16.05.2022, 17:44
(16.05.2022, 09:33)Gast schrieb:(15.05.2022, 11:58)RSG schrieb: Einfach mal empirisch: Nach mehr als einem Jahrzehnt im Richterdienst, kenne ich genau drei (3!) Proberichter (<- sämtlich Männer übrigens), die in der Probezeit gegangen sind. Nur einer davon, weil er dem Job nicht gewachsen war und selbst er unter "mildem Zuspruch" des Personalreferenten des LSG freiwillig. Wahrscheinlich hätte er sogar bleiben können, wenn er unbedingt gewollt hätte.
Ich verstehe die Sorge daher gut. Es spricht sogar für den Threadersteller, dass er/sie entsprechend reflektiert ist, das haben nicht alle Juristen und ist gerade im Richterdienst eine sehr gute Eigenschaft, sofern sie nicht die Entscheidungsfreude hemmt. Aber die Sorge ist unberechtigt: Fehler passieren, es gibt Mechanismen damit umzugehen. Vor ganz dicken Böckenken in der Probezeit bewahren einen regelmäßig Kolleg:innen (die muss/darf man halt mit Fragen löchern) und tws. auch die SE (die gilt es deshalb entsprechend gut zu behandeln).
Wann ist man dem Richterberuf nicht gewachsen?
Nach meiner Beobachtung v.a. zwei Fallgruppen: 1. Mangelnde Fähigkeiten zur Selbstorganisation, 2. Entscheidungshemmung
16.05.2022, 17:56
Fehler passieren, auch mir als Lebenszeitrichter. Letztens zb vergessen bei teilweise Klagerücknahme dies auch in der Kostenquote zu berücksichtigen bei Verkündung. Dazu stehen und im Urteil eben das Versehen reingeschrieben!