12.10.2022, 20:14
12.10.2022, 20:25
Woran erkennt man einen erfolglosen Juristen?
Auch nach 3 Jahren im Beruf hat er nur eines zu erzählen: Wie toll sein Examen war.
Erfolg lässt sich sehr schnell daran ablesen, welche Leute jmd. kennt. Da fängt die wirkliche Oberliga an, zu der die Meisten von uns nie Zugang haben werden. Dafür braucht es nämlich mehr als 120k im Jahr oder einen GK Job. Wir sind Dienstleister, bessere Handwerker. Bildet euch mal nichts ein.
Auch nach 3 Jahren im Beruf hat er nur eines zu erzählen: Wie toll sein Examen war.
Erfolg lässt sich sehr schnell daran ablesen, welche Leute jmd. kennt. Da fängt die wirkliche Oberliga an, zu der die Meisten von uns nie Zugang haben werden. Dafür braucht es nämlich mehr als 120k im Jahr oder einen GK Job. Wir sind Dienstleister, bessere Handwerker. Bildet euch mal nichts ein.
12.10.2022, 20:45
(12.10.2022, 20:25)Gasti2 schrieb: Woran erkennt man einen erfolglosen Juristen?
Auch nach 3 Jahren im Beruf hat er nur eines zu erzählen: Wie toll sein Examen war.
Erfolg lässt sich sehr schnell daran ablesen, welche Leute jmd. kennt. Da fängt die wirkliche Oberliga an, zu der die Meisten von uns nie Zugang haben werden. Dafür braucht es nämlich mehr als 120k im Jahr oder einen GK Job. Wir sind Dienstleister, bessere Handwerker. Bildet euch mal nichts ein.
Tja, war halt wirklich so und ich bin in unserer Kanzlei nicht die einzige, bei der das so war. So komisch ist das ja auch nicht, weil ja ohnehin „Bewerbermangel“ herrscht. Mit meinen Examina habe ich im Übirgen noch nie geprahlt…
12.10.2022, 21:04
(12.10.2022, 20:45)Juramaus schrieb:(12.10.2022, 20:25)Gasti2 schrieb: Woran erkennt man einen erfolglosen Juristen?
Auch nach 3 Jahren im Beruf hat er nur eines zu erzählen: Wie toll sein Examen war.
Erfolg lässt sich sehr schnell daran ablesen, welche Leute jmd. kennt. Da fängt die wirkliche Oberliga an, zu der die Meisten von uns nie Zugang haben werden. Dafür braucht es nämlich mehr als 120k im Jahr oder einen GK Job. Wir sind Dienstleister, bessere Handwerker. Bildet euch mal nichts ein.
Tja, war halt wirklich so und ich bin in unserer Kanzlei nicht die einzige, bei der das so war. So komisch ist das ja auch nicht, weil ja ohnehin „Bewerbermangel“ herrscht. Mit meinen Examina habe ich im Übirgen noch nie geprahlt…
Es gibt immer ein erstes Mal.
12.10.2022, 21:06
(12.10.2022, 20:14)Gast schrieb:(12.10.2022, 15:04)Juramaus schrieb: Ja, ich habe einfach angerufen und gefragt, ob ich wieder kommen kann.
Boah der darf man doch nichts glauben. Die Juramaus ist der bekannteste Troll hier im Forum
Unabhängig davon halte ich das für ziemlich glaubwürdig. Wenn man sich in der Kanzlei beweisen konnte, geht und dann wiederkommen will gibt es keinen Grund jemamden wieder mit offenen Armen zu empfangen. Was für ein besseres Kompliment für die Kanzlei kann man kriegen?
Habe ich so schon mehrmals erlebt.
12.10.2022, 21:16
(12.10.2022, 21:06)omnimodo schrieb:(12.10.2022, 20:14)Gast schrieb:(12.10.2022, 15:04)Juramaus schrieb: Ja, ich habe einfach angerufen und gefragt, ob ich wieder kommen kann.
Boah der darf man doch nichts glauben. Die Juramaus ist der bekannteste Troll hier im Forum
Unabhängig davon halte ich das für ziemlich glaubwürdig. Wenn man sich in der Kanzlei beweisen konnte, geht und dann wiederkommen will gibt es keinen Grund jemamden wieder mit offenen Armen zu empfangen. Was für ein besseres Kompliment für die Kanzlei kann man kriegen?
Habe ich so schon mehrmals erlebt.
Wie gesagt bin ich damit in unserer Kanzlei nicht die einzige.
13.10.2022, 08:48
(12.10.2022, 21:06)omnimodo schrieb:(12.10.2022, 20:14)Gast schrieb:(12.10.2022, 15:04)Juramaus schrieb: Ja, ich habe einfach angerufen und gefragt, ob ich wieder kommen kann.
Boah der darf man doch nichts glauben. Die Juramaus ist der bekannteste Troll hier im Forum
Unabhängig davon halte ich das für ziemlich glaubwürdig. Wenn man sich in der Kanzlei beweisen konnte, geht und dann wiederkommen will gibt es keinen Grund jemamden wieder mit offenen Armen zu empfangen. Was für ein besseres Kompliment für die Kanzlei kann man kriegen?
Habe ich so schon mehrmals erlebt.
Halte das auch überhaupt nicht für unrealistisch. Meinen ersten Job als Anwalt habe ich auch nicht über eine richtige Bewerbung, sondern über einen Anruf bekommen. Und wenn man schon bekannt ist, ist das nochmal einfacher. Generell baut mir das Telefon als Mittel Dinge zur regeln bei der täglichen Arbeit zu sehr ab.
13.10.2022, 09:45
(12.10.2022, 20:14)Gast schrieb:(12.10.2022, 15:04)Juramaus schrieb: Ja, ich habe einfach angerufen und gefragt, ob ich wieder kommen kann.
Boah der darf man doch nichts glauben. Die Juramaus ist der bekannteste Troll hier im Forum
Ich bin kein Troll. Nur weil meine Ansichten und mein Lebenslauf sich nicht mit der Lebenswirklichkeit von 95% der Juristen decken, bedeutet das nicht, dass das getrollt ist.
Und zu dem Beitrag: meinst du, ich schicke dem Partner, mit dem ich bereits zusammengearbeitet habe, eine förmliche Bewerbung, nachdem er mich und meinen Lebenslauf ja bereits kennt? Das wäre ja total lebensfremd. Natürlich fragt man da vorher mal an, ob man überhaupt wieder genommen wird, nachdem man schon mal gekündigt hat. Und es war konkret so, dass ich ihm erst eine Mail geschrieben habe, mein Anliegen geschildert habe und wir dann telefoniert haben. Strange, oder?
13.10.2022, 10:07
Habe zwei mal exakt vier Punkte in den Examina - nach Ansicht der meisten hier also extrem gescheitert.
Ich habe, auch aus Resignation in einer winzigen (Drecks-) Klitsche für 36 K angefangen und ca. 50 Stunden gearbeitet, da war ich zwei Jahre. Haupstächlich Verkehrsrecht, aber im Grunde alles, was so in einer FWW kreucht und fleucht.
In einem sehr bestimmten Rechtsgebiet, habe ich dann ein paar Fällen mit immer der gleichen Kanzlei auf der Gegenseite gehabt und die Anwälte haben sich (fachlich, nicht persönlich) ziemlich die Hefe gegeben.
Offenbar hat das Eindruck hinterlassen, weil ich mit dem Anwalt der Gegenseite dann mal zum Lunch war. Drei Monate später habe ich in seiner Kanzlei angefangen, für 50 K + Umsatzbeteiligung. Er hat mich gefördert und gefordert und ich hatte dann recht schnell den FA- Titel. Mein Chef hat mir eine Autorenstelle für einen Kommentar besorgt und hat mir offen zu verstehen gegeben, dass meine Examensnoten meine Fähigkeiten nicht wiederspiegeln - etwas, was ich bis dahin noch nie gehört hatte.
Ich bin mit Ausscheiden meines Chefs aus der Sozietät in eine kleinere mittelständischen Kanzlei gewechselt, wobei auch hier mein Chef persönlich Fürsprache für mich gehalten hat, und mein Rechtsgebieteportfolio nochmal erweitert. Ich habe letztes Jahr mit Bonus 160 K verdient.
Mit meinem alten Chef gehe ich regelmäßig etwas trinekn und bin in meiner derzeitigen Kanzlei etabliert und ein geschätzter Kollege. Über die Partnerschaft wird gerade verhandelt.
Man kann durchaus erfolgreich sein, aber man frisst erstmal Scheiße. Bis ich da war, wo ich jetzt bin, hat es fast 9 Jahre gedauert. Man muss aber auch ein bisschen Glück haben. Ich hatte das Glück, dass mein alter Chef mich extrem protegiert hab.
Übrigens, so scheiße es in der ersten Kanzlei auch war, auch das was ich dort an Fällen abgearbeitet habe, hat mir später geholfen. Es hilft, wenn man für einen Geschäftsführer eines Mittelständlers einen Autounfall schnell und diskret regel kann, oder man nebenbei das zugekokste Töchterchen raushaut.
Ich habe, auch aus Resignation in einer winzigen (Drecks-) Klitsche für 36 K angefangen und ca. 50 Stunden gearbeitet, da war ich zwei Jahre. Haupstächlich Verkehrsrecht, aber im Grunde alles, was so in einer FWW kreucht und fleucht.
In einem sehr bestimmten Rechtsgebiet, habe ich dann ein paar Fällen mit immer der gleichen Kanzlei auf der Gegenseite gehabt und die Anwälte haben sich (fachlich, nicht persönlich) ziemlich die Hefe gegeben.
Offenbar hat das Eindruck hinterlassen, weil ich mit dem Anwalt der Gegenseite dann mal zum Lunch war. Drei Monate später habe ich in seiner Kanzlei angefangen, für 50 K + Umsatzbeteiligung. Er hat mich gefördert und gefordert und ich hatte dann recht schnell den FA- Titel. Mein Chef hat mir eine Autorenstelle für einen Kommentar besorgt und hat mir offen zu verstehen gegeben, dass meine Examensnoten meine Fähigkeiten nicht wiederspiegeln - etwas, was ich bis dahin noch nie gehört hatte.
Ich bin mit Ausscheiden meines Chefs aus der Sozietät in eine kleinere mittelständischen Kanzlei gewechselt, wobei auch hier mein Chef persönlich Fürsprache für mich gehalten hat, und mein Rechtsgebieteportfolio nochmal erweitert. Ich habe letztes Jahr mit Bonus 160 K verdient.
Mit meinem alten Chef gehe ich regelmäßig etwas trinekn und bin in meiner derzeitigen Kanzlei etabliert und ein geschätzter Kollege. Über die Partnerschaft wird gerade verhandelt.
Man kann durchaus erfolgreich sein, aber man frisst erstmal Scheiße. Bis ich da war, wo ich jetzt bin, hat es fast 9 Jahre gedauert. Man muss aber auch ein bisschen Glück haben. Ich hatte das Glück, dass mein alter Chef mich extrem protegiert hab.
Übrigens, so scheiße es in der ersten Kanzlei auch war, auch das was ich dort an Fällen abgearbeitet habe, hat mir später geholfen. Es hilft, wenn man für einen Geschäftsführer eines Mittelständlers einen Autounfall schnell und diskret regel kann, oder man nebenbei das zugekokste Töchterchen raushaut.
13.10.2022, 10:43
(13.10.2022, 10:07)Gast schrieb: Habe zwei mal exakt vier Punkte in den Examina - nach Ansicht der meisten hier also extrem gescheitert.
Ich habe, auch aus Resignation in einer winzigen (Drecks-) Klitsche für 36 K angefangen und ca. 50 Stunden gearbeitet, da war ich zwei Jahre. Haupstächlich Verkehrsrecht, aber im Grunde alles, was so in einer FWW kreucht und fleucht.
In einem sehr bestimmten Rechtsgebiet, habe ich dann ein paar Fällen mit immer der gleichen Kanzlei auf der Gegenseite gehabt und die Anwälte haben sich (fachlich, nicht persönlich) ziemlich die Hefe gegeben.
Offenbar hat das Eindruck hinterlassen, weil ich mit dem Anwalt der Gegenseite dann mal zum Lunch war. Drei Monate später habe ich in seiner Kanzlei angefangen, für 50 K + Umsatzbeteiligung. Er hat mich gefördert und gefordert und ich hatte dann recht schnell den FA- Titel. Mein Chef hat mir eine Autorenstelle für einen Kommentar besorgt und hat mir offen zu verstehen gegeben, dass meine Examensnoten meine Fähigkeiten nicht wiederspiegeln - etwas, was ich bis dahin noch nie gehört hatte.
Ich bin mit Ausscheiden meines Chefs aus der Sozietät in eine kleinere mittelständischen Kanzlei gewechselt, wobei auch hier mein Chef persönlich Fürsprache für mich gehalten hat, und mein Rechtsgebieteportfolio nochmal erweitert. Ich habe letztes Jahr mit Bonus 160 K verdient.
Mit meinem alten Chef gehe ich regelmäßig etwas trinekn und bin in meiner derzeitigen Kanzlei etabliert und ein geschätzter Kollege. Über die Partnerschaft wird gerade verhandelt.
Man kann durchaus erfolgreich sein, aber man frisst erstmal Scheiße. Bis ich da war, wo ich jetzt bin, hat es fast 9 Jahre gedauert. Man muss aber auch ein bisschen Glück haben. Ich hatte das Glück, dass mein alter Chef mich extrem protegiert hab.
Übrigens, so scheiße es in der ersten Kanzlei auch war, auch das was ich dort an Fällen abgearbeitet habe, hat mir später geholfen. Es hilft, wenn man für einen Geschäftsführer eines Mittelständlers einen Autounfall schnell und diskret regel kann, oder man nebenbei das zugekokste Töchterchen raushaut.
Glückwunsch, das liest sich nach nem steinigen Weg in ne hervorragende Richtung.
2x ausreichend öffnet einem manche Türen nicht, mit denen man einfacher in lukrative Bereiche kommt. Aber sobald man durch diese erste Tür der eigentlichen Berufspraxis schreitet, ist man wieder zu einem größeren Ausmaß seines Glückes Schmied. Ich kenne genug vb-Leute, die ich auf keinen Mandanten loslassen könnte, während ich einigen Bekannten mit 2x a oder 1x a und 1x b (fachlich) blind vertrauen würde. Noten sind eine wichtige Facette, die die fachliche Kompetenz gut nachweist. Aber nicht alle, die schlechte Noten haben, haben diese fachliche Kompetenz nicht.
Und abgesehen von fachlicher Kompetenz gibt es durchaus noch einige andere Eigenschaften, die man aufweisen muss, um ein guter Anwalt (oder in anderer Weise erfolgreich) zu sein.