17.11.2020, 12:41
Hand auf's Herz: Wie nervös seid ihr in der Mündlichen? Auf einer Skala von 0 (liege am Strand und trinke einen Cocktail mit Schirmchen) bis 10 (ich zittere wie Espenlaub, weine und rufe nach meiner Mama).
Ich persönlich bin unfassbar nervös (locker 7) und darunter leidet meine Leistung doch erheblich. Habe mir auch schon Prüfungen als Zuschauer angeschaut und war absolut baff, wie souverän die Kandidaten nicht nur im Gespräch waren, sondern auch wie ruhig sie vorgetragen haben. Wie ist sowas möglich? In der Prüfung geht's um die berufliche Zukunft und die Leute sind (scheinbar) cool as ice.
Ich persönlich bin unfassbar nervös (locker 7) und darunter leidet meine Leistung doch erheblich. Habe mir auch schon Prüfungen als Zuschauer angeschaut und war absolut baff, wie souverän die Kandidaten nicht nur im Gespräch waren, sondern auch wie ruhig sie vorgetragen haben. Wie ist sowas möglich? In der Prüfung geht's um die berufliche Zukunft und die Leute sind (scheinbar) cool as ice.
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17.11.2020, 13:16
(17.11.2020, 12:41)Nervös schrieb: Hand auf's Herz: Wie nervös seid ihr in der Mündlichen? Auf einer Skala von 0 (liege am Strand und trinke einen Cocktail mit Schirmchen) bis 10 (ich zittere wie Espenlaub, weine und rufe nach meiner Mama).Bei mir ist das eher in Klausuren so. Bei der mündlichen fühle ich mich irgendwie sicherer, man sieht gleich am Gesichtsausdruck der Prüfer, ob man sich gerade irgendwie verrannt hat und kann gegensteuern. In der Klausur bin ich an so Weggabelungen der Klausuren immer total nervös, weil mir oft nicht klar ist, in welche Richtung das Prüfungsamt das gerne hätte. In der mündlichen war ich dafür relativ entspannt. Klar, immer noch angespannt, aber auf die gute Art und Weise. Geht da ja auch um nicht mehr so viel. Man fällt z.B. nicht mehr durch und verschlechtert sich in der Regel auch nicht. Geht also nur noch darum, irgendwas zwischen 0 und 2 Punkten dazu zu verdienen.
Ich persönlich bin unfassbar nervös (locker 7) und darunter leidet meine Leistung doch erheblich. Habe mir auch schon Prüfungen als Zuschauer angeschaut und war absolut baff, wie souverän die Kandidaten nicht nur im Gespräch waren, sondern auch wie ruhig sie vorgetragen haben. Wie ist sowas möglich? In der Prüfung geht's um die berufliche Zukunft und die Leute sind (scheinbar) cool as ice.
Lange Rede, kurzer Sinn: Ich würde mich auf der Skale irgendwo zwischen 2 und 3 einordnen. In Klausuren dagegen auch so um die 7-8, stand da manchmal schon kurz vor ner Panikattacke :D
17.11.2020, 14:00
Ich bin tatsächlich ziemlich locker, würde sagen 4-5. Klar ist eine gewisse Grundanspannung und Nervosität da, ist nicht so als sitze ich zuhause mit Freunden bei einem Kaffee, aber habe auch nicht den Eindruck als wäre ich übermäßig aufgeregt. Das merkt man bei mir zum Glück auch zB. im Vortrag, wo ich recht laut und flüssig spreche. Das bringt mMn durchaus Pluspunkte. Auch in den Klausuren war ich entspannt.
Warum:
- gewissenhafte Vorbereitung und der Glaube, dass ich auf jede Klausurkonstellation oder Frage schon irgendwie eine Antwort finde, im Zweifel im Kommentar, durch Blättern im Gesetz oder durch einfach drauf los reden, wo der Prüfer mich dann abfangen oder auf den richtigen Weg bringen kann; man sollte sich in der mündlichen Prüfung angewöhnen besser irgendwas zu sagen als gar nichts und sich auf das juris. Handwerkszeug berufen (Systematik, Auslegung). Wenn man zB. gar keine Ahnung hat welche ALG hier einschlägig ist, kann man ja zB. erstmal mit vertraglichen Ansprüchen anfangen und darüber laut nachdenken
- Jahrelange Übung durch die Arbeit als AG-Leiter, das schult wirklich ungemein. Ich habe schon vor hunderten von Leuten eine Vorlesung gehalten und gebe regelmäßig AGs vor 30 Leuten, wo man auch mal improvisieren muss oder zugeben muss, dass man auf eine Frage keine Antwort hat; außerdem übt man so das freie Sprechen. Es hilft auch, mit Freunden über juristische Sachverhalte zu diskutieren.
- innere Einstellung: ja, das Examen ist wichtig für die berufliche Zukunft, aber es ist nicht alles. Man kann nochmal schreiben und man findet auch mit ausreichendem oder befriedigendem Examen einen Job. Ich hatte immer so eine "scheiß egal"-Haltung zum Ende der Vorbereitung, wollte es eigentlich nur hinter mich bringen und habe mich auf die Zeit danach gefreut. So konnte ich immer einigermaßen entspannt in die Prüfungen gehen
- lernen, sich nicht verunsichern zu lassen; viele knicken sofort ein, wenn sie zB. in der mündlichen Prüfung eine Frage überhaupt nicht beantworten konnten oder der AV schlecht lief. Natürlich ist das blöd aber kein Weltuntergang, ein schlechter AV kann zB. durchaus noch mit gutem Prüfungsgespräch ausgeglichen werden und nur weil man eine Antwort nicht weiß, fällt man nicht durch. Ich habe auch jede Klausur immer als eigene Chance gesehen und versucht mich nie von den vorherigen Klausuren runterziehen zu lassen
Warum:
- gewissenhafte Vorbereitung und der Glaube, dass ich auf jede Klausurkonstellation oder Frage schon irgendwie eine Antwort finde, im Zweifel im Kommentar, durch Blättern im Gesetz oder durch einfach drauf los reden, wo der Prüfer mich dann abfangen oder auf den richtigen Weg bringen kann; man sollte sich in der mündlichen Prüfung angewöhnen besser irgendwas zu sagen als gar nichts und sich auf das juris. Handwerkszeug berufen (Systematik, Auslegung). Wenn man zB. gar keine Ahnung hat welche ALG hier einschlägig ist, kann man ja zB. erstmal mit vertraglichen Ansprüchen anfangen und darüber laut nachdenken
- Jahrelange Übung durch die Arbeit als AG-Leiter, das schult wirklich ungemein. Ich habe schon vor hunderten von Leuten eine Vorlesung gehalten und gebe regelmäßig AGs vor 30 Leuten, wo man auch mal improvisieren muss oder zugeben muss, dass man auf eine Frage keine Antwort hat; außerdem übt man so das freie Sprechen. Es hilft auch, mit Freunden über juristische Sachverhalte zu diskutieren.
- innere Einstellung: ja, das Examen ist wichtig für die berufliche Zukunft, aber es ist nicht alles. Man kann nochmal schreiben und man findet auch mit ausreichendem oder befriedigendem Examen einen Job. Ich hatte immer so eine "scheiß egal"-Haltung zum Ende der Vorbereitung, wollte es eigentlich nur hinter mich bringen und habe mich auf die Zeit danach gefreut. So konnte ich immer einigermaßen entspannt in die Prüfungen gehen
- lernen, sich nicht verunsichern zu lassen; viele knicken sofort ein, wenn sie zB. in der mündlichen Prüfung eine Frage überhaupt nicht beantworten konnten oder der AV schlecht lief. Natürlich ist das blöd aber kein Weltuntergang, ein schlechter AV kann zB. durchaus noch mit gutem Prüfungsgespräch ausgeglichen werden und nur weil man eine Antwort nicht weiß, fällt man nicht durch. Ich habe auch jede Klausur immer als eigene Chance gesehen und versucht mich nie von den vorherigen Klausuren runterziehen zu lassen
18.11.2020, 21:38
Angst legt sich normalerweise nach etwa 10 bis 15 Minuten, deswegen ist man in den weiteren Prüfungsteilen meist nicht so angespannt. Problematisch man. Es sein, wenn man während des AV total nervös ist, auch, weil der sehr viel zählt.
Wenn man das Gefühl hat, es geht gar nicht, sollte man ggf einen Arzt aufsuchen und sich für diesen Zweck ein beruhigendes Medikament, zB einen Betablocker, verschreiben lassen. Einmalig ist das schon in Ordnung.
Wenn man das Gefühl hat, es geht gar nicht, sollte man ggf einen Arzt aufsuchen und sich für diesen Zweck ein beruhigendes Medikament, zB einen Betablocker, verschreiben lassen. Einmalig ist das schon in Ordnung.
18.11.2020, 21:42
(18.11.2020, 21:38)Gast Nord schrieb: Angst legt sich normalerweise nach etwa 10 bis 15 Minuten, deswegen ist man in den weiteren Prüfungsteilen meist nicht so angespannt. Problematisch man. Es sein, wenn man während des AV total nervös ist, auch, weil der sehr viel zählt.
Wenn man das Gefühl hat, es geht gar nicht, sollte man ggf einen Arzt aufsuchen und sich für diesen Zweck ein beruhigendes Medikament, zB einen Betablocker, verschreiben lassen. Einmalig ist das schon in Ordnung.
Ich nehme auch einen Betablocker, wegen erhöhtem Blutdruck. Der macht einen tatsächlich ruhiger. Aber man sollte ca. 4 Wochen vor dem Termin damit anfangen, damit dieser auch wirkt.
18.11.2020, 22:14
(18.11.2020, 21:42)Gast schrieb:(18.11.2020, 21:38)Gast Nord schrieb: Angst legt sich normalerweise nach etwa 10 bis 15 Minuten, deswegen ist man in den weiteren Prüfungsteilen meist nicht so angespannt. Problematisch man. Es sein, wenn man während des AV total nervös ist, auch, weil der sehr viel zählt.
Wenn man das Gefühl hat, es geht gar nicht, sollte man ggf einen Arzt aufsuchen und sich für diesen Zweck ein beruhigendes Medikament, zB einen Betablocker, verschreiben lassen. Einmalig ist das schon in Ordnung.
Ich nehme auch einen Betablocker, wegen erhöhtem Blutdruck. Der macht einen tatsächlich ruhiger. Aber man sollte ca. 4 Wochen vor dem Termin damit anfangen, damit dieser auch wirkt.
Ja genau. Es gibt auch Beta Blocker, die speziell zur Angstlösung konzipiert sind, sowie auch andere Medikamente gegen Ängste.
Will hier auch nicht zum Medikamentenkonsum aufrufen sondern vor allem dazu sensibilisieren, dass Angst auch das normale Maß übersteigen kann und man nicht den Prüfungserfolg deswegen gefährden sollte.
19.11.2020, 10:24
Glaube auf Koks kommt man auch besser durch den Aktenvortrag
19.11.2020, 17:15
Das wundert mich auch immer wieder, dass manche Menschen bei sowas so ruhig bleiben. Mir graut es jetzt schon vor der Mündlichen für das zweite Examen. Fast mehr als vor der Schriftlichen. Ich bin auf der Skala auch locker bei 8 oder so. Ich glaube aber, dass man die Nervosität einfach nicht jedem so sehr anmerkt. Ich saß in einem Seminar mal neben einem Mitstudent. Der hat vor seinem Vortrag so gezittert, geschwitzt, feuerrotes Gesicht, vorher sind ihm noch alle Karteikarten runter gefallen. Ich dachte noch, das wird bei ihm jetzt bestimmt nichts. Dann steht er auf, geht vor und hält einen absolut souveränen Vortrag. Kein Zittern in der Stimme, kein Verhaspeln und Stottern, augenscheinlich keine fachlichen Fehler. Obwohl er ja offensichtlich schon auch nervös war. Ich dagegen: Zittrige Stimme, Luftnot... Ich dachte mir noch: Warum, waaarum merkt man mir das immer so an?!