18.02.2021, 10:27
meine Armut kotzt mich auch an
18.02.2021, 10:29
"Was mit LegalTech machen"...
Einfacher gesagt als getan. 95% der Juristen haben keine Ahnung vom Programmieren und entsprechend keine Ahnung, wie LegalTech-Anwendungen aussehen könnten. Mal ganz davon abgesehen, dass das deutsche Recht in großen Teilen zu komplex ist, als dass man es volldigitalisieren könnte.
Aber ansonsten hast du recht. Bevor ich mich für 30k bei irgendeiner Kleinkanzlei ausbeuten lasse, mache ich mich lieber selbstständig und arbeite wenigstens auf eigene Rechnung, selbst wenn da anfangs noch weniger bei rauskommt. Immerhin bin ich dann mein eigener Chef.
Einfacher gesagt als getan. 95% der Juristen haben keine Ahnung vom Programmieren und entsprechend keine Ahnung, wie LegalTech-Anwendungen aussehen könnten. Mal ganz davon abgesehen, dass das deutsche Recht in großen Teilen zu komplex ist, als dass man es volldigitalisieren könnte.
Aber ansonsten hast du recht. Bevor ich mich für 30k bei irgendeiner Kleinkanzlei ausbeuten lasse, mache ich mich lieber selbstständig und arbeite wenigstens auf eigene Rechnung, selbst wenn da anfangs noch weniger bei rauskommt. Immerhin bin ich dann mein eigener Chef.
18.02.2021, 11:14
dir unterläuft ein schwerer fehler:
vielen geht es um den job und nicht ums geld.
wenn man in jedem anderen beruf 1mio verdienen würde, ich aber unbedingt in einer kleinen kanzlei arbeiten möchte, weil mir die arbeit dort gefällt, dann nimmt man eben auch die 3500 brutto einstiegsgehalt an.
zudem verstehe ich nicht, warum man mehr als 60k im jahr braucht. das geht doch nur für höherklassigen luxus und steuern weg. hab da kein interesse dran und bin sowieso kein freund von großstädten.
vielen geht es um den job und nicht ums geld.
wenn man in jedem anderen beruf 1mio verdienen würde, ich aber unbedingt in einer kleinen kanzlei arbeiten möchte, weil mir die arbeit dort gefällt, dann nimmt man eben auch die 3500 brutto einstiegsgehalt an.
zudem verstehe ich nicht, warum man mehr als 60k im jahr braucht. das geht doch nur für höherklassigen luxus und steuern weg. hab da kein interesse dran und bin sowieso kein freund von großstädten.
18.02.2021, 11:24
Ich kenne genug Kollegen aus dem Studium und dem Referendariat, die in beiden Examina "nur" 5,x erreicht haben, und trotzdem gut untergekommen sind mit Verdiensten über TEUR 60 schon zum Berufseinstieg. Es kommt immer darauf an, wie hoch der Bedarf gerade ist und wie flexibel man im Rechtsgebiet ist. Wenn jemand also für TEUR 35 in einer kleinen Kanzlei anfängt, dann ist das eine persönliche Entscheidung, die diese Person offenbar aus anderen Motiven heraus getroffen hat als nur wegen des Verdienstes.
18.02.2021, 11:33
Ich bin auch mit 55 K eingestiegen, nächstes Jahr kommen die 60. Was soll dieser Thread?
18.02.2021, 12:22
weil keiner mir mehr zahlen wollte. Was eine arrogante und dumme Frage ist das?
Nur weil ich mich selbstständig mache kriege ich nicht automatisch mehr raus als mit 35k. Ich muss Miete zahlen und von was leben.
Nur weil ich mich selbstständig mache kriege ich nicht automatisch mehr raus als mit 35k. Ich muss Miete zahlen und von was leben.
18.02.2021, 12:33
Naja aber es wohnt halt auch nicht jeder in der Nähe einer tollen Großstadt und dementsprechend niedriger sind die Gehälter "auf dem Land" nunmal. Am Ende hat man ja auch oft entsprechend niedrigere Ausgaben. Und für den Job umziehen möchte auch nicht jeder.
Die Selbstständigkeit wäre für mich übrigens der absolute Alptraum und viel zu viel Verantwortung, die ich überhaupt nicht wollen würde. Ich finde den Gedanken an Mandantengewinnung schon schrecklich.
Ich hab mich mit zwei mittleren befriedigend durch Studium und Ref gewuselt und hatte nie den Anspruch, die beste zu sein. Nun arbeite ich in einem Unternehmen und die Juristerei macht mir Spaß. Gleichzeitig muss ich mich aber bei keinem Mandanten o.ä. anbiedern oder habe den Druck dafür zu sorgen, dass überhaupt Arbeit da ist. Außerdem hab ich feste Arbeitszeiten, da Arbeiten für mich auch nur das nötige Übel ist, um am Ende ein schönes Leben zu haben.
Die Selbstständigkeit wäre für mich übrigens der absolute Alptraum und viel zu viel Verantwortung, die ich überhaupt nicht wollen würde. Ich finde den Gedanken an Mandantengewinnung schon schrecklich.
Ich hab mich mit zwei mittleren befriedigend durch Studium und Ref gewuselt und hatte nie den Anspruch, die beste zu sein. Nun arbeite ich in einem Unternehmen und die Juristerei macht mir Spaß. Gleichzeitig muss ich mich aber bei keinem Mandanten o.ä. anbiedern oder habe den Druck dafür zu sorgen, dass überhaupt Arbeit da ist. Außerdem hab ich feste Arbeitszeiten, da Arbeiten für mich auch nur das nötige Übel ist, um am Ende ein schönes Leben zu haben.
18.02.2021, 12:35
Und wie hier im Forum schon so oft erwähnt wurde: schaut halt nicht nur aufs Anfangsgehalt. In kleinen, ländlichen Kanzleien ist das oft sehr niedrig, weil man eben nur Geld kostet. Aber auch da geht es nach ein paar Jahren doch oft und schnell in eine bessere Richtung, weil man eben die entsprechende Erfahrung hat und Mandate bringt.
18.02.2021, 12:46
Ich glaube, dass „Problem“ sind relativ zu niedrige Gehälter, auf die sich manche einlassen.
Das betrifft vor allem Leute, die ihren Wert nicht kennen. Leute, die zu bequem oder zu schüchtern sind, sich auf dem Markt umzusehen, sich bei mehreren Kanzleien/Unternehmen zu bewerben oder konfrontative Gehaltsverhandlungen zu führen.
Gibt ja manchmal Experten, die in einer Kleinstadt leben, sich bei den drei ansässigen Kanzleien bewerben und dann zwischen 36k, 37k und 38k Einstiegsgehalt wählen dürfen. Dabei hätte eine Kanzlei in einer 15km entfernten Stadt 45k geboten.
Entsprechend sorgen solche Leute dafür, dass es weiterhin 36k-Angebote gibt. Die wird es solange geben, wie jemand bereit ist, dafür zu arbeiten.
Das betrifft vor allem Leute, die ihren Wert nicht kennen. Leute, die zu bequem oder zu schüchtern sind, sich auf dem Markt umzusehen, sich bei mehreren Kanzleien/Unternehmen zu bewerben oder konfrontative Gehaltsverhandlungen zu führen.
Gibt ja manchmal Experten, die in einer Kleinstadt leben, sich bei den drei ansässigen Kanzleien bewerben und dann zwischen 36k, 37k und 38k Einstiegsgehalt wählen dürfen. Dabei hätte eine Kanzlei in einer 15km entfernten Stadt 45k geboten.
Entsprechend sorgen solche Leute dafür, dass es weiterhin 36k-Angebote gibt. Die wird es solange geben, wie jemand bereit ist, dafür zu arbeiten.
18.02.2021, 13:03
(18.02.2021, 03:27)Gast schrieb: Das sind halt Leute, die die Reißleine nicht gezogen haben.Wieder einer mit keiner Ahnung, aber davon sehr viel. Die Noten sagen nur bedingt etwas über das Gehalt aus.
Wer nach zwei Versuchen im ersten Examen nicht ein Mal auf 6,5 P kommt, der sollte sich eingestehen, dass ihm Jura wahrscheinlich nicht liegt. Darüber hinaus ist es auch Schuld der Ausbildung, die den Wettkampf auf dem Arbeitsmarkt immer verharmlost.
Den Diplomjuristen mit einem Ausreichend wird nicht deutlich gemacht, dass sie (mal angenommen das Zweite läuft genauso bescheiden) im Schnitt nicht mehr als ein Lehrer verdienen werden. Das halte ich für verantwortungslos. Nach dem ersten sind die meisten jung genug, um noch etwas anderes zu studieren, was in Kombi mit einem (wenn auch nur bescheidenen examen) die Attraktivität auf dem Arbeitsmarkt deutlich steigern könnte.
Zunächst ist die Anzahl an GK-Arbeitsplätzen im Hinblick auf die Absolventen äußerst begrenzt. Die dortigen Gehälter führen bei vielen Knilchen wie Dir zu der verzerrten Wahrnehmung, dass das zum einen ein normales, nahezu selbstverständliches Gehalt für gute Juristen ist und das jeder Jurist mit guten Noten in eine GK will. Dummes Weltbild. Es gibt genug gute Juristen, für die Geld nicht das Entscheidende ist bzw. die nicht so ein verzerrtes Weltbild haben und wissen, dass 4k netto in Justiz und Verwaltung nach 3-4 Jahren im Schnitt schon überdurchschnittlich viel und ein verhältnismäßig hohes Gehalt ist.
I.Ü. kommt es auf höhere Ebenen in der Kanzlei primär darauf an, dass Du Kohle anschaffst. Die Examensnoten sind sekundär. Bei uns ist einer mit ausreichend im 2. Partner. Das steht ja keinem auf der Stirn und ein Dr. täuscht natürlich blendend darüber weg. Die juristischen Fähigkeiten sind weniger erforderlich als ein gutes Händchen bei Geschäften. Insoweit ist sind ausreichend oder schwaches befriedigend kein Gradmesser für das Einkommen. Ein popeliges GK-Rädchen bekommt - wenn wir Differenzierungen beiseite lassen - in den ersten Jahren 120-150k, egal ob man ihn mit 2 befriedigend, VB oder gut eingestellt hat. Er ist aber austauschbar und bedeutungslos in der GK. Ob er dann Chancen auf eine Partnerschaft hat, hängt nur in geringem Maß von den Noten, sondern primär von der Geschäftstüchtigkeit ab. Da kann der mit knapp über 16 Punkten auch mit dem über 22 Punkten vorbeiziehen. Umgekehrt kann auch ein ausreichend Jurist geschäftstüchtig sein und deutlich erfolgreicher werden als ein GK-Rädchen. Warum sollte er sich also etwas anderes suchen? Abgesehen davon ist "erfolgreich" auch eine Frage der persönlichen Definition. Was sich hier oft rumtreibt ist nur lächerlich.
Ich habe jemanden im Bekanntenkreis, der ein schwaches befriedigend und ein ausreichend hat. Die ersten 2 Jahre knapp über 40k, im vierten Jahr über 200k. Damit steckt er die meisten Juristen in die Tasche. Ich habe eine fast doppelt so hohe Punktzahl wie er und bekomme einen Bruchteil davon. Aber mein Ziel ist auch nicht, hier in diesem Forum angeben zu können oder mind. 130k im Jahr zu verdienen.
Abgesehen vom Risikoaspekt, gibt es übrigens auch bei manchen eine Art Ehrgefühl, die bei manchen gegen gewisse Jobs spricht. Viele angestellte Versicherungsvertreter verdienen weit über 100k, ich würde auch mit meinem Dr. eher Putzen gehen als sowas zu machen oder in einer Bank zu arbeiten. Und wenn ich juristisch arbeiten will, weil ich das studiert habe, dann will ich vielleicht auch keine App entwickeln oder ein Start-up gründen-sollte einem auch einfallen können. Es ist schon armselig wie dümmlich-arrogant hier viele sind. Solche Fragen zu stellen, ist sinnlos, denn es zeigt sich hier ständig, dass der Empfängerhorizont nicht ausreicht, die Antwort zu begreifen. Also lasst Leute doch einfach zufrieden, wenn sie selbst mit ihrem Leben zufrieden sind.