21.03.2022, 10:16
Ich merke, dass meine Psyche einen Monat vor dem Examen mit dem Druck kaum noch klar kommt. Hab das Gefühl, ich kann nichts und nichts der letzten Wochen/Monate hat sich eingeprägt. Dazu kommt die Verzweiflung einen Monat vorher auch nichts großes mehr umreißen zu können …
Geht es noch wem so?
Geht es noch wem so?
21.03.2022, 10:33
(21.03.2022, 10:16)nrwgast22 schrieb: Ich merke, dass meine Psyche einen Monat vor dem Examen mit dem Druck kaum noch klar kommt. Hab das Gefühl, ich kann nichts und nichts der letzten Wochen/Monate hat sich eingeprägt. Dazu kommt die Verzweiflung einen Monat vorher auch nichts großes mehr umreißen zu können …
Geht es noch wem so?
Druck und Stress ist normal.
Ich würde dir zu regelmäßigen Pausen mit Bewegung und frischer Luft raten und nur noch Basics zu wiederholen.
Geh liebevoll mit Dir um. Gib dein Bestes- mehr kann man von Dir nicht verlangen. Und dein Bestes kann jeden Tag anders aussehen. Falls es mal "nur" aufstehen und für den Tag bereit machen ist, ist das ok.
Fühl dich umarmt und Kopf hoch!
21.03.2022, 12:30
Kann mich „Wiederholungstäterin“ nur anschließen.
21.03.2022, 15:57
das gefühl nichts zu können, wird dem/der referendar*in bestimmt systemisch vermittelt. das ging mir auch so. wenn man dann in den klausuren sitzt, fällt der stress ab. er bricht auf, wie die schokoladenhülle eines baumkuchens. man merkt, dass man doch was kann, weil man sich unbewusst vorher noch nie so intensiv mit einer klausur beschäftigt hat und kann die vielen hinweise in der klausur auf die probleme irgendwie unterbringen.
21.03.2022, 17:07
(21.03.2022, 15:57)HMA schrieb: das gefühl nichts zu können, wird dem/der referendar*in bestimmt systemisch vermittelt. das ging mir auch so. wenn man dann in den klausuren sitzt, fällt der stress ab. er bricht auf, wie die schokoladenhülle eines baumkuchens. man merkt, dass man doch was kann, weil man sich unbewusst vorher noch nie so intensiv mit einer klausur beschäftigt hat und kann die vielen hinweise in der klausur auf die probleme irgendwie unterbringen.
Exakt, daher ist es auch üblich in AGs tendenziell bessere Noten zu vergeben als im Examen!
21.03.2022, 17:58
(21.03.2022, 10:16)nrwgast22 schrieb: Ich merke, dass meine Psyche einen Monat vor dem Examen mit dem Druck kaum noch klar kommt. Hab das Gefühl, ich kann nichts und nichts der letzten Wochen/Monate hat sich eingeprägt. Dazu kommt die Verzweiflung einen Monat vorher auch nichts großes mehr umreißen zu können …
Geht es noch wem so?
Falls ich dich beruhigen kann: mir ging es auch so. Ich hatte buchstäblich das Gefühl, nichts zu können. Aber dieses Gefühl trügt. Wir Juristinnen und Juristen haben Angst davor, nichts zu können, weil wir meinen, eine schier unendliche Menge an Stoff „können“ zu müssen. Und dieser Gedanke ist trügerisch. Denn in den Examensklausuren geht es dann letztlich nicht um diese unendliche Stoffmenge, sondern um einen ganz konkreten Fall. Und den kannst du lösen, denn du hast a) das Gesetz, b) Kommentare und c) über Jahre erworbenen juristischen Sachverstand, Gesetze anzuwenden und Probleme zu erkennen.
Ohne diesen Sachverstand hättest du das erste Examen nicht bestanden, und du wirst auch das Zweite bestehen.
22.03.2022, 00:34
mir hat autogenes Training geholfen. Kann man sehr gut auch wahrend einer Klausur anwenden. Da kann man sich innerhalb von ein paar Sekunden wieder beruhigen und man kann wieder durchatmen. Ansonsten für Abwechslung sorgen und Energie tanken.
Jeder kämpft mit Stress und Aufregung. Das ist normal. Lass dich davon bitte nicht fertig machen
Jeder kämpft mit Stress und Aufregung. Das ist normal. Lass dich davon bitte nicht fertig machen
22.03.2022, 10:55
Momentan fühle ich mich ganz genau so.
Einziger Unterschied ist, dass ich in ein paar Tagen mündliche Prüfung habe und ich kann gar nichts mehr - habe alles vergessen und nichts prägt sich mehr ein. Wenn ich die Protokolle lese bekomme ich fast schon Panikattacken weil ich keine einzige Frage hätte beantworten können.
(vor den schriftlichen Klausuren ging es mir auch schon so)
Mich macht vor allem diese Ungewissheit fertig. Es kann so viel dran kommen, man kann nicht alles können und man hat so unglaublich viel Zeit da rein gesteckt, das soll nicht alles umsonst gewesen sein.
Ich weiß momentan aber leider auch irgendwie nicht weiter und meine Psyche malt sich Horrorszenarien aus (von denen ich weiß, dass sie doch sehr unwahrscheinlich sind).
Ein Tipp, mit diesen schlechten Gefühlen umzugehen, wäre tatsächlich einfach mal abschalten und nichts machen. Leider ist das immer leichter gesagt als getan. Aber eine Auszeit hilft total um wieder Kraft zu tanken. Am besten ist raus gehen und absolut nicht über Jura nachzudenken.
Fühle dich gedrückt. Wir schaffen das schon.
Es fallen wirklich relativ wenige Referendare endgültig durch die Prüfung. Selbst wenn man ein mal durchfällt, ist das kein Grund aufzugeben (da spreche ich auch aus Erfahrung, da ich mich im Zweitversuch befinde und die Klausuren dieses mal doch relativ ordentlich bestanden habe, so dass zumindest rein rechnerisch ein durchfallen in der mündlichen Prüfung nicht möglich ist. Leider beruhigt mich das irgendwie trotzdem nicht)
Kopf hoch und (nach einer Auszeit!) weiter machen.
Einziger Unterschied ist, dass ich in ein paar Tagen mündliche Prüfung habe und ich kann gar nichts mehr - habe alles vergessen und nichts prägt sich mehr ein. Wenn ich die Protokolle lese bekomme ich fast schon Panikattacken weil ich keine einzige Frage hätte beantworten können.
(vor den schriftlichen Klausuren ging es mir auch schon so)
Mich macht vor allem diese Ungewissheit fertig. Es kann so viel dran kommen, man kann nicht alles können und man hat so unglaublich viel Zeit da rein gesteckt, das soll nicht alles umsonst gewesen sein.
Ich weiß momentan aber leider auch irgendwie nicht weiter und meine Psyche malt sich Horrorszenarien aus (von denen ich weiß, dass sie doch sehr unwahrscheinlich sind).
Ein Tipp, mit diesen schlechten Gefühlen umzugehen, wäre tatsächlich einfach mal abschalten und nichts machen. Leider ist das immer leichter gesagt als getan. Aber eine Auszeit hilft total um wieder Kraft zu tanken. Am besten ist raus gehen und absolut nicht über Jura nachzudenken.
Fühle dich gedrückt. Wir schaffen das schon.
Es fallen wirklich relativ wenige Referendare endgültig durch die Prüfung. Selbst wenn man ein mal durchfällt, ist das kein Grund aufzugeben (da spreche ich auch aus Erfahrung, da ich mich im Zweitversuch befinde und die Klausuren dieses mal doch relativ ordentlich bestanden habe, so dass zumindest rein rechnerisch ein durchfallen in der mündlichen Prüfung nicht möglich ist. Leider beruhigt mich das irgendwie trotzdem nicht)
Kopf hoch und (nach einer Auszeit!) weiter machen.
02.04.2022, 18:36
Power Posing - klingt super stumpf, aber es hilft.
Empowerment Music - auch das hilft.
Rede dir ein, dass du super geil bist! Leider hat das Examen so viel mit der Psyche zu tun und manchmal hilft es einfach, sich selbst gewisse Dinge einzureden.
Empowerment Music - auch das hilft.
Rede dir ein, dass du super geil bist! Leider hat das Examen so viel mit der Psyche zu tun und manchmal hilft es einfach, sich selbst gewisse Dinge einzureden.
03.04.2022, 08:45
Mir ging es 6 Wochen vor dem Examen genauso. 3 Wochen habe ich mich noch mega gequält, weil ich dachte es gibt keinen anderem Weg, dann habe ich mir meinen Freund geschnappt und bin mit ihm 3 Wochen vor dem Examen für 5 Tage in ein Wellnesshotel gefahren, war in der Sauna, schwimmen, wandern, wurde massiert, habe gesund gegessen und habe aufgetankt. Die letzten 2 Wochen dann nur noch absolute Basics wiederholt und Rechtsprechung gelesen. Mit den Klausuren kam ich knapp unter 9, mit der mündlichen hab ich dann das Prädikat bekommen. Fazit: das Examen ist ein Marathon, kein Sprint. Du hast schon so unendlich viel geleistet und gelernt, auf den letzten Monat kommt es inhaltlich kaum mehr an. Dafür aber umso mehr darauf, dass du das Wissen in der Examenszeit abrufen kannst und keine mentalen Blockaden hast. Ich drücke dir ganz fest die Daumen, bald ist es geschafft!