geregelt sind.
Mein Problem ist, dass ich mich aber total überfordert mit den Probeklausuren fühle, weil ich weder im prozessualen, noch im materiellen Recht wirklich fit bin. Dabei war mein erstes Examen recht solide (vb). Jedoch liegt es nun einige Jahre zurück, da ich nach dem ersten Examen wegen Arbeit und Elternzeit ausgefallen bin.
Ich komme also mit den Probeklausuren überhaupt nicht zurecht und komme meist an irgendeinen Punkt, wo ich "nicht weiterkomme" und mich so unsicher fühle, dass ich in meinen Unterlagen nachschaue, um doch irgendwie auf die Lösung zu kommen. Ich weiß, dass die Kunst gerade darin liegt, dass man sich irgendwie durchbeißt, aber ich fühle mich richtig blockiert, weil ich das Gefühl habe, kein solides "Gerüst" aufgebaut zu haben, mit dem ich arbeiten kann. Dadurch fallen meine Probeklausuren (aus dem Fortgeschrittenen-Kurs) wirklich miserabel aus (durchgefallen oder knapp bestanden). Ich weiß nicht, wie ich die Klausuren bestehen soll, weil es momentan einfach grottenschlecht läuft und liege nachts teilweise wach, weil mich die Angst vor dem Durchfallen so umtreibt.
Ich möchte die nächsten 5 Monate jetzt wirklich Gas geben, um die Klausuren irgendwie zu bestehen. Gerade auch weil ich ein Kind habe und dementsprechend viel Verantwortung, lastet ein gewaltiger Druck auf mich und mir fehlt gerade ein bisschen die Gelassenheit, um mich auf das Wesentliche zu besinnen. Daher meine Frage: Wie würdet ihr an meiner Stelle die nächsten Monate nutzen, um euch vorzubereiten, sowohl in materiell-rechtlicher Hinsicht als auch prozessual? Womit seid ihr gut gefahren?
Manche Themengebiete (ZVR, Revisionsrecht) habe ich mir quasi noch gar nicht angeschaut, aber ein Skript von vorne bis hinten durchzulesen, wird mich wohl kaum durch die Klausuren bringen.
Ich bin euch wirklich unendlich dankbar für jeden Tipp und Erfahrungsaustausch!
Ich kann Dir empfehlen, zur Vorbereitung auf das Referendariat das Buch "99 Tipps & Hinweise für ein erfolgreiches Rechtsreferendariat" zu lesen. Das Buch gibt es als Print-Ausgabe und E-Book. Infos hierzu findest Du auf folgender Seite:
https://www.juristenkoffer.de/rechtsreferendariat/99-tipps-hinweise.php
Neben Tipps zur Planung des Referendariats beinhaltet das Buch auch viele hilfreiche Hinweise zur optimalen Examensvorbereitung sowie viele konkrete Tipps für das Schreiben der Klausuren.
https://www.juristenkoffer.de/rechtsreferendariat/99-tipps-hinweise.php
Neben Tipps zur Planung des Referendariats beinhaltet das Buch auch viele hilfreiche Hinweise zur optimalen Examensvorbereitung sowie viele konkrete Tipps für das Schreiben der Klausuren.
20.02.2024, 11:32
(20.02.2024, 10:45)annaistmeinname schrieb: Hallo,
mein Beitrag wendet sich in erster Linie an diejenigen, die ihr zweites Examen schon erfolgreich hinter sich gebracht haben (vielleicht sogar als Mutter/Vater). Ich habe ein kleines Kind und schreibe in rund einem halben Jahr Examen. Bin also gerade in der Anwaltsstation.
Meine Stationen waren leider sehr arbeitsintensiv, sodass ich wirklich viel durch die Stationsarbeit eingespannt war. Rückblickend betrachtet hätte ich mich vielleicht über die Belastung beschweren sollen um mehr Zeit zum Lernen zu haben, aber das lässt sich nun nicht ändern.
Jedenfalls war ich durch die Stationsarbeit und die Kinderbetreuung teilweise sehr eingespannt und bin nicht wirklich zum Lernen oder Klausurenschreiben gekommen. Natürlich habe ich hier und da mal eine Klausur mitgeschrieben und auch Skripte durchgelesen, sodass mir die verschiedenen Prozesskonstellationen (Klagerücknahme, Widerklage usw.) nicht gänzlich unbekannt sind und ich zumindest weiß, wo sie geregelt sind.
Mein Problem ist, dass ich mich aber total überfordert mit den Probeklausuren fühle, weil ich weder im prozessualen, noch im materiellen Recht wirklich fit bin. Dabei war mein erstes Examen recht solide (vb). Jedoch liegt es nun einige Jahre zurück, da ich nach dem ersten Examen wegen Arbeit und Elternzeit ausgefallen bin.
Ich komme also mit den Probeklausuren überhaupt nicht zurecht und komme meist an irgendeinen Punkt, wo ich "nicht weiterkomme" und mich so unsicher fühle, dass ich in meinen Unterlagen nachschaue, um doch irgendwie auf die Lösung zu kommen. Ich weiß, dass die Kunst gerade darin liegt, dass man sich irgendwie durchbeißt, aber ich fühle mich richtig blockiert, weil ich das Gefühl habe, kein solides "Gerüst" aufgebaut zu haben, mit dem ich arbeiten kann. Dadurch fallen meine Probeklausuren (aus dem Fortgeschrittenen-Kurs) wirklich miserabel aus (durchgefallen oder knapp bestanden). Ich weiß nicht, wie ich die Klausuren bestehen soll, weil es momentan einfach grottenschlecht läuft und liege nachts teilweise wach, weil mich die Angst vor dem Durchfallen so umtreibt.
Ich möchte die nächsten 5 Monate jetzt wirklich Gas geben, um die Klausuren irgendwie zu bestehen. Gerade auch weil ich ein Kind habe und dementsprechend viel Verantwortung, lastet ein gewaltiger Druck auf mich und mir fehlt gerade ein bisschen die Gelassenheit, um mich auf das Wesentliche zu besinnen. Daher meine Frage: Wie würdet ihr an meiner Stelle die nächsten Monate nutzen, um euch vorzubereiten, sowohl in materiell-rechtlicher Hinsicht als auch prozessual? Womit seid ihr gut gefahren?
Manche Themengebiete (ZVR, Revisionsrecht) habe ich mir quasi noch gar nicht angeschaut, aber ein Skript von vorne bis hinten durchzulesen, wird mich wohl kaum durch die Klausuren bringen.
Ich bin euch wirklich unendlich dankbar für jeden Tipp und Erfahrungsaustausch!
Hi, ein Punkt vorweg: 5 Monate sind knapp, aber nicht unmöglich. Da dein erstes Examen bereits solide war, gehe ich mal davon aus, dass du das Handwerkszeugs drauf hast (auch wenn bereits etwas Zeit vergangen ist).
Hast du die nächsten fünf Monate komplett frei? (Abgesehen natürlich von der Betreuung deines Kindes). Wenn ja, dann würde ich mir einen 6 Tage / Woche Plan aufstellen mit spiegelbildlichen Gewichtung zu der Anzahl deiner Klausuren (ZR/ÖR/SR). Hängt ja von deinem Bundesland ab. Und dann erst die Basics voll drauf haben, also hört sich evtl. banal an, aber Tenor rauf und runter üben, alle klagekonstellationen, da darfst du nicht lang nachdenken und vor allem keine Fehler machen. Das schaffst du am besten, in dem du dir alle Klausuren, die du bekommst (echte examensklausuren) rauf und runter übst. Du kannst dir ein Skript/Buch dazulegen, falls du da mal nachschlagen willst. Aber verlier dich nicht in den Details! So lernst du die gängigen konstellationen, die in Klausuren gestellt werden (Aufrechnung, widerklage, teilw. Rücknahme, erledigt Erklärung etc.) das Skript/ Buch darfst du aber nur am Anfang dazu nehmen (max 1-2 Monate) damit du auch lernst, unter echten Bedingungen täglich Klausuren zu schreiben. Das sind erstmal wie stützräder beim Fahrrad. Du musst ohne fahren lernen. Das schaffst du aber! Präg dir auch immer die Schemata ein, im Urteil z.B. beim Tatbestand, wie und wo sich eine einseitige erledigterklärung auswirkt etc. Anwaltsschriftsatz immer an vollständige Anträge denken etc..
Du kannst es schaffen, wenn du die ganzen fünf Monate nutzen kannst und du diese effizient nutzt, will heißen, nur Klausuren (weil auch nur das geprüft wird) und allenfalls fürs Verständnis/hintergrundinfo partiell Skript/lehrbuch, Schemata und tenorierungen aus dem Schlaf können. Da darfst du wirklich keine Zeit verlieren und keine Fehler machen. Am Anfang wird dir das schwer fallen va wenn du z.B. ZVR noch nicht gemacht hast. Aber schau dir da dann partiell im Skript z.B. erst die eine Klageart an und dann direkt Klausuren dazu, und so arbeitest du dich vor.
Strukturier deine Klausuren, arbeite mit Absätzen (leserfreundlich), kurze Sätze (lieber zwei als einen langen mit zig neben/relativsötzen) so kurz wie möglich, so viel wie nötig. Nur tatbestabdsnerkmale und kurz abfrühstücken. Du bist eine „Richterin“ StA etc. Dh viel Arbeit wenig Zeit, also musst du entscheidungsfreudig sein. Darauf wollen sie dich trainieren. Dass im nachgang Urteile aufgehoben werden, weil andere Argumente „stärker“ sind, sieht man in der Praxis ja tagtäglich. Also hab keine Furcht und sei mutig. Du schaffst das! Viel Erfolg
20.02.2024, 11:37
Liebe Anna,
vielen Dank für deine offene und ehrlicher Foreneintrag. Es ist verständlich, dass du dich in dieser Situation überfordert fühlst, besonders mit der Verantwortung als Elternteil und den Anforderungen der Anwaltsstation. Es ist wichtig, dass du dir selbst Zeit gibst, um dich zu sammeln und einen Plan zu entwickeln.
Um effektiv für deine Klausuren vorzubereiten, könntest du zunächst versuchen, einen strukturierten Lernplan zu erstellen. Dieser könnte beinhalten, regelmäßig Zeit zum Lernen einzuplanen, sowohl für das materielle Recht als auch für das prozessuale Recht. Priorisiere die Themen, die du noch nicht gut kennst, und arbeite systematisch daran, dein Verständnis zu vertiefen.
Es könnte auch hilfreich sein, sich einer Lerngruppe anzuschließen oder einen Tutor zu suchen, der dir bei Fragen und Problemen helfen kann. Der Austausch mit anderen kann motivierend sein und neue Perspektiven eröffnen.
Wenn es um das Durcharbeiten von Skripten geht, könntest du versuchen, effizienter zu sein, indem du wichtige Konzepte und Zusammenhänge markierst oder Zusammenfassungen erstellst. Es ist nicht notwendig, jedes Detail zu kennen, aber ein solides Verständnis der grundlegenden Prinzipien ist entscheidend.
Neben dem Lernen ist es auch wichtig, auf deine mentale und physische Gesundheit zu achten. Versuche, Stress abzubauen, indem du regelmäßig Pausen einlegst, Sport treibst oder Entspannungstechniken anwendest.
Denke daran, dass es normal ist, sich manchmal überfordert zu fühlen, aber bleibe positiv und fokussiert auf dein Ziel. Mit harter Arbeit und der richtigen Strategie kannst du es schaffen, deine Klausuren erfolgreich zu bestehen.
Zusätzlich zu den bereits erwähnten Tipps möchte ich darauf hinweisen, dass du auch die Möglichkeit hast, an den Kaiser Seminaren teilzunehmen, um deine Vorbereitung zu unterstützen. Diese Seminare bieten eine strukturierte und praxisorientierte Herangehensweise an die Examensvorbereitung und könnten dir helfen, deine Kenntnisse zu festigen und deine Klausuren besser zu meistern.
Des Weiteren bietet Kaiser Seminare die Option einer Ratenzahlung zu 0% Zinsen an, was die finanzielle Belastung erleichtern könnte. Dies ermöglicht es dir, die Seminare zu nutzen, ohne dich um sofortige finanzielle Engpässe sorgen zu müssen.
Mit noch fünf Monaten Zeit vor dir, gibt es noch viel Raum, um deine Vorbereitung zu optimieren und dein Ziel zu erreichen. Nutze diese Zeit effektiv, sei beharrlich und vertraue auf deine Fähigkeiten. Du kannst es schaffen!
Alles Gute für deine Vorbereitung und zögere nicht, weitere Fragen zu stellen oder Unterstützung zu suchen.
Herzliche Grüße
Harvey
vielen Dank für deine offene und ehrlicher Foreneintrag. Es ist verständlich, dass du dich in dieser Situation überfordert fühlst, besonders mit der Verantwortung als Elternteil und den Anforderungen der Anwaltsstation. Es ist wichtig, dass du dir selbst Zeit gibst, um dich zu sammeln und einen Plan zu entwickeln.
Um effektiv für deine Klausuren vorzubereiten, könntest du zunächst versuchen, einen strukturierten Lernplan zu erstellen. Dieser könnte beinhalten, regelmäßig Zeit zum Lernen einzuplanen, sowohl für das materielle Recht als auch für das prozessuale Recht. Priorisiere die Themen, die du noch nicht gut kennst, und arbeite systematisch daran, dein Verständnis zu vertiefen.
Es könnte auch hilfreich sein, sich einer Lerngruppe anzuschließen oder einen Tutor zu suchen, der dir bei Fragen und Problemen helfen kann. Der Austausch mit anderen kann motivierend sein und neue Perspektiven eröffnen.
Wenn es um das Durcharbeiten von Skripten geht, könntest du versuchen, effizienter zu sein, indem du wichtige Konzepte und Zusammenhänge markierst oder Zusammenfassungen erstellst. Es ist nicht notwendig, jedes Detail zu kennen, aber ein solides Verständnis der grundlegenden Prinzipien ist entscheidend.
Neben dem Lernen ist es auch wichtig, auf deine mentale und physische Gesundheit zu achten. Versuche, Stress abzubauen, indem du regelmäßig Pausen einlegst, Sport treibst oder Entspannungstechniken anwendest.
Denke daran, dass es normal ist, sich manchmal überfordert zu fühlen, aber bleibe positiv und fokussiert auf dein Ziel. Mit harter Arbeit und der richtigen Strategie kannst du es schaffen, deine Klausuren erfolgreich zu bestehen.
Zusätzlich zu den bereits erwähnten Tipps möchte ich darauf hinweisen, dass du auch die Möglichkeit hast, an den Kaiser Seminaren teilzunehmen, um deine Vorbereitung zu unterstützen. Diese Seminare bieten eine strukturierte und praxisorientierte Herangehensweise an die Examensvorbereitung und könnten dir helfen, deine Kenntnisse zu festigen und deine Klausuren besser zu meistern.
Des Weiteren bietet Kaiser Seminare die Option einer Ratenzahlung zu 0% Zinsen an, was die finanzielle Belastung erleichtern könnte. Dies ermöglicht es dir, die Seminare zu nutzen, ohne dich um sofortige finanzielle Engpässe sorgen zu müssen.
Mit noch fünf Monaten Zeit vor dir, gibt es noch viel Raum, um deine Vorbereitung zu optimieren und dein Ziel zu erreichen. Nutze diese Zeit effektiv, sei beharrlich und vertraue auf deine Fähigkeiten. Du kannst es schaffen!
Alles Gute für deine Vorbereitung und zögere nicht, weitere Fragen zu stellen oder Unterstützung zu suchen.
Herzliche Grüße
Harvey
20.02.2024, 13:24
Hallo Anna, ich erkenne mich sehr gut wieder. Ich habe letztes Jahr meine 2. Examen abgelegt (Mein Kind war da 3) und hatte das Gefühl, dass ich bis zum Tauchen nichts konnte. Ich habe mir dann aber einen Lernplan erstellt, jede Woche eine Lerngruppe gemacht und mehrfach Klausuren geschrieben. Die Standardsachen wiederholen sich ja doch regelmäßig und irgendwann sitzen sie dann.
Besteht auch die Möglichkeit, dass dein Partner (falls vorhanden) mal mit eurem Kind wegfährt? Mein Mann war z.B. auch mehrfach bei den Großeltern, die unser Kind dann betreut haben und er konnte dann im Home Office arbeiten. So hatte ich komplett freie Tage ohne Zeitdruck und Gedanken, um Betreuung oder co. Während der Examensklausuren würde ich dir sowieso empfehlen, dass du alleine schläfst, da dir sonst einfach die Energie fehlt. Ein Kleinkind kann ja schließlich auch gerne mal schlecht schlafen.
Besteht auch die Möglichkeit, dass dein Partner (falls vorhanden) mal mit eurem Kind wegfährt? Mein Mann war z.B. auch mehrfach bei den Großeltern, die unser Kind dann betreut haben und er konnte dann im Home Office arbeiten. So hatte ich komplett freie Tage ohne Zeitdruck und Gedanken, um Betreuung oder co. Während der Examensklausuren würde ich dir sowieso empfehlen, dass du alleine schläfst, da dir sonst einfach die Energie fehlt. Ein Kleinkind kann ja schließlich auch gerne mal schlecht schlafen.
20.02.2024, 13:56
Hallo Anna,
danke für deinen Beitrag.
Ich bin in der Verwaltungsstation und habe drei kleine Kinder (4, 2 und 1).
Ich empfinde auch großen Druck und lerne daher jetzt schon jede Nacht.
Versuch einfach so viel wie möglich bis zu deinen Klausuren noch zu lernen und immer wieder ernsthaft zu reflektieren, ob du die Dinge tatsächlich aufgenommen hast. Ggf. noch mit Crashkursen arbeiten, wenn dein Partner das Kind am WE übernehmen kann.
Ich drücke dir feste die Daumen. LG Anni
danke für deinen Beitrag.
Ich bin in der Verwaltungsstation und habe drei kleine Kinder (4, 2 und 1).
Ich empfinde auch großen Druck und lerne daher jetzt schon jede Nacht.
Versuch einfach so viel wie möglich bis zu deinen Klausuren noch zu lernen und immer wieder ernsthaft zu reflektieren, ob du die Dinge tatsächlich aufgenommen hast. Ggf. noch mit Crashkursen arbeiten, wenn dein Partner das Kind am WE übernehmen kann.
Ich drücke dir feste die Daumen. LG Anni
20.02.2024, 15:49
(20.02.2024, 10:45)annaistmeinname schrieb: Hallo,Guten Tag,
mein Beitrag wendet sich in erster Linie an diejenigen, die ihr zweites Examen schon erfolgreich hinter sich gebracht haben (vielleicht sogar als Mutter/Vater). Ich habe ein kleines Kind und schreibe in rund einem halben Jahr Examen. Bin also gerade in der Anwaltsstation.
Meine Stationen waren leider sehr arbeitsintensiv, sodass ich wirklich viel durch die Stationsarbeit eingespannt war. Rückblickend betrachtet hätte ich mich vielleicht über die Belastung beschweren sollen um mehr Zeit zum Lernen zu haben, aber das lässt sich nun nicht ändern.
Jedenfalls war ich durch die Stationsarbeit und die Kinderbetreuung teilweise sehr eingespannt und bin nicht wirklich zum Lernen oder Klausurenschreiben gekommen. Natürlich habe ich hier und da mal eine Klausur mitgeschrieben und auch Skripte durchgelesen, sodass mir die verschiedenen Prozesskonstellationen (Klagerücknahme, Widerklage usw.) nicht gänzlich unbekannt sind und ich zumindest weiß, wo sie geregelt sind.
Mein Problem ist, dass ich mich aber total überfordert mit den Probeklausuren fühle, weil ich weder im prozessualen, noch im materiellen Recht wirklich fit bin. Dabei war mein erstes Examen recht solide (vb). Jedoch liegt es nun einige Jahre zurück, da ich nach dem ersten Examen wegen Arbeit und Elternzeit ausgefallen bin.
Ich komme also mit den Probeklausuren überhaupt nicht zurecht und komme meist an irgendeinen Punkt, wo ich "nicht weiterkomme" und mich so unsicher fühle, dass ich in meinen Unterlagen nachschaue, um doch irgendwie auf die Lösung zu kommen. Ich weiß, dass die Kunst gerade darin liegt, dass man sich irgendwie durchbeißt, aber ich fühle mich richtig blockiert, weil ich das Gefühl habe, kein solides "Gerüst" aufgebaut zu haben, mit dem ich arbeiten kann. Dadurch fallen meine Probeklausuren (aus dem Fortgeschrittenen-Kurs) wirklich miserabel aus (durchgefallen oder knapp bestanden). Ich weiß nicht, wie ich die Klausuren bestehen soll, weil es momentan einfach grottenschlecht läuft und liege nachts teilweise wach, weil mich die Angst vor dem Durchfallen so umtreibt.
Ich möchte die nächsten 5 Monate jetzt wirklich Gas geben, um die Klausuren irgendwie zu bestehen. Gerade auch weil ich ein Kind habe und dementsprechend viel Verantwortung, lastet ein gewaltiger Druck auf mich und mir fehlt gerade ein bisschen die Gelassenheit, um mich auf das Wesentliche zu besinnen. Daher meine Frage: Wie würdet ihr an meiner Stelle die nächsten Monate nutzen, um euch vorzubereiten, sowohl in materiell-rechtlicher Hinsicht als auch prozessual? Womit seid ihr gut gefahren?
Manche Themengebiete (ZVR, Revisionsrecht) habe ich mir quasi noch gar nicht angeschaut, aber ein Skript von vorne bis hinten durchzulesen, wird mich wohl kaum durch die Klausuren bringen.
Ich bin euch wirklich unendlich dankbar für jeden Tipp und Erfahrungsaustausch!
als Vater mit einer noch etwas anderen Bindung zum Kind (das in vielen Situationen im Zweifel einfach zur Mutter will), war ich nicht ganz in deiner Situation, habe dafür aber schon die Vorbereitung zum ersten StEx mit Kind und die zum zweiten mit zwei Kindern mitgemacht. Fünf Monate vor dem Examen jedenfalls war ich keinesfalls weiter als du, vielleicht sogar weniger weit. Zum VB hat es letzten Endes nicht gereicht, aber für ein oberes b.
Das Grundgerüst kommt mit dem Schreiben, nimm also alle Klausuren, die du in die Finger bekommen kannst, Alpmann, Kaiser und vor allem vom Gericht. Nimm die Kaiserkurse am Wochenende mit (hoffentlich kann jemand mit dem Kind helfen, morgens und abends hast du dann immer noch Zeit), die vermitteln idR viel Nützliches. Aber das wichtigste ist das Schreiben - bei mir waren es vier Klausuren die Woche für mehrere Wochen am Ende, davor zumindest zwei Stück.
Wie man sich den materiellen Stoff beibringt, ist eine Typfrage, aber das sollte bei dir sicher kein Problem sein. Du schaffst das auf jeden Fall, wenn du die fünf Monate intensiv nutzt. Viel Glück.
20.02.2024, 21:59
In deiner Schilderung finde ich mich ziemlich gut wieder: ein einjähriges Kind, anstrengende Stationen, lange Pause zwischen ersten und zweitem Examen durch die Diss und zu Beginn der Tauchphase das Gefühl, nicht hinterher zu kommen, weil ich davor kaum etwas geschafft habe. Dann war natürlich Geld immer ein Thema, das Ref ist bekanntlich nicht gut bezahlt und mein Mann hatte noch promoviert. Dadurch steigt der Druck, denn ein Verbesserungsversuch ist eher nicht drin.
Mir haben folgende Gedanken geholfen, die Zeit durchzustehen:
- Man denkt, alle anderen hätten so viel mehr Zeit zu lernen, aber unterschätzt, dass die auch Verpflichtungen und Hemmnisse haben. So ungleich wie man sich die Situation vorstellt ist sie tatsächlich nicht.
- Mein Kind hat mir geholfen, Abstand von der ganzen Lernerei zu gewinnen und das hat mir psychisch echt gut getan.
- Mit einem ordentlichen ersten Examen hat man schon viel erreicht. Wie viele Punkte braucht man denn wirklich jetzt für den Traumjob?
- Wenn alle Stricke reißen, dann kann man - abhängig vom Alter des Kindes - kurz vorm Examen noch Elternzeit nehmen und so ein paar Monate mehr Vorbereitungszeit bekommen.
Bei mir waren die Klausuren auch eher mittelprächtig, dann hat es kurz vorm Examen "klick" gemacht und ich habe ein wirklich ordentlichen Ergebnis bekommen. Ich wünsche Dir viel Erfolg und Kraft für die kommenden Monate!
Mir haben folgende Gedanken geholfen, die Zeit durchzustehen:
- Man denkt, alle anderen hätten so viel mehr Zeit zu lernen, aber unterschätzt, dass die auch Verpflichtungen und Hemmnisse haben. So ungleich wie man sich die Situation vorstellt ist sie tatsächlich nicht.
- Mein Kind hat mir geholfen, Abstand von der ganzen Lernerei zu gewinnen und das hat mir psychisch echt gut getan.
- Mit einem ordentlichen ersten Examen hat man schon viel erreicht. Wie viele Punkte braucht man denn wirklich jetzt für den Traumjob?
- Wenn alle Stricke reißen, dann kann man - abhängig vom Alter des Kindes - kurz vorm Examen noch Elternzeit nehmen und so ein paar Monate mehr Vorbereitungszeit bekommen.
Bei mir waren die Klausuren auch eher mittelprächtig, dann hat es kurz vorm Examen "klick" gemacht und ich habe ein wirklich ordentlichen Ergebnis bekommen. Ich wünsche Dir viel Erfolg und Kraft für die kommenden Monate!
19.11.2024, 20:20
Hallo,
ich wollte mich nach langer Zeit aus der Versenkung melden und mich bei euch allen für die tollen und ermutigenden Antworten bedanken. Eure Nachrichten zu lesen hat mir wahnsinnig geholfen und mich motiviert.
Ich habe die Klausuren vor ein paar Monaten geschrieben und weiß nun auch seit ein paar Tagen, dass ich die schriftlichen Prüfungen bestanden habe - zwar nicht mit meinem gewünschten Ergebnis, aber immerhin war es am Ende gar nicht so knapp wie ich befürchtet hatte. Und ich bin einfach nur erleichtert.
Also nochmal vielen Dank für eure Hilfe.
ich wollte mich nach langer Zeit aus der Versenkung melden und mich bei euch allen für die tollen und ermutigenden Antworten bedanken. Eure Nachrichten zu lesen hat mir wahnsinnig geholfen und mich motiviert.
Ich habe die Klausuren vor ein paar Monaten geschrieben und weiß nun auch seit ein paar Tagen, dass ich die schriftlichen Prüfungen bestanden habe - zwar nicht mit meinem gewünschten Ergebnis, aber immerhin war es am Ende gar nicht so knapp wie ich befürchtet hatte. Und ich bin einfach nur erleichtert.
Also nochmal vielen Dank für eure Hilfe.
27.11.2024, 19:55
Wenn die Situation psychisch zu hart wird, kann man - je nach Bundesland - das Ref. auch aussetzen, wenn man eine entsprechende Krankschreibung vom Amtsarzt bekommt, wenn ich mich nicht irre.
Alternativ könnte man die Verlängerung der Station und somit der Tauchphase beantragen. Das ist z.B. in NRW möglich, wenn ich mich nicht irre.
Wenn du jetzt schon jede Nacht wach liegst und du 3 Kinder hast, wäre das eine Überlegung wert. Einen psychischen Zusammenbruch/Burn-Out zu riskieren wäre weder für deine Kinder noch für dich gut.
Über die oben genannten Optionen wird bei den LJPAs und Gerichten nicht gerne gesprochen - man will ja offenbar auch ganz gerne die Leute unter Druck setzen -, es gibt sie aber oft.
Da ZVR - zumindest in NRW - immer dran kommt mit mindestens 2 Klausuren (Urteil/RA), sollte man das drauf haben. Wenn du es innerhalb von 5 Monaten nicht schaffst, rate ich davon ab, unter diesen Voraussetzungen so anzutreten.
Am Tag vor den Klausuren - nach Ladung - oder am Tag der Klausuren ist es entweder zu spät oder zumindest sehr schwierig, ohne Konsequenzen auszusetzen. Ist diese Entscheidung für dich also ein Imperativ, solltest du dich möglichst jetzt schon mit den Verantwortlichen am OLG oder LJPA auseinandersetzen.
Viel Erfolg und ruhige Nerven!
Alternativ könnte man die Verlängerung der Station und somit der Tauchphase beantragen. Das ist z.B. in NRW möglich, wenn ich mich nicht irre.
Wenn du jetzt schon jede Nacht wach liegst und du 3 Kinder hast, wäre das eine Überlegung wert. Einen psychischen Zusammenbruch/Burn-Out zu riskieren wäre weder für deine Kinder noch für dich gut.
Über die oben genannten Optionen wird bei den LJPAs und Gerichten nicht gerne gesprochen - man will ja offenbar auch ganz gerne die Leute unter Druck setzen -, es gibt sie aber oft.
Da ZVR - zumindest in NRW - immer dran kommt mit mindestens 2 Klausuren (Urteil/RA), sollte man das drauf haben. Wenn du es innerhalb von 5 Monaten nicht schaffst, rate ich davon ab, unter diesen Voraussetzungen so anzutreten.
Am Tag vor den Klausuren - nach Ladung - oder am Tag der Klausuren ist es entweder zu spät oder zumindest sehr schwierig, ohne Konsequenzen auszusetzen. Ist diese Entscheidung für dich also ein Imperativ, solltest du dich möglichst jetzt schon mit den Verantwortlichen am OLG oder LJPA auseinandersetzen.
Viel Erfolg und ruhige Nerven!
28.11.2024, 11:34
(27.11.2024, 19:55)LäcksSpezialis schrieb: Wenn die Situation psychisch zu hart wird, kann man - je nach Bundesland - das Ref. auch aussetzen, wenn man eine entsprechende Krankschreibung vom Amtsarzt bekommt, wenn ich mich nicht irre.
Alternativ könnte man die Verlängerung der Station und somit der Tauchphase beantragen. Das ist z.B. in NRW möglich, wenn ich mich nicht irre.
Wenn du jetzt schon jede Nacht wach liegst und du 3 Kinder hast, wäre das eine Überlegung wert. Einen psychischen Zusammenbruch/Burn-Out zu riskieren wäre weder für deine Kinder noch für dich gut.
Über die oben genannten Optionen wird bei den LJPAs und Gerichten nicht gerne gesprochen - man will ja offenbar auch ganz gerne die Leute unter Druck setzen -, es gibt sie aber oft.
Da ZVR - zumindest in NRW - immer dran kommt mit mindestens 2 Klausuren (Urteil/RA), sollte man das drauf haben. Wenn du es innerhalb von 5 Monaten nicht schaffst, rate ich davon ab, unter diesen Voraussetzungen so anzutreten.
Am Tag vor den Klausuren - nach Ladung - oder am Tag der Klausuren ist es entweder zu spät oder zumindest sehr schwierig, ohne Konsequenzen auszusetzen. Ist diese Entscheidung für dich also ein Imperativ, solltest du dich möglichst jetzt schon mit den Verantwortlichen am OLG oder LJPA auseinandersetzen.
Viel Erfolg und ruhige Nerven!
Sie hat bestanden 😃. Steht eine Antwort vor deiner.
Und übrigens kann man sich aus dem Ref auch entlassen lassen. In NRW mindestens 6 Monate und maximal 2 Jahre, wenn ich mich nicht irre. Entlassen heißt glaub ich sowas wie Kündigung. Aber man wird dann wieder eingestellt, wenn man es beantragt