06.06.2021, 01:13
Liebes Forum,
derzeit befinde ich mich zwar noch am Anfang meines Studium, allerdings interessiere ich mich für die Arbeit in einer Großkanzlei und wollte hier fragen, wie denn so ein typischer Arbeitsalltag als Associate in einer Großkanzlei aussieht.
derzeit befinde ich mich zwar noch am Anfang meines Studium, allerdings interessiere ich mich für die Arbeit in einer Großkanzlei und wollte hier fragen, wie denn so ein typischer Arbeitsalltag als Associate in einer Großkanzlei aussieht.
06.06.2021, 09:36
(06.06.2021, 01:13)Gast schrieb: Liebes Forum,
derzeit befinde ich mich zwar noch am Anfang meines Studium, allerdings interessiere ich mich für die Arbeit in einer Großkanzlei und wollte hier fragen, wie denn so ein typischer Arbeitsalltag als Associate in einer Großkanzlei aussieht.
Beginn gegen 9 Uhr, Ende gegen 19.30/20 Uhr. Dazwischen Vermerke/Gutachten schreiben, zu Rechtsfragen recherchieren, mit Kollegen Calls abhalten uvm.
06.06.2021, 10:02
Wenn man im Gegensatz zu Fritzle in einem lukrativen Gebiet arbeitet, sind die Arbeitszeiten deutlich länger.
06.06.2021, 10:08
06.06.2021, 11:05
Bei mir ist kaum ein Tag wie der andere, deshalb finde ich es schwierig, einen „typischen“ Tag zu skizzieren. Bei laufender Transaktion kann ein Tag etwa wie folgt aussehen:
Arbeitsbeginn zwischen 7:30 und 9:30. Schauen, was vom Mandant und/oder Gegenseite und/oder Local Counsel Neues reingekommen ist. Überlegen, ob man etwas an WissMit/Ref delegieren kann. Ansonsten ersten Aufschlag für etwaige neue Dokumente entwerfen und intern zirkulieren, oder übersandte Dokumente sichten, kommentieren und intern zirkulieren, ggf. Issues List für den Mandanten zu kommerziellen Punkten erstellen. Den Anmerkungen der Partner nachrennen. Für kommerzielle Punkte Call mit dem Mandanten aufsetzen. Auf dem Call Input des Mandanten notieren, anschließend in den Entwürfen entsprechend umsetzen. Weitere Runde Anmerkungen, Dokumente wieder rausschicken. Zwischendurch ggf. Rechercheauftrag zu Einzelfragen an WissMit/Ref geben, Ergebnis durchsehen und anhand eigener Recherche verifizieren. Nebenbei erfahren, dass es ein Issue gibt, das einzelne Prämissen der bisherigen Transaktionsstruktur/Arbeitsprodukte ändert. Sich mit den Kollegen beraten, Call mit dem relevanten Counsel, ersten Aufschlag für Power Point mit Problemaufriss und Lösungsalternativen für den Mandanten erstellen und für Anmerkungen zirkulieren. PP rausschicken und irgendwann zwischen 20:00 und 1:00 Feierabend machen.
Arbeitsbeginn zwischen 7:30 und 9:30. Schauen, was vom Mandant und/oder Gegenseite und/oder Local Counsel Neues reingekommen ist. Überlegen, ob man etwas an WissMit/Ref delegieren kann. Ansonsten ersten Aufschlag für etwaige neue Dokumente entwerfen und intern zirkulieren, oder übersandte Dokumente sichten, kommentieren und intern zirkulieren, ggf. Issues List für den Mandanten zu kommerziellen Punkten erstellen. Den Anmerkungen der Partner nachrennen. Für kommerzielle Punkte Call mit dem Mandanten aufsetzen. Auf dem Call Input des Mandanten notieren, anschließend in den Entwürfen entsprechend umsetzen. Weitere Runde Anmerkungen, Dokumente wieder rausschicken. Zwischendurch ggf. Rechercheauftrag zu Einzelfragen an WissMit/Ref geben, Ergebnis durchsehen und anhand eigener Recherche verifizieren. Nebenbei erfahren, dass es ein Issue gibt, das einzelne Prämissen der bisherigen Transaktionsstruktur/Arbeitsprodukte ändert. Sich mit den Kollegen beraten, Call mit dem relevanten Counsel, ersten Aufschlag für Power Point mit Problemaufriss und Lösungsalternativen für den Mandanten erstellen und für Anmerkungen zirkulieren. PP rausschicken und irgendwann zwischen 20:00 und 1:00 Feierabend machen.
06.06.2021, 11:15
(06.06.2021, 11:05)Gast schrieb: Bei mir ist kaum ein Tag wie der andere, deshalb finde ich es schwierig, einen „typischen“ Tag zu skizzieren. Bei laufender Transaktion kann ein Tag etwa wie folgt aussehen:
Arbeitsbeginn zwischen 7:30 und 9:30. Schauen, was vom Mandant und/oder Gegenseite und/oder Local Counsel Neues reingekommen ist. Überlegen, ob man etwas an WissMit/Ref delegieren kann. Ansonsten ersten Aufschlag für etwaige neue Dokumente entwerfen und intern zirkulieren, oder übersandte Dokumente sichten, kommentieren und intern zirkulieren, ggf. Issues List für den Mandanten zu kommerziellen Punkten erstellen. Den Anmerkungen der Partner nachrennen. Für kommerzielle Punkte Call mit dem Mandanten aufsetzen. Auf dem Call Input des Mandanten notieren, anschließend in den Entwürfen entsprechend umsetzen. Weitere Runde Anmerkungen, Dokumente wieder rausschicken. Zwischendurch ggf. Rechercheauftrag zu Einzelfragen an WissMit/Ref geben, Ergebnis durchsehen und anhand eigener Recherche verifizieren. Nebenbei erfahren, dass es ein Issue gibt, das einzelne Prämissen der bisherigen Transaktionsstruktur/Arbeitsprodukte ändert. Sich mit den Kollegen beraten, Call mit dem relevanten Counsel, ersten Aufschlag für Power Point mit Problemaufriss und Lösungsalternativen für den Mandanten erstellen und für Anmerkungen zirkulieren. PP rausschicken und irgendwann zwischen 20:00 und 1:00 Feierabend machen.
Ich dachte das PowerPoint-Malen kommt nur in Investmentbanken und Unternehmensberatungen vor.
Und dass ein Associate Mandantenkontakt hat, ist mir auch neu.
06.06.2021, 11:20
06.06.2021, 11:35
(06.06.2021, 11:15)Gast schrieb:Anderer User: PowerPoint ist vor allem für ein Executive Summary nicht unüblich. Manche Mandanten wollen ohnehin nur die wichtigen Punkte wissen und benötigen keine 200-seitigen Gutachten oder Reports.(06.06.2021, 11:05)Gast schrieb: Bei mir ist kaum ein Tag wie der andere, deshalb finde ich es schwierig, einen „typischen“ Tag zu skizzieren. Bei laufender Transaktion kann ein Tag etwa wie folgt aussehen:
Arbeitsbeginn zwischen 7:30 und 9:30. Schauen, was vom Mandant und/oder Gegenseite und/oder Local Counsel Neues reingekommen ist. Überlegen, ob man etwas an WissMit/Ref delegieren kann. Ansonsten ersten Aufschlag für etwaige neue Dokumente entwerfen und intern zirkulieren, oder übersandte Dokumente sichten, kommentieren und intern zirkulieren, ggf. Issues List für den Mandanten zu kommerziellen Punkten erstellen. Den Anmerkungen der Partner nachrennen. Für kommerzielle Punkte Call mit dem Mandanten aufsetzen. Auf dem Call Input des Mandanten notieren, anschließend in den Entwürfen entsprechend umsetzen. Weitere Runde Anmerkungen, Dokumente wieder rausschicken. Zwischendurch ggf. Rechercheauftrag zu Einzelfragen an WissMit/Ref geben, Ergebnis durchsehen und anhand eigener Recherche verifizieren. Nebenbei erfahren, dass es ein Issue gibt, das einzelne Prämissen der bisherigen Transaktionsstruktur/Arbeitsprodukte ändert. Sich mit den Kollegen beraten, Call mit dem relevanten Counsel, ersten Aufschlag für Power Point mit Problemaufriss und Lösungsalternativen für den Mandanten erstellen und für Anmerkungen zirkulieren. PP rausschicken und irgendwann zwischen 20:00 und 1:00 Feierabend machen.
Ich dachte das PowerPoint-Malen kommt nur in Investmentbanken und Unternehmensberatungen vor.
Und dass ein Associate Mandantenkontakt hat, ist mir auch neu.
Und natürlich hat ein Associate Kontakt zum Mandanten. Gerade die Transaktionsberatung beinhaltet zu einem gewichtigen Teil auch Projektmanagementaufgaben. Wie soll das sonst gehen?
Im Übrigen spricht für den Wahrheitsgehalt des obigen Posts schon die grammatikalische Richtigkeit - leider keine Selbstverständlichkeit in diesem von Trollen durchseuchten Forum.
06.06.2021, 12:12
Ich verstehe es nicht. Wie kann man 11 Stunden (oder mehr) am Tag damit verplempern, für andere zu arbeiten?
Wenn ich Bock darauf habe viel zu arbeiten (was ich durchaus verstehen kann), mache ich mich selbstständig und bau mir selbst was auf. Mit Talent, Fleiß (was bei zwei überdurchschnittlichen Examen wohl zumindest im Ansatz vorhanden ist) und ein paar BWL- und Marketing-Kenntnissen hat man auch Erfolg.
Ein User hier im Forum hat mal sehr schön (wenn auch nicht ganz ernst gemeint) angemerkt, dass man als Associate als Lakai unter fremder Flagge größtenteils für den Erfolg und den Verdienst anderer malocht.
Ich vermute aber, dass Juristen leider zum Großteil risikoscheu sind und von sich selbst denken, kein unternehmerisches Geschick zu haben.
Wenn ich Bock darauf habe viel zu arbeiten (was ich durchaus verstehen kann), mache ich mich selbstständig und bau mir selbst was auf. Mit Talent, Fleiß (was bei zwei überdurchschnittlichen Examen wohl zumindest im Ansatz vorhanden ist) und ein paar BWL- und Marketing-Kenntnissen hat man auch Erfolg.
Ein User hier im Forum hat mal sehr schön (wenn auch nicht ganz ernst gemeint) angemerkt, dass man als Associate als Lakai unter fremder Flagge größtenteils für den Erfolg und den Verdienst anderer malocht.
Ich vermute aber, dass Juristen leider zum Großteil risikoscheu sind und von sich selbst denken, kein unternehmerisches Geschick zu haben.
06.06.2021, 12:48
(06.06.2021, 12:12)Gast schrieb: Ich verstehe es nicht. Wie kann man 11 Stunden (oder mehr) am Tag damit verplempern, für andere zu arbeiten?
Wenn ich Bock darauf habe viel zu arbeiten (was ich durchaus verstehen kann), mache ich mich selbstständig und bau mir selbst was auf. Mit Talent, Fleiß (was bei zwei überdurchschnittlichen Examen wohl zumindest im Ansatz vorhanden ist) und ein paar BWL- und Marketing-Kenntnissen hat man auch Erfolg.
Ein User hier im Forum hat mal sehr schön (wenn auch nicht ganz ernst gemeint) angemerkt, dass man als Associate als Lakai unter fremder Flagge größtenteils für den Erfolg und den Verdienst anderer malocht.
Ich vermute aber, dass Juristen leider zum Großteil risikoscheu sind und von sich selbst denken, kein unternehmerisches Geschick zu haben.
Wenn du dich nach dem Ref selbstständig machst, malochst du für weniger unter der Flagge des Mandanten. Und wenn der Mandant noch so dumm ist, du brauchst das Geld und musst auch aussichtslosen Kram vertreten.
Als Anwalt ist man einfach Dienstleister, daran ändert auch die Selbstständigkeit nichts.
Und wenn man sich mal anschaut, dass man bei vielen US Kanzleien mit Bonus im 4. Jahr schnell mal auf 150-200k im Jahr kommt, ist die Selbstständigkeit finanzell eben ein Rückschritt. Mach erst mal im 4. Jahr Selbstständigkeit die knapp 400k Umsatz die du für ein solches Brutto brauchst.
KK ist nunmal die beste Option für Leute mit eingeschränkten Optionen... Mit 2 VB hast du da attraktivere Möglichkeiten.